Prolog Teil 2

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Ein kleines Mädchen mit blonden, lockigen, polange Haare schaute gelangweilt von ihrem vor sich liegenden Buch auf. Ihr Blick schweifte aus das Fenster ihres Zimmers. Wenn sie hinaussah, dann entdeckte sie eine farbenfrohe Hafenstadt. Zu gerne würde sie dorthin gehen, aber ihre Eltern würden es ihr nie im Leben erlauben. Es klopfte an ihrer Zimmertür und sie seufzte genervt.

"Kleine Lady, ich habe Ihnen einen warmen Kakao gemacht und bring Ihnen diesen mit ein paar Kekse. Diese können Sie neben das Lernen essen", meinte eine sanfte Frauenstimme.

Das Mädchen ignorierte die Bedienstete ihrer Eltern. Sie ließ ein Blick durch ihr Zimmer schweifen. Ihr Zimmer war komplett in Weiß gehalten. Sowohl die Wände, die Möbel, die Stoffe im Raum alles war weiß bis auf den Fußboden, der aus dunkles Holz bestand. Die Zimmertür wurde geöffnet und eine Frau mit einem Tablett trat ein. Sie trug die typische Uniform der Hausmädchen ihrer Familie. Sie kam auf das Mädchen zu und stellte das Tablett auf ihrem Schreibtisch ab.

"Hier, bitte sehr. Wünschen Sie sonst noch etwas?", fragte das Hausmädchen.

Die Kleine hüpfte von dem Stuhl herunter und ging zum Fenster. Sie legte ihre rechte Hand auf die Glasscheibe und lehnte ihre Stirn daran an. Leise seufzte sie und schloss ihre Augen.

"Ob ich einmal in die Hafenstadt darf?", fragte das Mädchen die Angestellte.

"Kleine Lady. Sie wissen doch, dass Ihre Eltern das es nicht gutheißen würden, wenn Sie die Hauptstadt verlassen."

Das blonde Mädchen drehte sich zu dem Hausmädchen um. Sie war in der Villa ihre Eltern gefangen. Wie ein seltener Vogel. Ihr großer Bruder lebte nicht mehr zuhause, sodass sie völlig alleine war. Abgesehen von den Angestellten. Ihre Eltern pflegten sehr engen Kontakt zur der Königsfamilie sowie zu dessen Sohn, den Prinzen. Sie waren so erpicht darauf, dass ihre Tochter alles lehrte damit sie sich von ihrer besten Seite zeigte. Sie sollte, wenn sie älter war den Sohn des Königspaars heiraten. Durch die Heirat wurde die Familie des Mädchens im Ansehen der Hauptstadt noch weiterwachsen. Ihnen war egal wie ihre Tochter fühlte. Hauptsache sie kam dem nach was ihre Eltern befahlen.

"Du kommst doch aus der Hafenstadt. Wie ist es dort so? Sind die Leute freundlicher als hier in der Hauptstadt?", fragte das kleine Mädchen und schaute das Hausmädchen mit große Augen an.

Diese seufzte und schloss die Zimmertür des Mädchens. Sie nahm sich den Hocker neben der Tür und stellte ihn an den Schreibtisch. Dort setzte sie sich hinauf und wank das Mädchen zu sich. Die Blonde setzte sich auf ihrem Stuhl und fixierte die Bedienstete. In der Hafenstadt wurden nur die Leute gegrüßt, die über einem selbst standen. Die anderen wurden gar nicht beachtet und man fing auch nicht mit ihnen ein Gespräch an

"Kleine Lady, ich kann Ihre Begeisterung für die Hafenstadt verstehen. Immerhin haben Sie die Hauptstadt noch nie verlassen und sehen jeden Tag die untere Stadt, wenn sie aus Ihrem Fenster schauen. Die Leute sind größtenteils sehr freundlich, doch einige haben schlechte Erfahrungen mit den Adelskindern gemacht. In der Hafenstadt gibt es auch sehr arme Menschen, die sich kaum Essen leisten können. Es ist anders als Ihr es gewohnt seid", erklärte das Hausmädchen der Kleinen.

Sie nickte und schloss ihr Buch, welches auf dem Schreibtisch lag. Die Angestellte stand auf, verließ das Zimmer der kleinen Adeligen und das blonde Mädchen sprang vom Stuhl auf.

🐋🐋🐋

Neugierig schaute sich das kleine Mädchen in der Hafenstadt um. Sie hatte sich durch den Personaleingang der Villa ihrer Eltern herausgeschlichen und war bei dem Wachen Wechsel an der Stadtmauer hindurchgehuscht. Mutig war sie durch den Wald zwischen den zwei Städten gelaufen und hattte sich aufmerksam umgeschaut. In der Hafenstadt wurde gelacht, sich unterhalten und man spazierte mit seiner Familie durch die Stadt. Die Augen des blonden Mädchens funkelten begeistert. Sowas wurde in der Hauptstadt nicht gemacht. Ihr gefiel es hier. Sie lief gutgelaunt durch die Straßen und bog in eine dunkle Seitengasse, die mit Müll versehen war. Es ist eine Sackgasse. An dessen Ende fand sie eine kleine Hütte, die aus Holzkisten gebastelt wurde. Es machte nicht gerade einen stabilen Eindruck. Sie ging vorsichtig darauf zu und hockte sich vor dem Eingang. Sie entdeckte ein Jungen mit blonden Haaren, die ihn wirr von seinem Kopf abstanden. Sie schmunzelte leicht, da es aussah wie eine Ananas. Doch dann wurde ihr Blick wieder ernst als ihn weiter musterte. Er lag auf den Boden zusammengerollt und schien zu schlafen. Sein weißes Hemd war blutig und kaputt, seine kurze Hose ebenfalls und er trug keine Schuhe. Ihr fiel wieder ein was das Hausmädchen zu ihr gesagt hatte. In der Stadt gab es auch arme Menschen, die sich nichts leisten konnten. Sein Magen knurrte leise und er schlug müde seine Augen auf. Er schaute sie an und sie lächelte freundlich.

"Du hast Hunger, oder?", fragte sie leise.

Der Junge nickte und sie reichte ihm die Hand. Verwundert schaute er das Mädchen vor ihm an. Er nahm ihre Hand und eine Wärme breitete sich in ihm aus. Auf sein Gesicht breitete sich langsam ein Lächeln aus. Er hatte das Gefühl jetzt wurde sein Leben ein wenig besser. Sie strahlte Wärme und Geborgenheit aus. Zudem schien sie sich keine Gedanken darum zu machen, dass er arm war.

"Ich bin Alexia. Und wie heißt du?", fragte sie in kindlicher Neugier.

"Marco", antwortete er leise.

"Komm, wir gehen erst deine Wunden versorgen lassen. Dann holen wir dir neue Kleidung und gehen was Essen. Was hältst du davon, Marco?"

Verwirrt blickte er das Mädchen vor ihm an. Jetzt erst fiel ihm auf, dass sie edel Kleidung trug. Ruckartig zog er seine Hand aus ihrer. Sie war eine Adelige und er ein armer Junge. Sicher waren ihre Eltern auch in der Hafenstadt und sie wurden ihn vergraulen, auch wenn das Mädchen einen netten Eindruck machte.

"Deine Eltern...", murmelte er und brachte sein Satz nicht zu Ende, doch sie verstand ihn sofort.

"Sie sind in der Hauptstadt. Ich bin von Zuhause ausgebüxt. Obwohl ich eine Adelige bin, habe ich mit den Leuten nichts zu tun. Ich bin einem Käfig eingesperrt. Marco, mir ist es egal, ob du arm bist oder reich. Ich beurteile Menschen nach ihrem Charakter und nicht nach ihrem Lebensstandard. Und meine Eltern sind nicht die besten. Nimm bitte meine Einladung an. Wir versorgen deine Wunden, dann kaufen ich für dich neue Sachen und gehen Essen", meinte sie leichthin.

Sie stand auf, Marco tat es ihr nach und gemeinsam gingen sie zur Ärztin der Hafenstadt. Sobald sie in der Praxis eintraten, schauten sie Arzthelferin und die Ärztin auf den Jungen. Ihre Blicke wurden nachdenklich, doch dann richteten sie den Blick auf das Mädchen.

"Nanu. Wo kommst du denn her?", fragte die Arzthelferin das blonde Mädchen.

"Aus der Hauptstadt. Aber ist eine lange Geschichte. Behandelt ihr ihn bitte?", äußerte das Mädchen höflich.

Die Ärztin ging auf Marco zu und führte ihn den Behandlungsraum. Alexia schaute aus dem Fenster auf die Straßen.

"Bist du mit den Jungen befreundet?", fragte die Arzthelferin neugierig.

Das Mädchen wollte den Kopf schütteln, doch sie unterließ es. Sie wollte mit ihm befreundet sein. Sie war alleine bei sich zuhause und Marco schien auf sich alleine gestellt zu sein.

"Ich habe ihn gerade erst kennengelernt", murmelte sie leise.

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Gesättigt betrachtete Alexia Marco, der noch das Essen in sich hineinschaufelte. Dieser trug jetzt eine neue dunkelblaue ¾ Hose, ein offenes hellblaues Hemd, darunter ein weißes T-Shirt und er trug Sandalen. Er hatte sich, nachdem er neue Kleidung bekam, sich recht herzlich bei ihr bedankt, doch sie meinte nur, dass man es als Freunde so machte, einander helfen. Der Gaststättenbesitzer ging auf die beiden Kinder zu und setzte sich zu ihnen. Er schmunzelte über das beherzte Essen von den blonden Jungen. Ihm war das Mädchen sofort aufgefallen. Sie trug ein neues Kleid, welches nicht mehr so pompös wie ihr anderes war. Auf jeden Fall strahlte sie die Art von Adeligen aus, so zumindest empfand es der Besitzer so.

"Ihr seid jetzt miteinander befreundet?", fragte der Wirt die Beiden.

Marco nickte mit vollem Mund und das blonde Mädchen trank ihr Saft. Der Ladenbesitzer freute sich wirklich darüber. Vielleicht waren die Beiden endlich die Chance dafür, dass die Adeligen die normalen Bürger und die Armen wahrnahmen und nicht immer auf sie hinabschauten. Dies konnte vielleicht das ganze Leben auf der Insel verändern, wenn es die Königsfamilie mitbekam und das Beispiel der Kinder folgte.

ɖıε шıɖεгร℘εŋรtıɢε ศɖεɭıɢε นŋɖ ɖεг ℘ıгศt (One Piece FF) [ABGESCHLOSSEN]حيث تعيش القصص. اكتشف الآن