Kapitel 9

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Ganz verwirrt und erschrocken dreht sich Zac zu mir um und schüttelt nur den Kopf und kommt mir auf halben Wege entgegen gelaufen und ist erstmal ganz still.

Ich: "Warum lügst du denn?Ich wusste doch,dass du neben an wohnst!"

Zac: "Ja ehm..es tut mir leid,ich wollte einfach dass ..."

Ich: "Was wolltest du?"

Zac holt tief Luft: "Ich wollte einfach,dass du mich nicht nur als den Sohn des Direktors siehst.Ich werde damit schon genug runter gemacht in der Schule,klar mögen mich viele,doch einige schleimen sich deswegen nur bei mir ein.Ich möchte einfach dass du mich als Zac kennen lernst und als keinen anderen."

Ich: "Was denkst du denn von mir?"

Zac: "Ich kenne dich vielleicht zu wenig um das beurteilen zu können,doch bis jetzt hat jeder Witze über mich und meinen Vater gemacht."

Ich: "Ja aber ich bin nicht jeder und auch wenn ich aus L.A. komme und mehr Geld habe,heißt das nicht dass ich andere verurteile.Und ich kann über keinen etwas sagen,den ich nicht richtig kenne."

Zac: "Ja da hast du schon recht...aber jetzt weißt du es ja...hast du denn trotzdem Lust noch was mit mir zu machen?"

Ich schaue böse und nehme ihn etwas auf die Schippe: "Natürlich nicht,ich kann Lügner nicht ausstehen."

Zac guckt ganz bedrückt und denkt dass ich es ernst meine: "Wirklich?...hm ok kann ich dir nicht verübeln,dann bis bald mal.."

Er dreht sich um und will rein gehen,doch ich fange laut an los zu lachen.

Er schaut mich komisch an und meint: "Wieso lachst du jetzt?"

Ich: "Ich finde es lustig,dass du mir das so abkaufst.Ich kann wirklich Schauspielerin werden *-* War nur Spaß klar machen wir was,ich sehe dich morgen am Spielplatz?"

Zac nickt und lächelt ganz erleichtert.Ich gehe die Treppe hinauf,stell mich dicht vor ihn und flüster ihm ins Ohr: "Wehe du bist nicht pünktlich,sonst beschwere ich mich beim Bürgermeister.."

In diesem Moment kann ich seinen warmen Atem spüren und seine Augen starren mich schon förmlich an.Ich sage nichts weiter und laufe die Straße zu mir herunter.Obwohl ich sein Gesicht nicht sehen kann,fühle ich dass er mir nach schaut und lächelt.

Ich schließe die Tür hinter mir und fange an wie eine Verrückte an zu grinsen.Mein Dad beobachtet mich von der Couch aus,doch ich nehme ihn erst gar nicht wahr,bis er mich ruft: "Susan?Alles ok mit dir?"

Boom,mit einem Mal verfallen meine Gedanken und höre auf mit lachen: "Ehm ja kla  "

Dann fällt mir ein,dass ich noch unbedingt mit ihm reden muss wegen Peggy.Da kommt der Schmerz wieder hoch und diese Ungewissheit,was hier gespielt wird und ich nicht wusste,was sie uns verheimlicht.

Ich: "Dad?Wir wollten doch unser altes Haus mal anschauen gehen...jetzt wäre doch gut?"

Ich werfe ihm einen Blick zu,dass er meine Gedanken lesen soll,weil ich unbedingt mit ihm reden muss.

Dad begreift natürlich nicht was ich meine: "Das willst du jetzt noch machen?Ist doch schon spät."

Ich zwinker ihm zu,dass keiner merkt,was ich von ihm will: "Ich dachte aber jetzt wäre ein guter Zeitpunkt,bevor du morgen wieder fliegst...ok?"

Er schaut mich immer noch fragend an,doch dann fällt endlich der Groschen und er nickt mir zu: "Achja na klar können wir das machen Schatz,ich hol meine Jacke und dann gehen wir."

Ich lächel ihn an und bin froh,dass er meine zweideutige Botschaft geschnallt hat 

Wir beide gehen nach draußen laufen ein Stück die Straße entlang und ich erzähle ihm alles was Zac mir erzählt hat.

Dad: "Oh mein Gott,das gibt es doch nicht,warum sie aber auch nicht mit mir redet,ich bin ihr Bruder,wir hatten nie Geheimnisse voreinander."

Ich: "Ich weiß Dad,aber es muss viel passiert sein,seitdem wir hier nicht mehr leben,ich weiß nur nicht wie wir ihr helfen können."

Dad: "Hm das ist wirklich schwer..auch weil ich morgen weg bin...aber bitte versprich mir eins behalte sie im Auge und egal was du hörst und siehst berichte mir davon.Wenn es dir hier nicht gut geht,kommst du wieder mit nach Hause,das weißt du."

Ich: "Ja Dad,aber ich will ihr helfen,vorher möchte ich hier nicht weg..."

Dad nimmt mich in den Arm: "Du bist ein tolles Mädchen,so habe ich dich erzogen.Doch ich verspreche dir ich bin so bald wie möglich wieder hier und vielleicht hat sich dann auch bald wieder einiges geändert."

Ich: "Hoffentlich hast du recht."

Ich laufe noch eine Weile mit meinem Dad in der Siedlung herum und denken an alte Zeiten.Als wir wieder nach Hause gehen,sitzt Josh mit Mike und Stephanie im Wohnzimmer und schaut wie immer die Late Night Show.Meine Tante hat sich seit heute Mittag in ihrem Zimmer eingeschlossen und lässt sich den restlichen Abend nicht mehr bei uns blicken.

Der Tag der Abreise.Mein Dad fliegt heute wieder zurück nach L.A. und ein kleiner Teil von mir möchte auch wieder mit dorthin,doch ich weiß das es besser so ist hier zu sein.Vielleicht wird doch alles nicht so schlimm werden wie ich es mir gerade vorstelle.

Josh trägt Steve seine Koffer zum Wagen und wir alle folgen ihm.

Peggy hat sich nicht blicken lassen,sie schafft es nicht über ihren Schatten zu springen.

Dad meint zu Josh: "Bitte sag mir bescheid,wenn irgendetwas mit ihr ist oder ihr was braucht.Wenn es meine Schwester schon nicht schafft mir das zu sagen,dann bitte du ok?"

Josh nickt: "Ich melde mich bei dir,versprochen!"

Dann kommt Dad auf mich zu und umarmt mich: "Machs gut meine Kleine und ich ruf dich jeden 2.Tag an und schicke dir jeden Monat GEld herunter,doch gib nicht alles auf einmal aus und bitte..."

Ich unterbreche ihn und führe seinen Satz fort: "Jaja ich weiß,keine Partys,finger weg von Jungs,sei fleißig in der Schule und zeig dich von deiner besten Seite."

Steve schaut mich verwundert an: "Du kennst den Satz anscheinend schon auswendig "

Ich: "Ohjaaaaaaa..es wird schon alles gut gehen.Ich hab dich lieb Dad!"

Er strahlt über beide Ohren: "Ich dich auch mein Schatz."

Nur ungern lasse ich ihn los und lehne mich an Stephanie an,die neben mir steht und fange an zu weinen.Mein Dad winkt mir aus dem Auto zu und ich merke wie auch er mit den Tränen kämpft.

Josh: "Ich bin in einer halben Stunde wieder da,vielleicht könnt ihr Peggy dazu überreden was zu essen..."

Mike nickt: "Wir versuchen es.."

Josh nickt zurück und beide fahren los.Eine große Staubwolke kommt auf,wir alle Husten und ich atme diesen Gestank richtig tief ein.Ich schaue dem Wagen noch lange hinter her und weine mich bei Stephanie aus,dass hoffentlich alles gut gehen wird hier in Sutton...

Und irgendwann ist es zu spätWhere stories live. Discover now