Kapitel 98

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Bangende Minuten liegen vor uns und ich kann gar nicht beschreiben wie es mir wirklich geht. Das ganze letzte halbe Jahr in Sutton zieht an mir vorbei und ich wünsche ich hätte einiges besser gemacht, vielleicht auch anders, aber Hauptsache irgendetwas geändert. 

Wir kommen immer näher am Ende von Sutton an und mir kommt die Strecke immer bekannter vor. Diese engen Kurven, mit den vielen Bäumen links und rechts und diese unendlich langen Schluchten, wo man nicht mal ein mehr etwas erkennen kann. Diese Strecke habe ich immer mit etwas besonderen verbunden, doch ich ahne, dass es nicht mehr so sein wird wie vorher. Sehr kreuz und quer fährt Lee die schmale Straße hinauf und bei jedem wackeln hab ich Angst um mein Leben, vor dem was passieren wird. Ich sehe immer wieder zu Zac herüber, der starr aus dem Fenster sieht und keine Miene verzieht. Peggy und Mr. McKingley sehen sich die ganze Zeit an und tauschen sehnlichste Blicke aus, doch sind genauso hilflos wie wir. 

Auf den höchsten Punkt angekommen merke ich schon den steinigen Kieselweg unter uns und der immer näher kommende Parkplatz. Am äußersten Rand stellt Lee das Auto ab und schaltet den Motor aus.

„So wir sind endlich da. Gefällt es euch?“, sagte er mit seinem unverschämten Grinsen und streicht langsam über seine Waffe, die er wieder auf uns richtet.

Widerwillig steigen wir aus dem Wagen aus und mir läuft es eiskalt den Rücken hinunter, da es so kalt ist. Wir sind auf den Free Hill, dort wo ich noch vor einigen Wochen mit Richie meinen Vater gesucht habe, dort wo wir zusammen gekommen sind, dort wo alles begonnen hat. Ich dachte immer dieser Ort wird heilig bleiben, weil man einfach alle seine Probleme hinter sich lassen kann, doch auch diese letzte Ruhestätte hat mir Lee in diesem Augenblick genommen.

„Sunny findest du es nicht toll mal wieder hier zu sein, an deinem Lieblingsplatz?“, fragt er mich provozierend, doch ich schweige lieber.

„Wusste ich doch, deswegen hab ich mir diesen Ort ausgesucht. Es sollte etwas ganz besonderes werden.“, redet er vor sich hin und sein Blick schweift in die Ferne ab.

Zac stellt sich genau neben mich und versucht meine Hand zu halten, doch Lee lässt diese Nähe gar nicht erst zu und treibt uns auseinander.

„Zum Kuscheln sind wir nicht her gekommen, also reißt euch zusammen. Stellt euch an der Seite auf los!“, befiehlt er uns sehr angst einflößend und wir tun alle was er sagt.

„Lee, bitte lass uns gehen. Die Polizei ist bestimmt schon auf den Weg hier her, du hast gar keine Chance mehr, also lass es doch einfach.“, rede ich auf ihn ein mit ängstlicher Stimme.

„Ich soll es sein lassen? Sunny da kennst du mich aber schlecht, ich mache keine halben Sachen, entweder ganz oder gar nicht. Es gibt so viele Dinge, die ihr nicht wisst voneinander, doch ich weiß sie alle und die will ich euch noch mitgeben, bevor ihr keine Zeit mehr habt um sie zu erfahren.“ 

„Was sollen wir nicht wissen? Wir wissen das du existierst und das reicht doch aus.“, meint Zac wütend.

„Das du immer noch so ein großen Mund hast, wundert mich wirklich, obwohl du der jenige bist, der am Meisten Dreck am stecken hast.“, verbessert er ihn zu gleich und stellt sich direkt vor seine Nase.

„Das sagt der Richtige, ich weiß das ich Fehler gemacht habe, doch was du hier abziehst ist unter aller Sau. Hättest du nicht wie jeder normale verlorene gegangen Bruder, einfach auftauchen können und mit uns reden können? Aber nein, stattdessen bedrohst du uns und führst uns hier her, wie soll man da auch anders zu dir sein.“ 

„Ich würde aufpassen wie du mit mir redest ok und glaubst du wirklich, dann hättet ihr mich mit offenen Armen empfangen? Sicherlich nicht.“

Mr. McKingley mischt sich in das Gespräch ein und wendet sich Lee zu.

Und irgendwann ist es zu spätTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon