Kapitel 6

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"Der mutigste Akt, ist immer noch der, für sich selbst zu denken. Laut!" ~ Coco Chanel

Durch Sonnstrahlen die durch die Fenster vielen wurde ich sanft aus dem Schlaf geholt. Ich fühlte mich erholt und irgendwie auch gut. Vermutlich lag es einfach daran, dass ich nach der ganzen Aufregung einfach eine gute Mütze voll Schlaf brauchte.

Ich lag noch lange in dem weichen Bett. Ich wusste nicht was ich sonst tuen sollte. Ich hatte Angst das Zimmer zu verlassen, da ich IHM nicht auf dem Flur begegnen wollte. Allerdings hörte ich draußen keine Stimmen oder andere Geräusche. Nach einer Weile entschied ich mich dann doch wenigstens mal die Küche aufzusuchen in der Hoffnung dort etwas Essbares zu finden.

Tatsächlich fand ich die Küche recht schnell wieder. Eine wirklich schöne und moderne Küche. Ich hätte wirklich Spaß daran hier wundervolle Gerichte zu zaubern. Ich entschied mich einfach für einen Apfel aus einem Obstkorb der auf der Theke stand.

„Wer hat dir erlaubt dich an meinem Essen zu bedienen?", hörte ich plötzlich eine dunkle, unheilvolle Stimme hinter mir. Natürlich wusste ich wem diese Stimme gehörte. Zaghaft drehte ich mich um und sah direkt in die kalten blauen Augen von IHM. Sie Blick durchbohrte mich und seine Brust hob und senkte sich angespannt. Er trug nur ein schwarzes T-Shirt und eine schwarze Hose. Seine blonden Locken lagen wild auf seinem Kopf. Erst im hellen erkannte ich seine markanten Gesichtszüge wirklich. Er hatte sogar ein Piercing an seiner Unterlippe. An seinen muskulösen Armen konnte ich sogar ein paar Tattoos erkennen. Er sah im Licht fast noch gefährlicher aus als er es in der Nacht schon tat.

„Wenn du fertig bist mich anzustarren, hätte ich gerne eine Antwort.", zischte er. „I-Ich...es tut mir leid...i-ich w-wollte nur...also ich ähm.", stotterte ich, senkte dann meinen Blick zu Boden und legte den Apfel schüchtern wieder zurück. Ich hörte wie er auf mich zu kam und direkt vor mir zum Stehen kam. Kühle Finger groben sich in mein Kinn als er es anhob und mein Gesicht genauer betrachtete. „Ich kann verstehen was er an dir findet. Du bist hübsch.", flüsterte er eher zu sich selber als das er mit mir sprach. „Wer findet was an mir?", stammelte ich. Ich verstand nicht was er von mir wollte oder von wem er sprach. Doch „Biest" schüttelte nur seinen Kopf drehte sich um und verschwand mit den Worten: „Nimm dir den Apfel und verschwinde in deinem Zimmer. Ich will dich hier draußen nicht noch einmal erwischen."

So schnell ich konnte schnappte ich mir den Apfel und rannte zurück in mein Zimmer. Ich schlug hektisch die Tür zu und ließ mich keuchend auf meinem Bett nieder.

Was war da gerade passiert? Wen hatte er gemeint und was soll dieser Jemand nur an mir finden. Ich verstand die Welt einfach nicht mehr. Am liebsten wäre ich los gezogen um Luis zu suchen. Vielleicht konnte er mir ein paar meiner Fragen beantworten oder mir zumindest helfen meine Zeit zu vertreiben. Doch irgendwie hatte ich Angst „Biest" wieder zu begegnen. Er wollte mich nicht mehr sehen und so tat ich wohl gut einfach in diesem Zimmer zu bleiben.

Als ich den Apfel gegessen hatte, machte ich mein Bett und suchte im Schrank nach ein paar passenden Klamotten. Eigentlich beinhaltete der Schrank schwarze Hosen und T-Shirts in ein paar verschiedenen Größen. Sowie Jogginghosen und Kapuzenpullover. Ich kramte eine Jogginghose und einen Pulli raus und kuschelte mich wieder in das Bett.

Langsam wurde mir echt langweilig. Und je langweiliger mir wurde desto einsamer fühlte ich mich. Was Alec und Dad wohl gerade taten? Ob se bereits planten mich hier raus zu holen? Waren sie vielleicht schon auf dem Weg? Oder saßen sie einfach tatenlos zuhause rum und schwiegen sich an? Die Fragen drohten meinen Kopf zu zersprengen aber ich kam einfach nicht zur Ruhe. Die Stimmen in meinem Kopf wollten einfach keine Ruhe geben. Geschlagen ließ ich meinen Kopf ins Kissen knallen.

„Du liegst da als wärst du tot.", jemand amüsierte sich über mich. Ruckartig hob ich meinen Kopf als mir einfiel wer sich da so über mich amüsierte. Luis! „Alles in Ordnung bei dir?", fragte er mich ruhiger und setzte sich zu mir aufs Bett. „Ging schonmal besser.", gestand ich ihm knapp. „Ich weiß. Ich habe mitbekommen was in der Küche los war." „Kannst du mir dann sagen von wem er gesprochen hat?", fragte ich ihn ein wenig neugierig. „Nein leider nicht. Ich meine ich weiß wen er meint aber er muss es dir schon selber sagen.". Enttäuscht ließ ich meinen Kopf hängen. Meine braunen Locken vielen mir dabei ins Gesicht. Genervt strich ich mir ein paar vereinzelte Strähnen hinters Ohr als mir etwas auffiel. Meine Haare hingen schlapp und schon etwas fettig herunter. Und auch sonst muss mein Anblick nicht der schönste sein.

„Ähm Luis...kann ich dich mal was anderes fragen?", schüchtern sah ich den jungen Mann mit den schwarzen Haaren vor mir an. „Alles was du möchtest. Ich kann dir nur nicht versprechen, dass ich sie dir beantworten kann.", zwinkerte er mir grinsend zu. „Ich...also ähm ich würde gerne duschen gehen. Und wenn es nicht zu viel verlangt ist hätte ich gerne ein Buch zum Zeitvertreib.". Luis sah mich erst verständnislos an ehe er anfing zu lachen: „Natürlich. Das sollten wir hinbekommen. Komm ich zeig dir das Bad.". Und schon hatte Luis mich auf meine Beine gezogen und in den Flur geschleppt. Das Bad befand sich praktischerweise direkt gegenüber von meinem Zimmer. Wie alles andere hier war es sehr modern eingerichtet mit einer geräumigen Regendusche und sogar einer großen Badewanne. An der einen Wand befanden sich zwei Waschbecken mit einem ebenfalls großen Spiegel. Es war einfach einladend und war. Luis zeigte mir noch schnell wo die Handtücher waren und wo ich sämtliche Pflegeprodukte für Frauen fand. Auf meine Frage hin warum es hier auch so viele Sachen für Frauen gab, grinste er nur schelmisch und ließ mich allein.

Eine Dusche war genau das was ich brauchte und danach fühlte ich mich viel belebter. Als ich wieder ins Zimmer kam, lag auf meinem Bett ein Buch mit dem Titel „Momo". Auf dem Buch klebte ein kleiner Zettel:

Ich hoffe dir gefällt meine Wahl. Ich musste einfach sofort an dich denken. Bis heute Abend

xxLuis

Bis heute Abend?

Beast and his BeautyWhere stories live. Discover now