Kapitel 9

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"Wie viele Freuden werden zertreten, weil die Menschen meist nur in die Höhe gucken und was zu ihren Füßen liegt, nicht achten."

Um mich herum war es schön warm. Ich kuschelte mich noch tiefer in die weiche Wärmequelle um mich herum und seufzte zufrieden. Schlagartig wurde mir klar was hier los war. Panisch riss ich meine Augen auf und sah mich um. Ich lag in ein paar Decken eingewickelt auf einem weißen Sofa. Natürlich wusste ich wo ich war. Dieses Wohnzimmer hatte ich schonmal gesehen. Ich war in Adams Penthouse. Ich war wieder zurück bei ihm...dem „Biest".

Wie aufs Stichwort hörte ich plötzlich gepolter und Adam kam die Wendetreppe hinuntergelaufen. „Hey du bist wach.", stellte er fest und kam schnell zu mir rüber. Vorsichtig setzte er sich neben mich auf die Sofakannte und sah mich prüfend an. „Wie geht es dir?", fragte er sofort und legte mir seine kalte Hand auf die Stirn. Irgendwie fürsorglich. Fast schon niedlich. „Ich weiß nicht. Mir ist kalt und ich habe Kopfschmerzen.", flüsterte ich und sah in seine blauen Augen. „Du hast vermutlich Fieber. Kein Wunder, wenn du in Unterwäsche durch den Regen läufst. Als ich dich gefunden hatte warst du bewusstlos und deine Lippen ganz blau.", er klang so nett und besorgt. Das komplette Gegenteil wie sonst. Ich mochte diesen fürsorglichen Adam.

„Was ist passiert?", meine Stimme war schwach und zitterte leicht. Adam sah einmal kurz auf den Boden ehe er seinen Blick hob und mir antwortete: „Du bist abgehauen. Ich bin dir gefolgt. Wir haben dich bestimmt eine bis zwei Stunden gesucht. Und dann habe ich dich halb nackt auf dem Waldboden gefunden. Ich kann dir nicht sagen was passiert ist.". Geschockt sah ich ihn an. Dann plötzlich kamen mir die Erinnerungen aus der letzten Nacht durch den Kopf geschossen. „Da waren so Typen...die meinten...oh Gott sie haben mich gezwungen meine Sachen auszuziehen.", sofort traten wieder Tränen in meine Augen. Ich war so schwach. Ich konnte mich nicht dagegen wehren. „Hey schon okay. Ganz ruhig es ist ja nichts passiert.", beruhigend legte Adam seine Hand auf meine. Für einen kurzen Moment schien die Zeit still zu stehen. Gefühlte Stunden später holte mich die Realität wieder ein als mir etwas sehr Wichtiges einfiel: „Aber...sie wollten...sie wollte, dass ich dir etwas sage. Der Wolf hat ein Auge auf dich. Oder so ähnlich. Und wenn du nicht kooperierst wirst du sterben.". Schlagartig änderte sich Adams weiche Miene. Sein Blick wurde wieder hart und eiskalt. Seine Hand löste sich von meiner und hektisch sprang er auf. „Adam? Was hat das zu bedeuten? Wer ist der Wolf?", fragte ich leicht panisch wegen seiner Reaktion. „Es hat nichts zu bedeuten. Ruh dich aus und mach dir keine Sorgen. Ich habe alles unter Kontrolle.", und mit diesen Worten ging er einfach die Wendeltreppe hinauf und ein paar Sekunden hörte ich nur eine Tür zu knallen.

Immer noch völlig perplex saß ich auf dem Sofa bis plötzlich Luis den Raum betrat. „Oh Gott Belle du bist wach. Wie geht's dir? Tut dir was weh? Brauchst du was?"; fragte er mich aufgeregt. „Nein Danke Luis, mach dir keine Sorgen mir geht es fast gut. Adam meinte ich hätte wohl Fieber aber damit kann ich leben." ,flüsterte ich schwach lächelnd. „Okay aber ich mach dir einen Tee. Mindestens das kann ich für dich tun. Und dann erzählst du mir mal genau was passiert ist in Ordnung?". Diese Frage konnte ich nur mit einem müden Nicken beantworten.

Keine zehn Minuten später saßen wir beide mit einer heißen Tasse Tee auf dem Sofa und ich erzählte Luis alle. Angefangen bei meinem Traum der mich aus dem Schlaf riss, wie ich in Adams Arbeitszimmer gelandet war und er mich hinausgejagt hatte. Ich erzählte Luis wie ich in Panik einfach die Flucht ergriffen hatte und raus gerannt war und dann wie ich durch den Wald irrte bis mich die zwei gruseligen Typen fanden. Was sie von mir verlangten und von der Botschaft die ich Adam übermitteln sollte.

Wir saßen bestimmt ein paar Stunden zusammen bis ich plötzlich meine Augenlieder schwer wurden und ich mich einfach zurücklehnte. „Möchtest du vielleicht ein bisschen schlafen gehen?", hörte ich plötzlich Luis Stimme neben mir. Müde nickte ich einfach nur.

„Warte bevor du schlafen gehst!", erschrocken riss ich erneut die Augen auf als ich Adam hörte, welcher gerade die Treppe runter gerannt kam. „Wie geht es dir?", fragte er als erstes als er bei mir ankam. „Ich bin einfach nur kaputt und schlapp.", antwortete ich. „Okay, das habe ich mir fast gedacht. Du solltest nur wissen, dass meine Männer sich um die beiden komischen Typen kümmern. Eine meiner Überwachungskameras draußen im Wald konnte sie erwischen. Sie werden nicht ungeschoren davon kommen okay?", etwas verwirrt über das was er gesagt hatte, nickte ich einfach nur mit dem Kopf und stand auf um mich in mein Zimmer zu begeben.

Genau in diesem Moment fing meine Welt an sich zu drehen und meine Beine knickten einfach weg. Hätte mich nicht jemand so schnell aufgehalten, währe ich vermutlich mit voller Wucht auf den Boden gekracht. Wie in Zeitlupe sah ich auf und in die kalten blauen Augen meines Retters. Wieder überkam mich dieses seltsame Gefühl und wieder schien die Zeit für einen kurzen Moment still zu stehen. „Du solltest lieber ein bisschen aufpassen Prinzessin.", schmunzelte er, eher er mich mühelos hochhob und ich Richtung Zimmer trug.

Dort angekommen setzte er mich sanft auf meinem Bett ab. Sofort zog ich die warme Decke um meinen fröstelnden Körper und kuschelte mich in meine Kissen. Adam beobachtete mich grinsend bevor er sich noch einmal zu mir ans Bett setzte. „Ruh dich aus und dann sehen wir wie es dir morgen geht okay?", fragte er mich ruhig. Ich war viel zu müde um ihm richtig antworten zu können, also nickte ich bloß erneut und schloss meine Augen. Ich spürte wie Adam sich erhob um aus dem Zimmer zu gehen.

„Warte!", krächzte ich eher als das ich nach ihm rief. Adam drehte sich noch einmal zu mir um und sah mich abwartend an. „Danke...", flüsterte ich. „Keine Ursache.", war seine schlichte Antwort bevor mich meine Müdigkeit endgültig übermannte und ich sanft einschlief.



Beast and his BeautyWhere stories live. Discover now