Aber ohne nachzudenken frage ich sie.

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Chloe's Sicht

„Also, willst du?" fragt er neugierig und nimmt mir die Schatulle aus der Hand. „Hey lass das!" schnell schnappe ich sie mir und stecke sie wieder in die Tasche. „Was denn? Ich werde ihr schon nichts sagen, mein Gott..." belustigt hebt er seine Hände hoch und setzt ein unschuldiges Gesicht auf. „Lass das." Sage ich genervt und setzte mich aufs Bett. „Du hast meine Frage nicht beantwortet süße." Er lässt sich neben mich nieder und schaut gespannt in meine Richtung. Leise seufze ich auf und schaue ihn an. „Ich..." setzte ich an, doch mir wird klar das ich keine Worte finde um meine Situation auch nur im Entferntesten beschreiben zu können. Seine Mimik lässt seine Emotion wiederspiegeln. Er war amüsiert über meine Lage! „Dein ernst?" schreie ich fast und er lacht auf. „Warum machst du es dir nur so schwer?" sagt er und legt eine Hand auf meine Schulter. „Weil..." wieder scheitere ich daran einen Satz zu bilden. „Liebst du sie, Chloe?" nun wird er ernst und schaut mich aufrichtig und doch auch etwas bedrängend an. „... Ich liebe Zoe, mehr als ich je jemanden geliebt habe... Für mich, ist sie Liebe." Sage ich selbstsicher und schaue James dabei direkt in die Augen. Ich kann genau beobachten wie seine Mine weicher wird und sich ein Lächeln auf seine Lippen legt. „Dann tu es." Ist das letzte was er sagt ehe er schon den Raum verlässt. >Dann tu es... < diese drei Worte gehen mir die restliche Nacht nicht mehr aus dem Kopf. Dann tu es.

Am nächsten Morgen wache ich auf und laufe nichtsahnend die Treppe, in den Eingangsbereich runter. Als dort meine Eltern stehe die miteinander reden. Sie verhalten sich jedoch etwas verklemmt und distanziert. „Guten Morgen..." somit unterbreche ich sie und sie richten ihre Blicke auf mich. „Chloe, Schatz guten Morgen!" Papa kommt auf mich zu und nimmt mich in den Arm. Über seine Schulter schaue ich Maman direkt in ihre Augen. Ich löse mich von ihm und laufe langsam aber zielstrebig auf sie zu. „Alexine..." ich seufze kurz „Maman... guten Morgen." Ich nehme sie daraufhin langsam in den Arm und spüre das sie lächelt. In diesem Moment gab ich meiner Mutter eine zweite Chance, einen neuen Anfang. Wir laufen gemeinsam durch die Stadt und schauen uns alles an, obwohl ich hier alles schon kenne. Maman und Papa reden endlich wieder wie früher miteinander und es scheint für eine Sekunde so als wäre nie etwas passiert. Als wären wir eine ganz normale Familie die nie getrennt war.

Ichkonnte heute viel über meine Eltern und ihr Leben erfahren und sie ebenfallsauch über mich. Irgendwie war es schön sich für einen Moment normal wie alleanderen zu fühlen. Erschöpft lasse ich mich in der Küche am Tisch nieder. „Was für ein Tag... Maman und Papa wollten ja unbedingt das ich ihnen die Stadt zeige. Dennoch bin ich froh das selbst sie sich gut verstanden haben." Ich nehme einen schluck vom Tee den mir Zoe gemacht hat und James mustert mich schmunzelnd. „Was?" ich suche misstrauisch nach einer Erklärung für sein plötzliches Lachen. „Du hast dich so verändert kleines..." – „Soll ich das negativ oder positiv aufnehmen?" er lächelt – „Ja". Ich könnte ihm für diese Antwort den Hals umdrehen. Manchmal drückt er sich so schlecht aus, und dann wiederrum nimmt er manchmal echt kein Blatt vor den Mund. Zoe setzt sich zu uns. „Also..." sie lächelt zufrieden. „Ist das nicht das was du willst. Ein normales Leben mit Familie?" ihr Gesichtsausdruck ist wie eine Maske. Was ist die Absicht hinter dieser Frage? „N- Nein..." nun Grinst sie breit. „Nicht?" – „Nein. Normal wäre doch zu langweilig für ein schönes Leben." Nun verstehe ich. Ich soll daraus etwas lernen. „Aber... mein Leben ist gar nicht normal, nicht wahr?" frage ich und schaue sie fragen an. „Nein ist es nicht. Aber das muss es nicht sein oder? Ein glückliches, aufregendes und vor allem vollkommenes Leben ist nicht normal." Wow... ich finde keine Worte mehr. Seit wann ist Zoe so... tja keine Worte dafür. „Also dann." Unterbricht sie die Stille. „Ich gehe ins Bett." Schon verschwindet sie. James schaut mich verwirrt und völlig verloren an. Er ist wohl genau wie ich überwältigt über ihre Predigt. Ich habe nun eine völlig neue Seite an Zoe kennengelernt. Überraschend ist es ja schon. Ich dachte das ich alles über sie weiß, doch das hatte ich nie im Leben erwartet. Ich will alle Seiten an ihr sehen, alles über sie wissen und ich will, dass das alles mir alleine gehört. Zoe soll mein sein. Meine Frau und ich ihre. „Hast du dich entschieden?" fragt James als wüsste er was in mir vorgeht. Sein Blick verrät mir das er nicht auf eine Antwort wartet, sondern auf eine Tat. Ich stehe so schnell auf das der Stuhl fast hinter mir umkippt und laufe augenblicklich nach oben. Stürmisch reise ich die Tür auf und Zoe schaut mich erschrocken an. „Chloe, alles okay?" auf ihre Frage antworte ich nicht, sondern laufe direkt zu meiner Tasche. Ich bin mir sicher. So sicher wie ich es in meinem Leben noch nie war. Mit der Schatulle in meiner Hand drehe ich mich zu ihr. Neugierig aber sichtlich verunsichert starrt Zoe auf die Schatulle. „Was ist das?" flüstert sie schon beinahe. Langsam komme ich auf sie zu und es ist so als würde sich alles in Zeitlupe abspielen. Ich sehe Zoe schon im Hochzeitskleid vor mir und muss leicht lächeln. Ich will sie für immer bei mir haben. Ich liebe diese Frau mehr als alles andere und das sollte sie auch wissen. Ich knie mich vor ihr nieder und sie schaut mich überwältigt an. In ihren Augenbilden sich Tränen und sie lächelt breit. Es scheint so als würde sie ahnen was passiert. Wenn ich ehrlich bin weiß ich nicht was ich sagen soll. Es ist so als wäre mein Kopf leer und alle Worte die ich in all den Jahren gelernt undgesprochen habe ausgelöscht. Aber ohne nachzudenken frage ich sie.

„Zoe, willst du mich heiraten?" 

Du Bist Mehr Als Nichts! GirlxGirlDonde viven las historias. Descúbrelo ahora