2. Alle tot

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Der Fremde mit dem Metallarm rappelt sich auf und schaut geschockt auf seine zerfetzten, mit Blut verschmierten Kleider hinab. Dann hinkt zu dem Motorrad mit dem er hier angekommen ist.

Er fährt an den noch glühenden Trümmern meines Dorfes vorbei, über ein Feld in Richtung der nächsten Strasse.

Sie sind alle tot!
Wie konnte ich das zulassen?!

„Du kannst nichts dafür.", brummt eine tiefe Stimme mitleidig neben mir.

Ich starre den Bären an.

„Schau nicht so! Ich kann auch nichts dafür dass du meine Sprache verstehst."

Ich habe gedacht das funktioniert nur bei menschlichen Sprachen!

Ich versuche die selben laute von mir zu geben wir dieser Bär.
Und tatsächlich klappt es.
Wie bei den menschlichen Worten...

„Ich wusste nicht dass das auch bei Tieren funktioniert.", gebe ich eingeschüchtert von mir.

„Nun weisst du's...", brummt er.

„Warum hast du mich gerettet?", frage ich ihn.

Mit ein paar Spitzwegerichblättchen im Maul setzt sich das Tier zu mir.
„Du weisst ja sicher dass euer Stamm seit seiner Existenz den Bär als heiliges Tier sieht?"

Ich nicke.

„Ich fand es unehrenhaft zusehen zu müssen wir die letzte meiner Anbeter endet wie die Tiere die ihr jagt..."

„Danke.", sage ich leise.

Aus den Blättern die der Bär mir gereicht hat, presse ich den Saft auf meine Wunde am Arm.
Höllische Schmerzen zucken bis zu den Fingerspitzen.

Mit der Hand wische ich das Blut darum herum vom hellbraunen Leder meiner Kleidung.

Ich balle meine Hände zu Fäusten...

Sie sind alle tot!

„Steig auf meinen Rücken ich bring dich hier weg.", sagt der Bär freundlich.

„Wohin bringst du mich?"

„Wirst du schon noch sehen..."

Ohne Widerspruch klettere ich dem Braunbären auf den starken Rücken.

Durch die Bewegung der Muskeln unter mir werde ich müde und schlafe ein.

———

Ich befinde mich in der Gemeinschaftshütte unseres Dorfes.
Ich sitze auf einer Fläche aus Fellen.
Alle um mich herum lachen, sind fröhlich...
Ich schaue mich panisch um. Habe ich da nicht gerade etwas aufblitzen sehen?
Ich drehe meinen Kopf zurück zu dieser Stelle und blicke in kalte, böse Augen.
Der Schock schiesst mir durch die Knochen und lähmt mich. So dass ich mich nicht bewegen kann.
Er zieht ein Messer aus seinem Gürtel, holt aus
und sticht auf mich ein.

Schreiend erwache ich und blicke gerade Wegs in die freundlichen Augen eines jungen Schwarzbären.

Uff...Es war nur ein Traum...

„Hallo, ich bin Lusa.
Wie heisst du?"

„Sam.", antworte ich, „Wo bin ich?"

„Ähh... Im Wald! Wo denn sonst?", antwortet die Bärin, „ein alter Braunbärkollege von mir hat dich hier hin gebracht.
Er meinte ich währe eine gut Freundin für dich."

Müde richte ich mich auf und schaue mich um.
Lusa sitzt vor mir, hinter ihr sehe ich einen weiteren Schwarzbären den Lusa als Orri vorstellt.

Als ich in die Bäume hoch sehe erblicke ich noch ein paar weitere Bären. Sie sind jedoch grösser als die beiden vor mir.

Ich glaube hier kann ich eine Weile bleiben.

The Bear Girl (Avengers FF)Where stories live. Discover now