#21

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Ich starrte ihn mit großen Augen an. Er war der erste Mensch seit Ewigkeiten, der behauptete, dass ich gut aussehen würde. Verlegen starrte ich in den Spiegel.

Pabo, er versteht das nicht.

Ich gab mein Bestes, schaute aber dann doch wieder zu ihm auf. Alles an ihm war schön. Mir war das nach unserem Café-Besuch bewusst geworden, aber erst jetzt ließ ich es zu, alles genaustens zu erkunden. Keine Unreinheiten. Keine Makel.

Dafür war sein Gesicht symmetrisch, er hatte große, funkelnde Augen und volle Lippen. Noch dazu gehörte er zu der Sorte Menschen, dessen Sommersprossen unglaublich gut an ihm aussahen.

Jemand wie er, der nichts an seinem Gesicht zu bemengeln hatte, konnte nicht verstehen, was wir ,Normalen' zu erleiden hatten. Dennoch empfand ich es nicht mehr so schlimm in den Spiegel zu gucken wie vorher.

°°

,,Nein, so wird das nichts", meckerte Felix nun zum fünften Mal in Folge. Ich löste mich sofort von ihm und ließ meine Schultern hängen.

,,Ich bin einfach nicht für den Körperkontakt gemacht. Händchen halten ist schon unangenehm, aber dich von hinten zu umarmen oder von dir umarmt zu werden, geht echt über meine Grenzen", kommentierte ich.

,,Magst du mich so wenig, Hyung", wimmerte Felix gespielt auf. Ich verdrehte genervt meine Augen. ,,Das ist es nicht, ich mag halt eben generell nicht viel Körperkontakt."

Vor allem, wenn du das Gefühl hast, dass es etwas in dir auslöst.

Felix sah mich trotzdem weiterhin mit einem Schmollmund an. Dann hielt er mir seine Hand hin. Müde sah ich ihn an. Felix' Schmollmund wurde größer.

Ich seufzte und legte meine Hand in seine. Dieses unangenehme Gribbeln durchfuhr meinen Arm. Daran würde ich mich nie gewöhnen.

Felix streichelte etwas über meine Hand. ,,Wir müssen es irgendwie schaffen, dass du dich natürlich damit geben kannst, meine Hand zu halten", seufzte Felix und deutete auf meinen angespannten Arm.

Mir war das gar nicht aufgefallen. ,,Mach ich das immer, wenn wir Händchen halten?", fragte ich überrascht. Felix lächelte milde.

,,Immer", meinte er und ließ sich in seinem Bett zurück fallen, hielt seine Hand dabei aber um meine umschlossen.

Irgendwie fühlte ich mich schlecht. Ich schaffte es einfach nicht, dass es ungezwungen aussah. ,,Wie machst du das? Wieso ist es für dich kein Problem, das ganze zu machen?", stellte ich endlich die Frage, die mir schon den ganzen Tag im Kopf herum spukte.

,,Keine Ahnung", murmelte Felix. Sein Daumen strich weiterhin ruhig über meinen Handrücken. Vorsichtig und mit etwas Abstand legte ich mich neben ihn. Seine Berührungen beruhigten mich langsam und wir beide verfielen in verträumtes Schweigen.

,,Ich schätze, es macht mir nichts aus, weil ich dich mag, Hyung", meinte Felix irgendwann. Ich seufzte und schloss meine Augen.

,,Du solltest aufpassen, was du sagst, Felix. Man könnte meinen, dass du sonst wirklich schwul wärst", gab ich zurück. Felix kicherte kurz und verstummte dann wieder.

Auf seinem Bett war es angenehm warm und es fühlte sich so geborgen an. Ich gab es ungern zu, aber eigentlich mochte ich es, wenn Felix bei mir war.

,,Wieso magst du mich?", fragte ich.

Das war auch so eine Frage, die ich mir einfach nicht erklären konnte.
Ich spürte, wie Felix sich im Bett zur Seite legte. Da wir unsere Arme nicht merkwürdig verdrehen mussten, konnte ich davon ausgehen, dass er sich zu mir umgedreht hatte.

,,Ich weiß es ehrlich gesagt nicht", murmelte Felix ungewohnt nah. Ich schaffte es gerade noch, mich zurück zu halten, meinen Kopf nicht zu ihm zu drehen.

Ich schmunzelte leicht. ,,Soll das heißen, dass du mich einfach magst? Dass du jeden einfach so mögen würdest?", fragte ich.

Felix neben mir lag eine Weile einfach nur still da. ,,Hm, ja. Irgendwie schon", antwortete er leise.

Selbst für Felix bist du nur einer von vielen.

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A/N/: Da ich wahrscheinlich gestern das Kapitel vergessen habe, hier das zweite ^^'

Armer Changbin... Felix spielt so sehr mit seinen Gefühlen XD

Lasst es euch gut gehen🌸

The One Called Pabo|| ChanglixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt