#42

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Natürlich glaubte Felix mir nicht. Wie sollte er auch, wenn es doch so offensichtlich war, dass ich litt.

Ich fühlte mich schlecht. Eigentlich war es Felix, der Qualen verspürte und doch stand er nun hier, neben meinem Krankenbett und verschwendete keinen Gedanken mehr um seine verlorene Liebe.

Ich hasste mich.

Gut. Du hast es nicht verdient von jemanden geliebt zu werden, schon gar nicht von dir selber.

Ich schloss wieder meine Augen. Diese Stimme bereitete mir solche Kopfschmerzen. Warum konnte sie nicht endlich gehen? Warum musste sie überhaupt erst kommen?

Schon vergessen? Ich bin du. Du damals, als du es nicht aushalten konntest, dass Wonho dich verließ.

Ich schauderte. Das wollte ich vergessen. Ich wollte das alles vergessen.

Du hast viel Scheiße gebaut. Die Fenster deiner Schule eingeschlagen, Feueralarm ausgelöst, geraucht und getrunken. Du hast auf alle hinabgesehen und trotzdem wusste keiner, dass du das warst.

Bitte! Ich wollte mich nicht erinnern! Hör auf!

Welche armen, unschuldigen Schüler sind wegen dir suspendiert worden?

Es tut mir leid!

Du hast nichts gesagt. Du hast es genossen. Zu schade, dass du deine Meinung später geändert hast.

Es war falsch! Ich hätte das niemals tun sollen.

Aber du wolltest es tun! So sehr wie du Wonho für dich haben wolltest! Aber du konntest nur das tun.

Meine Hände wanderten zu meinen Ohren und hielten sie geschlossen. Ich wollte sie nicht mehr hören.

Es hat dich so in zwei gerissen, ihn haben zu wollen, dass du so ein Hass auf alles entwickelt hast.

Du hast mich erschaffen. Und ich gehe nicht wieder.

Erst bis du dein jämmerliches Leben ein Ende gesetzt hast oder alles und jeden um dich herum zerstörst.

Du hast die Wahl.

Nein! Ich wollte das nicht! Das war nicht war! Du bist nur eine Stimme. Wenn ich dir einfach nicht mehr zuhörte, würdest du weggehen!

Glaubst du das wirklich? Ich war immer da. Du warst nie alleine. Du hast mich nur ignoriert. Aber gehört hast du mich immer.

Ich fing an zu zittern. Mir war kalt und ich hatte Angst. Wie weit konnte mich diese Stimme wieder bringen? Ich hatte wirklich schon viele dumme Dinge wegen ihr getan. Als ich damals die Fenster eingeschlagen hatte, standen dort noch andere Leute im Raum. Sie wurden alle verletzt. Da hatte ich begriffen, wohin mich diese Stimme gebracht hatte.

Ich spürte wie mir schlecht wurde und die Stimme in mir forderte mich immer wieder auf, mich um zu bringen.

So intensiv hatte ich sie noch nie gehört. Sie sollte leise sein! Vielleicht sollte ich ihrem Wunsch einfach folgen. Sie würde dann weg sein. Und mit ihr der ganze Schmerz.

Da spürte ich es. Zwei warme Arme umschlangen mich und schenkten meinem zitternden Körper Wärme. Haare kitzelten meine Wange und wieder vernahm ich einen bekannten Duft.

Die Stimme verstummte.

„Changbinnie Hyung. Lüg mich nicht an. Ich komme mir sonst vor, als würde ich dir nichts bedeuten", flüsterte Felix' tiefe Stimme.

Ich hatte schon ganz vergessen, dass er da war. Ich hatte schon ganz vergessen, dass ich eigener Herr über meinem Körper und meinen Gedanken war. Ich fühlte mich plötzlich so erleichtert, dass ich aufschluchzte und Felix zurück umarmte.

Es war so lange her, dass ich geweint hatte. Ich konnte nie weinen, weil ich immer so unglücklich gewesen war, dass ich mich fast schon daran gewöhnt hatte.

Doch jetzt war ich zum ersten Mal glücklich.

„Felix", schniefte ich. „Hyung, bitte nicht weinen!", flüsterte seine verwirrte und ebenfalls den Tränen nahe Stimme. Ich schüttelte meinen Kopf. „Ich weine, weil ich glücklich bin."

Felix löste sich von mir und lächelte mich kurz vorm Heulen an.

„Was? Manchmal bist du auch ein Pabo oder?"

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A/N/: Ok, Wattpad ist gerade richtig nett zu mir... ich kann nicht kommentieren, noch öffnet es mir meine Benachrichtigungen-.- I'm so tired und ich habe Kopfschmerzen und generell ist meine Laune gerade im Keller...
Aber genug geklagt, jetzt wieder zu meiner Frage:

Q/: Schon einmal vor Glück geweint?

Ich hoffe euer Tag war besser als meiner, ciao🌸💗

The One Called Pabo|| ChanglixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt