Offiziell

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Nach einigen Minuten lösten wir uns widerwillig voneinander und begnügten uns damit die Hände des Anderen zu halten und uns in die Augen zu starren. „Das war einfach wunderschön", hauchte Caius glücklich und ich konnte nicht anders als ihm zuzustimmen. „Du bist einfach atemberaubend", fügte er noch an. Ich schüttelte ungläubig den Kopf. „Caius, wir müssen nicht atmen", merkte ich belustigt an. „Ich weiß, deswegen ist es ja ein umso größeres Kompliment", erwiderte er charmant lächelnd. Ich war in diesem Moment so glücklich, dass ich seine zweite Seite erfahren durfte. Er war so sanft und einfach nur süß. Ja Caius war wirklich attraktiv und mir fiel jetzt erst auf, dass er mit seinen mittellangen, blonden Haaren exakt mein Typ war. Was für ein Zufall.


„Und wie geht es jetzt weiter?", fragte ich leicht unsicher, da ich natürlich nichts überstürzen wollte. Caius zog mich jedoch einfach an meiner Hand nach oben, so dass wir wieder standen und musterte mich breit grinsend. „Wir sagen es dem ganzen Clan." Ich blickte ihn verdutzt an. „Bist du dir sicher? Ich meine ich bin doch nur eine Wache, denkst du die Anderen werden das so gut auffassen?" „Sie müssen und erstens bist du in der Leibwache und somit nicht nur eine einfache Wache und zweitens gehörst du jetzt zu mir, weshalb sie es nicht wagen sollten, auch nur irgendetwas Schlechtes über dich zu denken. Und Aro wird das verstehen", sagte er zuversichtlich und kurz darauf verließen wir den Garten in Richtung Thronsaal. Wir hielten den ganzen Weg über Händchen, was einerseits wunderschön war, aber andererseits auch ungewohnt. Dennoch überwiegte meine Freude, dass ich jetzt Caius hatte und er gleich zu mir stehen würde.


Als wir an der großen Saaltür ankamen, schauten Felix und Santiago uns ungläubig entgegen, aber ich lächelte einfach und schwieg. Die Tür wurde uns nach einem „Guten Tag Meister" geöffnet und Caius führte mich zu seinem Thron. Dort zog er mich kurzerhand auf seinen Schoß. Zuerst war ich überrascht aber dann lehnte ich mich einfach an seine Schulter und musterte Caius, welcher mir ebenfalls in die Augen schaute. Plötzlich hörte ich ein Räuspern rechts von uns und wand meinen Blick ab. Aro schaute uns erwartungsvoll an. „Willst du mich vielleicht mal einweihen, Bruder? Was geht hier vor sich?" Caius jedoch antwortete ihm nicht sondern forderte Demetri auf eine Clanversammlung einzuberufen. Aro tippte ungeduldig mit dem Fuß auf den Boden da er es anscheinend nicht leiden konnte, wenn er im Unwissenden gelassen wurde. Verübeln konnte ich es ihm nicht, denn Caius hatte nun mal seinen eigenen Kopf. Kurz darauf waren alle Mitglieder des Clans anwesend, außer Jane, die sich im Gegensatz zu mir anscheinend wirklich ihrer Strafe stellen musste, und ich stand nun ebenfalls wie Caius auf. Er griff abermals nach meiner Hand bevor er anfing zu sprechen:


„Aufgrund der jüngsten Ereignisse darf ich euch nun verkünden, dass Caroline ab sofort den Status als meine Gefährtin erhält und ihr dementsprechend der nötige Respekt entgegen gebracht werden muss." Leises Getuschel fing unter den Wachen an und ich blickte kurz zu Chelsea, die mit ihren Lippen ein „Von wegen nur ein Tanz" formte und schelmisch grinste. Ich erwiderte es und war froh, dass sie es so gelassen aufnahm. Aro meldete sich nun ebenfalls zu Wort. „Interessant Bruder, nun dies ist wahrlich deine Entscheidung und wenn es das ist was du willst, werde ich dieser Einigung keinesfalls im Wege stehen." Caius nickte ihm dankbar zu. „Vielen Dank Bruder." „Es wurde auch Zeit", kam es plötzlich von Marcus und ich schaute ihn verdutzt an, doch mehr Worte wollte er über diese Begebenheit wohl nicht verlieren. „Nun denn, ihr dürft wieder euren Tätigkeiten nachgehen", widmete sich Caius wieder den Wachen zu, welche darauf zum größten Teil den Saal verließen. „Bruder, ich muss noch was mit Caroline klären, wenn ihr uns entschuldigen würdet?" „Natürlich Bruder", antwortete Aro und Caius verließ mit mir zusammen den Thronsaal.


Puh, ich war froh, dass es letztendlich alle einigermaßen akzeptiert hatten und Aro kein Problem damit zu haben schien. „Caroline, ich hätte gerne, dass du ein Gemach näher den meinem erhältst. Das wäre unserer Beziehung denke ich überaus zuträglich", meinte Caius während wir die verwinkelten Gänge des Schlosses gemütlich entlang gingen. „Meinetwegen." Anscheinend zufrieden mit meiner Antwort führte Caius mich in den hinteren Teil des Schlosses, ich glaube es war der Nordflügel, und blieb vor einer Ebenholztür stehen, die überaus imposant wirkte. „Wenn du diesen Gang weitergehst, siehst du von hier schon eine golden verzierte Tür auf der rechten Seite. Jene führt zu meinem Gemach, nur damit du darüber in Kenntnis gesetzt wurdest. Ich werde augenblicklich einer niederen Wache mitteilen, sie soll deine Sachen in dein neues Zimmer bringen." „Das ist doch nicht nötig Caius, kann ich das nicht alleine holen?", fragte ich ein bisschen überfordert mit der neuen Situation. „Wenn du dies beabsichtigst", erwiderte er überrascht. „Ich dachte nur, es wäre so angenehmer", erklärte er. „Das ist wahrlich überaus aufmerksam von dir, deshalb werde ich doch mit Vergnügen das Angebot annehmen." Zufrieden nickte er und öffnete mir gentlemanlike die Tür. Ich lächelte und trat ein.


Staunend blickte ich mich um und stellte fest, dass das Zimmer meinem alten glich, nur waren die Möbel luxuriöser, das Zimmer an sich größer und es gab eine zusätzliche Tür auf der linken Seite. „Wohin führt diese Tür?", fragte ich Caius, während ich auf jene deutete. „Dahinter befindet sich eine Art privater Tanzraum, welcher auch in Verbindung mit meinem Gemach steht. Wenn du willst, könnten wir diesen Raum bei Gelegenheit einweihen, wenn du mal wieder mit mir tanzen möchtest", raunte er mir verführerisch ins Ohr und ich war dem Gedanken keinesfalls abgeneigt. „Einstweilen muss ich jedoch bedauerlicher Weise einigen organisatorischen Tätigkeiten nachgehen und muss dich daher vorerst allein lassen. Wäre das in Ordnung?" „Natürlich Caius, du bist ja immer noch einer der Meister der Volturi. Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass du deinen Pflichten nachgehen musst, solange du danach wieder zu mir kommst", antwortete ich und gab ihm einen Abschiedskuss, der länger wurde, als ursprünglich geplant und nur widerwillig löste ich mich wieder von ihm. „Bis nachher", raunte er noch und schlüpfte anschließend elegant durch meine Zimmertür hinaus.

Shadows in paradise (Volturi ff/ Deutsch)حيث تعيش القصص. اكتشف الآن