„Ich bin Anwalt!"

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Hey Leute! Um den Abschluss meiner drei schriftlichen Prüfungen zu feiern, git es nun ein neues Kapitel! Ich wünsche euch viel Spaß!

LG Moka

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Seit diesem mysteriösen Zwischenfall sind inzwischen wieder einige Wochen vergangen. Ich genoss es, dass die Volturi momentan nicht so viel zu tun hatten, weshalb ich mehr Zeit mit Caius verbringen konnte. Dennoch ließen wir auch das Training nicht zu kurz kommen und ich wurde immer besser. Natürlich war es auch ein bisschen leichter für mich, da ich immer noch eine Neugeborene war. Eine, die sich ziemlich gut kontrollieren konnte was einen Blutrausch anbelangt, was ich nicht zuletzt meiner Gabe zu verdanken hatte, denn obwohl ich tötete, wollte ich nun mal nichtgleich ein halbes Dutzend Menschen töten. Demetri war seit dem Vorfall letztens übrigens spurlos verschwunden und da er unser Tracker war, fiel es meiner Familie auch schwer ihn zu finden. Das war überaus nervenaufreibend und Aro war sichtlich verwirrt und überfordert mit der Situation. Eigentlich war Demetri ein treues Clanmitglied gewesen, auch wenn Aro ihn von Amun mitgenommen hatte. Ich hatte langsam das Gefühl, dass Aro alle in seinem Umfeld nun schärfer beobachten ließ, so als fürchte er, dass noch jemand ohne jeglichen Vorwand den Clan verlassen würde.

Somit hatten wir jetzt schon zwei ungeklärte Fälle, ich meine den verschwundenen Anführer der Neugeborenen Armee hatten wir immer noch nicht gefunden und jetzt, ohne einen Tracker, standen unsere Chancen auch noch schlechter. Dies war wahrscheinlich auch der Grund dafür, dass die Meister alle Länder nach einem neuen Vampir oder auch Menschen absuchen ließen, der ähnliche Fähigkeiten hatte. Und so kam es, dass sie eines Tages fündig wurden.

Meines Wissens war es ein Samstagmorgen, an dem Caius und ich im Thronsaal anwesend waren und die Staubflocken beobachteten, die von der Decke fielen. Ja, es war mal wieder sterbenslangweilig hier. Langsam hoffte ich ja echt, dass es mal wieder eine Hinrichtung geben würde, denn mittlerweile ließ sich der Anblick einer solchen ertragen. Als würden meine stillen Wünsche erfüllt werden, öffnete sich mit einem Mal ruckartig die Saaltür.

Felix und Santiago betraten den Saal, während sie einen braunhaarigen, sich stark wehrenden Vampir festhielten, gefolgt von Jane, welche den Gefangenen aufmerksam beobachtete und bereit war einzugreifen. Jane und ich hatten übrigens mittlerweile unsere Differenzen einigermaßen beiseitegelegt. Ich meine, dass wir nun beste Freunde wären, ist sicherlich übertrieben, aber wir konnten uns auf dem Gang begegnen ohne uns zu zerfetzten und wir grüßten uns sogar höflich. Schließlich waren alle Vampire hier auch eine große Familie und da sollte man die anderen auch mit Respekt behandeln. Ich hab außerdem von vielen aus der Wache gehört, dass sie am Anfang zu allen Neulingen so ist.

Santiago und Felix zwangen den Vampir nun vor den Thronen der Meister auf die Knie. Der Gefangene fauchte und knurrte sie die ganze Zeit an und auch jetzt gab er keine Ruhe. „Sei gefälligst ruhig!", schrie Caius und es wanderten alle Augenpaare im Saal zu ihm. Es war mucksmäuschenstill, was Caius zu befriedigen schien und er zog mich wieder ein bisschen näher zu sich ran, denn ich saß mal wieder auf seinem Schoß. „Nun...ähm... Vielen Dank, Bruder!", sagte Aro aufrichtig und Caius quittierte dies mit einem einfachen Nicken. „Nun, Felix, wer ist dieser Vampir?", fragte Aro nun. „Ich kann für mich selbst reden", fauchte der Gefangene. „Ich heiße Jonathan und ich weiß nicht warum, aber ich war in meiner Heimatstadt London spazieren, als ich plötzlich von den beiden angegriffen wurde und sie mich mitgezerrt haben. Ich kenne euch! Ihr seid die Volturi, stimmt's? Nur um das klarzustellen: Ich hab nichts falsch gemacht. Ich habe gegen kein Gesetz verstoßen. Also könntet ihr mir verdammt nochmal sagen, warum ihr mich gegen meinen Willen nach Italien schleppt?!", fragte er und wurde dabei immer lauter, bis er am Ende fast schrie und wieder anfing zu knurren.

„Er ist ein Tracker", erklärte Felix das Handeln der Wache. „Na und? Ich hab gehört, dass ihr doch eigentlich schon den besten in euren Reihen habt! Also lasst mich verdammt nochmal gehen!" Er fing wieder an sich zu wehren. Aros Mine verfinsterte sich. „Das ist unsere Angelegenheit. Demetri ist derweil unabkömmlich, weshalb du, wenn du dich für würdig erweisen solltest, einstweil seinen Platz einnehmen und einer bestimmten Aufgabe nachkommen wirst, die auch ihn betrifft." Plötzlich fing Jonathan an zu lachen. „Ja klar, sonst noch was? Ich lass mich sicher nicht von euch hier einsperren! Prahlt ihr nicht immer damit, dass ihr eine Familie seid? Wieso zwingt ihr dann andere, euch beizutreten? Ihr habt nichts gegen mich in der Hand und ich hab nichts getan also lasst mich einfach gehen und ich verspreche euch, dass ihr mich nie wieder seht!" Jetzt waren Aro und Caius diejenigen, die anfingen zu grinsen. „Du hast uns wohl nicht ganz verstanden: Das war keine Bitte", sagte Caius bedrohlich und Jonathan funkelte ihn böse an. „Zuerst wirst du lernen, dass du deinen Meistern Respekt entgegen bringen solltest! Felix, Santiago, schafft ihn vorerst hinunter in eine Zelle, ich werde mich später um ihn kümmern", meinte Caius und grinste. „Damit werdet ihr niemals durchkommen!", schrie Jonathan als er aus dem Raum gezogen wurde. „Ich kenne meine Rechte als Vampir! Ich bin Anwalt!" Das war das Letzte was man hörte, bevor sich die Saaltüren wieder schlossen. „Das wird nicht einfach mit ihm werden", flüsterte ich Caius ins Ohr. „Ja zumindest denkt er das, aber er kennt mich noch nicht richtig", flüsterte dieser zurück und gab mir einen Kuss auf die Wange. „Du denkst also ein gutaussehender, blonder, sexy Vampirmeister kann ihn überzeugen den Volturi beizutreten?", neckte ich ihn. „Obwohl dies alles auf mich zutrifft", grinste Caius von sich selbst überzeugt, „wird diese Aufgabe wohl etwas weniger Charme und dafür mehr Brutalität erfordern." „Damit hatte ich jetzt aber nicht gerechnet", flüsterte ich gespielt entsetzt. „Heißt das, ich bin mit einem brutalen Folterer liiert?" „In der Tat meine Rose, aber das war dir ja von Anfang an klar", spielte er unser kleines Spiel weiter und zwinkerte mir zu. Was? Moment! Er hatte gezwinkert! Das war selbst für Caius untypisch. „Caius alles gut bei dir? Hast du Fieber?", fragte ich ihn gespielt besorgt, wohl wissend, dass Vampire in keiner Weise erkranken können. „Warum?", fragte dieser verwirrt. „DU hast gezwinkert!" Caius blickte ich für einen Moment ungläubig an, bevor er anfing zu lachen. Ein tiefes, wohlklingendes Lachen, welches mir einen Schauer über meinen Rücken jagte. „Diese Geste bringt dich derart aus der Fassung meine Rose? Na dann werde ich bemüht sein, weiterhin mein ernstes Gesicht aufzusetzen", meinte er und setzte dies in die Tat um. „Nein, nein, ich hab ja nichts dagegen Caius. Es war nur ungewohnt", meinte ich schnell, denn es gefiel mir viel mehr, wenn er lächelte, verständlicher Weise. Caius schmunzelte. „Ja, seit ich dich kenn, habe ich mich in einigen Punkten ein bisschen verändert." Das brachte mich ebenfalls dazu zu lächeln.

„Brüder ich muss mal eben meine liebreizende Freundin entführen. Wir sehen uns später", wandte sich Caius nun Aro und Markus so neutral wie möglich zu, was ihm kaum gelang. Aro grinste und nickte verstehend, während Marcus nicht viel davon mitzukriegen schien. Danach zog Caius mich in Vampirgeschwindigkeit auch schon aus dem Raum.

Shadows in paradise (Volturi ff/ Deutsch)Where stories live. Discover now