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Hätte ich doch bloß nicht so viel eingepackt, dann würde ich jetzt nicht mit diesem ultra hässlichen und alten Koffer am Flughafen stehen, der viel zu schwer war.

Entweder ich bezahlte viel Geld, dass ich das Gepäck im Koffer mitnehmen durfte oder ich packte etwas in meine Handtasche und nahm es als Handgepäck mit.

Da der Flug schon teuer genug war, und ich nicht noch mehr Geld ausgeben wollte, entschied ich mich für Variante zwei.

Also öffnete ich meinen Koffer, der erst beim fünften Versuch sich öffnen ließ, und begann ein paar Sachen in meine neue Handtasche, die ich zu Weihnachten von meinem Verlobten Michael bekommen hatte, zu packen.

Zum Glück war meine Handtasche groß und somit passte dort hoffentlich genug rein.

Ich ging erneut zu dem älteren Mann am Schalter um meinen Koffer aufzugeben, diesmal hoffentlich ohne peinliche Zwischenfälle.

21,7 Kilogramm! Das war knapp, aber im grünen Bereich. Ich blickte den Mann vor mir triumphierend an. Der wiederum schaute nur verwirrt und fragend. Anscheinend hatte er nicht mitbekommen, wie ich vorhin hier hilflos stand, weil mein Koffer viel zu schwer war und ich nicht wusste, was ich nun tun sollte.

Ohne weitere Worte nahm ich meine Sachen, inklusive meiner mittlerweile echt schweren Handtasche, und machte mich auf den Weg zur Sicherheitskontrolle.

Mit Hilfe einiger Schilder fand ich diese auch recht schnell.

Glücklicherweise musste ich nicht lange warten und kam schnell dran. Sodass ich keine zehn Minuten später im Terminal auf einem dieser unbequemen Stühle saß.

Ich blickte auf den Monitor: In zehn Minuten konnte ich endlich ins Flugzeug und dann konnte meine Reise nach New York starten.

Aufregung kam in mir hoch, ich war lange nicht mehr bei meinen Verwandten in Amerika. Oder genauer gesagt bei den Eltern meiner Mutter, die waren Amerikaner.

Ich besuchte sie immer wieder gerne, aber leider konnte diesmal mein Verlobter Michael nicht mitkommen, er war geschäftlich verhindert.

Vielleicht tat uns diese Auszeit auch mal ganz gut, denn in letzter Zeit stritten wir uns oft und ich fragte mich, ob diese ganze Verlobung nicht ein Fehler war.

Vermutlich war das nur die Aufregung und die Angst vor der baldigen Hochzeit.

Das war normal. Hoffentlich.

Ich hatte gar nicht gemerkt wie lange ich in Gedanken war, denn als ich aufblickte sah ich eine lange Schlange aus Menschen, die in das Flugzeug wollten.

Ich wartete noch etwas bis die Schlange etwas kürzer war und stellte mich dann an, als nur noch wenige warteten.

Mein Sitzplatz befand sich in der dritten Reihe gleich am Gang.

Dort setzte ich mich auch hin, nachdem ich mein Handgepäck verstaut hatte.

Neben mir saß eine schwangere Frau mit ihrem Freund oder Ehemann, ich konnte von meiner Position aus keinen Ring sehen, und einem kleinen Kind. Allesamt schienen sie eine glückliche Familie zu sein, wie es auf den ersten Blick schien.

Ich dachte an mich und Michael. Werden wir auch mal so glücklich sein? Und werden wir mal Kinder haben?

Darüber kann ich mir ja in den zwei Wochen Amerika ohne ihn klar werden.

Jetzt sollte ich erstmal versuchen mich zu entspannen, der Tag hatte stressig genug angefangen.

Also versuchte ich es mir für die nächsten acht Stunden bequem zu machen.

Ich war gerade eingeschlafen als ich aus meinem Schlaf schreckte, denn ich hatte einen lauten Knall gehört. Fast wie... ein Schuss mit einer Waffe.

Aber wie...? Weiter kam ich nicht, denn noch ein Knall und ein paar Schreie ertönten, dann war es wieder still. Zu still.

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Würde mich über einen Kommentar oder Vote freuen!
Es wird jeden Tag ein neues Kapitel rauskommen.
Die nächsten Teile werden länger sein, aber nicht allzu lang, da es ich ja um eine Kurzgeschichte handelt.

Acht Stunden bis in den Tod #BeginnerAward2018 #SilenceAward18Where stories live. Discover now