Kapitel 19 - Between the lies

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Finn POV

Ich nehme um mich rum gar nichts mehr wahr. Ich starre nur Lexie an. Sie steht direkt vor mir und ich nehme sie in den Arm. Sie sieht mich aber eher weniger begeistert an, fast wütend. "Finn, wolltest du dich auch irgendwann mal bei mir melden. Um mir zu sagen, dass unsere Mutter gestorben ist?! Oder zu hören wie es mir geht?" "Ich wusste ja nicht mal das du lebst. Dad...er hat gesagt du...du hast Selbstmord begangen." Sie sieht mich entsetzt an. "Er hat was gesagt?! Das kann doch nicht dein Ernst sein? Finn, laber keine Scheiße." "Ich erzähl dir keine Scheiße. Das ist verdammt nochmal das, was mir gesagt wurde. Sonst hätte ich dich doch gesucht. Fuck, Lexie. Was denkst du denn, was ich für ein Typ geworden bin?" Sie sieht mich nur stumm an und dann wendet sie ihren Blick ab.

Ich beginne wieder mein Umfeld wahrzunehmen. Nate, vollkommen verwirrt und entsetzt und fassungslos, Peter total überrascht und meine Verwandten mit den verschiedensten Emotionen. Nate sieht mich an. "Du hast da wohl was ganz wichtiges vergessen zu erwähnen." Er sieht mich wütend an. "Nate, ich dachte sie ist tot. Mein Vater hat mir immer gesagt, sie hätte sich selbst umgebracht, wegen eines... Vorfalls." "Aha, was denn für ein 'Vorfall'?" Ich überlege, wie ich Nate jetzt möglichst schonend das Geschehen erklären kann, aber mein Onkel, der mich nebenbei erwähnt hasst, muss mir natürlich zuvorkommen. "Dein lieber Freund da hat gewaltige Probleme. Er hat fast jemanden eigenhändig umgebracht und zwar nicht aus Versehen. Er ist gefährlich. Vertrau ihm bloß nicht." Nate sieht mich entsetzt an. Lexie nimmt meine Hand und wendet sich an Nate. "So war das gar nicht. Er hat das ja nur gemacht, weil-" Nate unterbricht sie. "Ich hab genug gehört. Finn, warum bist du überhaupt mit mir zusammen!? Willst du an mir irgendwann deine verdammten Aggressionen auslassen?!" "Baby, ich liebe dich. Das weißt du. Bitte." Anstatt wie ich gehofft hatte einer nachsichtigen Antwort, schreit mich Nate an. "Verdammte scheiße, Finn! Ich hätte nie gedacht, dass du wirklich so ein Arsch bist. Ich dachte du liebst mich, aber ganz offensichtlich bin ich ja nicht wichtig genug um mir zu erzählen, dass du eine Schwester hast. Hast du mich aus Mitleid gevögelt? Wolltest du deine dummen Probleme irgendwie auf diese Weise vergessen?" "Nathaniel, so war das doch gar nicht. Ich liebe dich wirklich. Ich meins ernst. Ich hab noch nie so viel für irgendjemanden empfunden." "Finn! Spar dir deine verdammten Lügen. Ich kann das nichtmehr." Und damit dreht er sich um und geht. Ich rufe verzweifelt seinen Namen und will ihm nachlaufen, aber Mary stoppt mich. "Lass ihn gehen. Er regt sich sonst noch mehr auf. Und dann versagen seine Lungen. Wenn sie das nicht sowieso gleich tun." Dann eilt sie Nate nach.

Lexie umarmt mich und das ist so tröstlich und macht mich zugleich so traurig, dass ich anfange zu weinen. "Finn, sag mir nicht du bist jetzt 'ne Heulsuse geworden. Das wäre nämlich jetzt echt eine Enttäuschung." Ich atme kurz ein und wieder aus um mich wieder zu kontrollieren. "Als ob ich zu einer Heulsuse geworden bin. Aber ich finde ich hab gerade das Recht dazu traurig zu sein." "Wer war das denn jetzt überhaupt?" "Mein Freund. Nathaniel." Peter meldet sich plötzlich zu Wort. "Ihr solltet vielleicht irgendwie...das hier regeln. Und die anderen Sachen später klären." "Mein Gott, Peter, dich hab ich ja auch vermisst. Wie geht's dir?" "Ganz gut. Naja, dein Bruder macht einem vielleicht Sorgen. Das ist unglaublich." Während die beiden sich belanglos unterhalten überlege ich, was wir jetzt am besten machen. Ich brauch was zu tun, dringend. Sonst denk ich durchgehend an Nate. Ich kann nicht glauben, was eben passiert ist.

Wir setzten einfach die Beerdigung fort. Meine Familie ist nämlich ganz toll darin, so zu tun als wäre nichts passiert. Lexie sieht mich die ganze Zeit besorgt an. "Finn, ist alles okay?" "Verdammte scheiße, nein! Mein Freund hat im Endeffekt gerade mit mir Schluss gemacht. Unsere Mutter ist tot und unser Vater ein verdammter Alkoholiker, der gewalttätig ist." "Warte, warte. Dad, gewalttätig?" "Gott, soll ich dir meinen nackten Oberkörper zeigen?" "Oh Gott, aber warum hat er dich belogen? Er kann doch nicht einfach sagen, ich wäre tot, weil ich in der Psychatrie war?!" "Bestimmt will er den verdammten Ruf der Familie bewahren. Die tolle Familie Summer, da darf doch niemand in der Klapse landen. Das wäre ganz furchtbar für das Image. Genauso wie der dämliche schwule Sohn." "Oh Finn, ich hatte ja keine Ahnung. Und mir konnte ja niemand Auskunft über irgendwas geben. Und ich war echt sauer, weil du dich nie gemeldet hast. Ich dachte schon, du willst nichts mehr mit mir zu tun haben. Ich fand es ganz furchtbar, weil wir waren doch eigentlich beste Freunde." "Wir sind beste Freunde. Und glaub mir, hätte ich gewusst, dass du noch lebst, dann hätte ich mich ganz oft gemeldet. Mir ging's doch hier auch nicht gut. Erst als Nate kam wurde es besser. Ich hab mir nicht mehr selbst weg getan...bis Mum gestorben ist." "Finn, Nate kriegt sich schon wieder ein. Wir reden mit ihm. Er muss doch verstehen, was passiert ist. Wenn er dich liebt, dann wird er dir verzeihen. Ganz bestimmt." In dem Moment schaut unser Onkel uns missbilligend an "Wenn ihr ein nettes Kaffeekränzchen halten wollt, dann nehmt doch einfach nicht mehr an der Beerdigung teil." Lexie verdreht die Augen, wie reden danach aber nicht mehr...einfach um weitere Probleme zu vermeiden.

"Mein Zimmer ist ja unverändert." Staunend sieht Lexie sich in ihrem Zimmer um und öffnet dann ihren Schrank. "Ihr habt ja alles gelassen wie's ist. Warte...Mum dachte auch ich bin..." Ich nicke nur und sehe sie traurig an. Während sie weiter ihr Zimmer inspiziert versuche ich wieder und wieder Nate zu erreichen.  Ich schreibe ihm Nachrichten und rufe ihn an, aber ich bekomme keine Antworten. "Verdammte Scheiße!" Ich kann nicht mehr. Es geht nicht. Ich weiß nicht, wie ich das alles machen soll. Ich kann nicht ohne Nate. Ich kann einfach nicht. "Finn? Hey." "Lexie, lass gut sein. Bitte." "Wie du meinst. Aber ich bin hier wenn du mich brauchst. Und Peter ist ja auch noch da." "Danke." Mehr sage ich nicht. Ich stehe kurz unschlüssig da, dann gehe ich in das große Badezimmer und lege mich auf den Fußboden.

Hiiii, tadaaa, ein neues (seeeehr seltsames) Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch trotz der Seltsamheit.😂✌🏻 Love u all🤗❤💞

Song🎶: Between the lies - DHALI

Our crazy love (boy×boy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt