Kapitel 24 - 10 Feet Down

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Finn POV

Na toll. Nicht mal das klappt. Ich fürchte, ich bin am Leben. Ich höre jedenfalls Stimmen. Peter und Lexie. Und Mary, Patrick, Max und Nate. Nate? Nate ist hier. Vielleicht bin ich ihm doch nicht so egal wie ich dachte. Vielleicht soll ich einfach noch nicht sterben. Ich meine...das wird schon einen Grund haben, dass ich noch hier bin. Langsam öffne ich meine Augen. Ich fühle mich so...leicht. Aber mir tut alles weh. Ich stöhne leise "Fuck" und sofort werden alle still. Dann kommt von allen Seiten irgendwas vonwegen "Oh, Finn" und "Du Idiot". Ich drehe meinen Kopf zur Seite und blicke in erleichterte Gesichter. Mit einer Stimme, die so klingt als wäre ich gerade nach einer zu langen Nacht aufgewacht, frage ich "Wer hat mich gefunden?" Ich weiß, das ist nicht das, was ich als ersten vollständigen Satz sagen sollte. Peter sieht mich kopfschüttelnd an. "Das war ich, aber danken kannst du Max. Gott, du hast mir vielleicht einen Schrecken eingejagt. Ich musste versuchen dich auf dem verdammten Badezimmerboden wiederzubeleben." Ich verdrehe die Augen. "Dann ist das ja deine Schuld, dass ich noch hier bin." Alle sehen mich traurig an. "Leute, beruhigt euch. Ich bin hier und das wird schon seinen Sinn haben. Ich werd schon nicht vor den nächsten Bus springen." Lexie erzwingt sich ein Lächeln. "Bruderherz, du bist hiermit der größte Vollidiot auf Erden."

Während alle anderen irgendwie auf mich einreden, sagt Nate nichts. Er starrt mich nur die ganze Zeit panisch an. Gerade will ich ihn ansprechen, da öffnet sich die Tür und mein Vater taumelt ins Zimmer. "Na sieh mal einer an. Lexie. Du bist zurück. Und du dumme Schwuchtel schaffst es nichtmal, dich umzubringen. Traurig, traurig." "Wenigstens war ich noch für Mum da...kann man von dir ja nicht behaupten. Was ist nur aus dir geworden... Wir waren eine Familie. Du hast sie geliebt. Du hast uns geliebt." "Scheiße, halt die Fresse. Soll ich dir mal Manieren beibringen?" Er kommt mit erhobener Hand auf mich zu, aber Peter stellt sich schützend vor mich. Wütend wendet er sich an meinen Vater "Verdammt Frank! Was ist denn bei dir falsch gelaufen. Ich fasse es nicht, dass mein bester Freund so ein Mistkerl geworden ist. Du hattest ein richtig geiles Leben. Frau, Kinder, Geld. Du warst so erfolgreich, dein Name war bekannt wie sonst was. Leute haben dich beneidet...Und jetzt? Jetzt bist du ein Alkoholiker, der seinen Sohn schlägt und seine Frau am Ende einfach alleine gelassen hat. Verdammt, Robin hat dich geliebt. Und weißt du was? Ich Idiot hab ihr gesagt, du wirst dich einkriegen und zurück kommen. Aber jetzt? Jetzt ist es zu spät." Bevor irgendjemand anderes reagieren kann hat mein Vater Peter voll eine rein gehauen. Und dann noch eine. Und Peter schlägt, wieder erwarten aller, zurück.

Bis eine Krankenschwester mit dem Sicherheitsdienst und dem Chefarzt erscheint machen die beiden so weiter. Mein Vater wir rausgebracht und der Chafarzt starrt Peter wütend an. "Dr Robbins! Was erlauben sie sich? Sie sind hiermit offiziell suspendiert. Ich lasse sie so unter keinen Umständen auf meine Patienten los. Dr Fisher übernimmt vorübergehen ihren Posten als Oberarzt von der Inneren. Ich werde Sie informieren, wenn sie wieder arbeiten dürfen. Auf Wiedersehen." Peter starrt seinen Chef entgeistert an. "Chef, bei allem Respekt, aber das können sie nicht machen. Sie können mich nicht einfach suspendieren. Dieser Mann-" "Ich kann. Und ihre guten Chancen auf den Chefarzt-Posten können Sie vergessen. Ich bin schwer enttäuscht von ihnen. Sollte so etwas nochmal passieren, dann sind sie gefeuert, darauf können Sie sich verlassen. Habe ich mich klar ausgedrückt?" Peter nickt niedergeschlagen und der Chefarzt verabschiedet sich mit einem leichten Nicken.

Alle starren betroffen zu Boden und Peter läuft aufgebracht auf und ab. "Was ist denn los mit mir? Ich hab gerade Frank geschlagen. Fuck. Das kann doch jetzt nicht wahr sein. Ich war so kurz davor Chefarzt zu werden. Jetzt darf ich nicht mal arbeiten. Ich will verdammt nochmal Leben retten dürfen." Ich sehe ihn an "Du hast meins gerettet." Gott, das war kitschig...was ist los mit mir?! "Hmm...ich will aber operieren. Das ist wie high sein. Alles andere vergessen." Mary sieht Peter an. "Oh, Schatz. Wir kriegen das hin." Sie küssen sich und ich frage mich, seit wann Nate das von den beiden weiß. Er sieht jedenfalls nicht gerade begeistert aus. "Leute, könnt ihr mich und Nate bitte alleine lassen. Ich werd jetzt mal alle Missverständnisse beseitigen. Und du wirst mir zuhören Nathaniel!"

Nate sitzt in dem Sessel neben dem Bett und schaut mich erwartungsvoll an. "Also, hau raus. Jetzt bin ich ja doch fast ein bisschen neugierig." Ich muss grinsen, werde aber gleich wieder ernst. "Okay...Also...wo soll ich anfangen?" "Am Anfang?" "Mhm. Also Lexie und ich sind eigentlich ganz glücklich aufgewachsen. Mit 'nem reichen Vater lebt's sich halt auch schön. Aber irgendwann wurde meine Mutter krank. Und dann haben Lexie und ich angefangen öfters mal auszugehen. Da hat das mit dem Alkohol bei mir langsam angefangen. Und dann, wir waren sechzehn, waren wir auf irgendso'ner Party. Irgendwann war ich draußen und hab mit Justin meine erste Zigarette geraucht. War ziemlich scheiße, aber irgendwie so beruhigend. So ein Ausgleich zu dem Stress wegen meiner Mutter. Jedenfalls kam ich wieder rein und Lexie war irgendwie verschwunden. Ich hab sie gesucht und schließlich in einem Schlafzimmer gefunden. Und da war so ein Arschloch...und hat...er wollte sie vergewaltigen. Und ich weiß nicht, ich hab die Kontrolle verloren. Ich hab mir diesen Typen geschnappt und hab auf ihn eingeschlagen. Ich konnte nicht aufhören. Wie gesagt, ich hatte einfach keine Kontrolle mehr. Und ich hab immer weiter auf diesen Typen eingeschlagen, bis die Polizei kam. Und naja der Typ...er wäre fast gestorben. Das meinte mein Onkel. Jedenfalls war mein Vater stink sauer und wollte nicht, dass sein Ruf geschädigt wird...also hat er mit Geld die ganze Sache ungeschehen gemacht. Aber dann ging alles bergab. Lexie war psychisch vollkommen labil und ich hatte Angst vor mir selbst. Ich hab angefangen mich selbst zu verletzten. Irgendwann hatte mein Vater genug. Er ist mit Lexie gegangen. Kurz darauf hat er mir gesagt, sie sei tot. Da hatte er angefangen zu trinken. Er kam zurück und hat angefangen mich zu schlagen. Meine Mutter hat ihn irgendwann weggeschickt und dann musste sie ins Krankenhaus. Peter ist irgendwie seit ich mich erinnern kann da und er ist...wie ein Vater. Ich hab Probleme, aber das ist ja jetzt recht offensichtlich und ich weiß, das ist gerade ganz schön viel. Und ich verstehe auch, wenn du jetzt erstmal Zeit brauchst. Aber eine Sache noch...Nathaniel, ich liebe dich. Ich liebe dich so, so sehr. Vielleicht kannst du mir ja jetzt irgendwie...vergeben." Ich spüre wie mir Tränen über die Wangen laufen und auch Nate weint. Ich sehe ihn geduldig an und warte auf irgendeine weitere Reaktion.

Yeay, noch ein Kapitel🎉 Love you all💕 

Song🎶: 10 Feet Down - NF, Ruelle

Our crazy love (boy×boy)Where stories live. Discover now