~ Schwere Atmosphäre ~

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"Henry!" Erschrocken löste Henry die Flasche von seinen Lippen und verschluckte sich auch noch, außerdem lief dabei sogar noch etwas daneben und tropfte jetzt seinen Kinn hinunter. "Bah, Liam, was soll das?" Liam blieb vor ihm stehen. Seine Lippen zitterten vor Wut, während er kurz davor war einfach rumzuschreien. "Ich habe dich was gefragt.", sagte Henry streng. Etwas in Liam schrie sich zu unterwerfen, aber Liams schmerzendes Herz schrie nach was anderem. 

Er griff die Flasche und riss sie Henry aus der Hand. Im nächsten Moment lag sie zerbrochen in der Pfütze ihres Inhalts. Henry starrte ihn mit offenem Mund an, dann schloss er ihn wieder und Liam sah wie sich Wut in Henrys Augen sammelte.

Liams Atem beschleunigte sich und er spürte wie ihm von seiner eigenen Wut die Tränen in die Augen schossen. Henrys ganzer Körper spannte sich an und Liam schloss die Augen. Plötzlich hallte ein lautes Klatschen durch den Raum, gefolgt von einem schmerzerfüllten Ächzen.

Jetzt liefen Liam die Tränen die Wange hinunter und seine Haut brannte. Henry selber schaute ihn geschockt an und hielt sich die brennende Wange. Liam hob seine zitternden Hände und rieb sich mit der einen Hand die schmerzende Handfläche der Anderen. 

Eigentlich wollte ihm Liam alle möglichen Vorwürfe und Schimpfwörter an den Kopf werfen, aber das einzige Geräusch, das er aus seinem Mund bekam, war ein zitternder Atemzug, bevor er sich von Henry wegdrehte und so schnell es ging das Zimmer verließ.

Von Weinkrämpfen geschüttelt ließ er sich in sein Bett fallen, nachdem er seine Zimmertür laut krachend geschlossen hatte. War er etwa wieder in den Subdrop gefallen? Nein, aber er war verdammt nah dran, nur die Wut auf Henry bewahrte ihn wahrscheinlich davor. Er hätte ihm am liebsten noch einige Ohrfeigen mehr verpasst.

Liam wusste nicht wie lange er schon wie gelähmt da lag, als er ein leises Klopfen an seiner Tür hörte. "Liam?", kam die unsichere Frage. Liam biss sich auf die Lippe und schrie: "Verpiss dich!" Er hörte wie Henry einen Schritt machte und kurze Zeit später waren weitere zu hören, als er sich entfernte.

Liam wickelte sich in seine Decke und zog die Beine an sich, sodass er wie ein Fötus da lag, während wieder Tränen ihren Weg aus seinen Augen fanden.

Als Liam am nächsten Morgen aufwachte, fühlte er sich so schlecht wie noch nie. Am liebsten würde er jetzt Henrys Beispiel folgen und selber etwas alkoholisches in sich hineinschütten, aber er schüttelte diesen Gedanken weg. 

Sein Magen knurrte und Liam stöhnte genervt. Er wollte jetzt nicht aufstehen. 

Er blieb doch noch ein Weile liegen und ignorierte seinen Magen, als sein Handy vibrierte. Langsam drehte er sich zu seinem Nachttisch und nahm es sich.

Leon: - Wir wollen gleich kommen, wenn es jetzt bei dir passt. -

Liam seufzte. Jetzt passte es überhaupt nicht, aber vielleicht würde es ihn etwas ablenken.

Liam: - Ja, passt schon. Ich warte. -

"Oh mein Gott, Liam!", war die erste Reaktion, als Liam die Tür öffnete und Leon ihn erblickte. Liam hatte sich bestimmt ein dutzendmal das Gesicht gewaschen, aber die Rötungen vom ganzen Weinen wollten nicht weg. Emilia zwängte sich an Leon, der im Türrahmen stehen geblieben war, vorbei und legte entsetzt die Hand vor den Mund. "Was ist passiert?", fragte sie besorgt. Liam schüttelte den Kopf. "Nicht euer Problem..."

Aus dem Augenwinkel hatte Liam Henry im Wohnzimmer gesehen, deswegen führte er die kleine Gruppe nach oben in sein Zimmer. "Lasst es uns schnell hinter uns bringen, hab noch nichts gegessen.", sagte Liam und setzte sich auf sein Bett. Die anderen folgten seinem Beispiel und setzten sich ebenfalls. Jordan auf den Schreibtischstuhl, Leon neben Liam auf das Bett und Emilia setzte sich auf den Teppich.

Es herrschte unangenehmes Schweigen. "Ähm... ich hätte nichts gegen etwas zu knabbern, hab extra etwas mitgenommen. Habt ihr hier irgendwo eine Schale, die ich nehmen darf?", brach Emilia die Stille und biss nervös auf ihrer Lippe rum. Liam nickte. "Geh nach unten in die Küche, da solltest du was finden. Am besten ich komm mit, dann können wir noch was zum trinken mitnehmen." Emilia nickte und beide gingen nach unten.

"Hallo, Emilia.", begrüßte Henry sie freundlich. "Hallo.", sagte sie freundlich, aber ihr Lächeln verschwand sofort, als sie die noch nicht verschwundene rote Stelle auf Henrys Wange sah. 

"Du, Liam?", fragte sie unsicher, als sie in der Küche waren. "Was?", fragte Liam forsch. Er wusste natürlich worauf sie hinaus wollte. Sie zuckte zusammen. "N-Nichts. Ist schon gut.", sagte sie schnell und entsorgte die leere Tüte, in der das Knabberzeug drin war.

Hallo ^^

Hoffe es gefällt euch ^^ °~°

Diese Atmosphäre da. Ich würde im Moment mit keinem dort tauschen wollen.... °~°

LG Soul_Guardian

I will do everything for you (Fortsetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt