✧Four✧

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Jimin

»Jimin, was verschafft mir gerade heute die Ehre?«, fragte Hoseok, nachdem er mich mit einer Umarmung begrüßt und sich mir gegenüber an den Tisch gesetzt hatte. Als ich diesen Zettel vor Augen hatte und Taehyungs Worte las, kam in mir direkt wieder diese Wut in Form von sprudelnder Eifersucht auf, die ich jedes Mal verspürte, wenn ich den Namen Jungkook nur hörte oder las. Seit Wochen handelte sich alles nur noch um ihn, wenn er rief, sprang Taehyung sofort auf und ließ mich dafür zurück. Natürlich sollte ich ihm vertrauen, aber mein Freund machte es mir einfach nur schwer, wenn er dann dem Jüngeren auch noch solch sehnsüchtige Blicke zuwarf.

Deshalb hatte ich mich dann mit meinem besten Freund verabredet, mit dem Ziel, mich einmal mit ihm über die ganze Taehyung-und-Jungkook-Sache zu unterhalten. Hoseok kannte Jungkook nicht persönlich, denn im Gegensatz zu uns dreien besuchte er eine andere Universität, aber dennoch hatte ich schon gelegentlich etwas von den Spannungen zwischen meinem Freund und mir erzählt.

»Lass mich raten, es geht um Taehyung«, traf Hoseok dann auch direkt ins Schwarze und musterte mich besorgt, während er seinen Kaffee umrührte. Natürlich nickte ich daraufhin und sah auf meine eigene Tasse, aus der leichter Dampf nach oben stieg.

»Was hat der Idiot nun wieder angestellt?!«, brach es dann mit einem wütenden Unterton aus meinem besten Freund hervor, was mich dann doch verwundert aufsehen ließ. Hoseok war eine gutmütige und fröhliche Persönlichkeit und in allem sah er immer nur das Gute, ähnlich wie Taehyung. Aber Taehyung handelte oft unbesonnen und impulsiv und unterschied sich damit sehr von dem Älteren mir gegenüber.

Deshalb überraschte mich der Ton in seiner Stimme, ließ mich aber ein wenig besser fühlen. Zumindest schien ich Hoseok noch genug am Herzen zu liegen, dass er sich so um mich sorgte. »Naja«, begann ich dann und drehte die Tasse zwischen meinen Händen ein wenig hin und her, bevor ich sie dann losließ und mich zurücklehnte. »Sogar du weißt ja sicher, was für ein Tag heute ist.«

Hoseok nickte, während er einmal an seinem Kaffee nippte. »Klar, deshalb bin ich ja so überrascht, dass du mich heute triffst. Wolltet ihr den Tag nicht gemeinsam miteinander verbringen?«

Bedrückt sah ich wieder auf die Tischplatte und hörte meinen Gegenüber scharf einatmen. Aus dem Augenwinkel nahm ich eine Bewegung wahr und kurz darauf legten sich Hoseoks Hände auf meine und drückten sie fest. »Nicht wahr, oder Jimin?«

Ich biss mir fest auf die Lippe, um aufkommende Tränen zu unterdrücken. Mittlerweile war, wie immer eigentlich, meine Wut schon wieder verraucht und ich war einfach nur noch traurig. Alles in mir wünschte sich jetzt Taehyung hierher, damit er mich mit seinen zarten, liebevollen Berührungen beruhigte, die ich auch schon viel zu lange nicht mehr spüren durfte.

Ich vernahm ein Geräusch, das entstand, wenn man einen Stuhl zurückschob und kurz darauf hockte sich Hoseok dann neben mich auf den Boden, drehte mich leicht zu sich. In diesem Augenblick war mir egal, dass wir uns mitten in einem Café befanden, ich wollte einfach nur in den Arm genommen werden und für einen Moment Zuneigung spüren.

Und genau das gab Hoseok mir dann auch, streichelte mir sanft über die Haare, während ich an seiner Schulter leise zu schluchzen begann. Dabei ignorierte ich die Tatsache, dass eigentlich Taehyung jetzt hier sitzen sollte, wobei ich nicht einmal in dieser Situation wäre, wenn er wirklich wie versprochen den Tag mit mir verbringen würde.

𝐖𝐫𝐨𝐧𝐠 𝐌𝐞𝐬𝐬𝐚𝐠𝐞│ᴠᴍɪɴ ✓Where stories live. Discover now