✧Nine✧

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Taehyung

Ich wusste nicht mehr, wie viele Stunden bereits vergangen waren, in denen ich einfach leise weinend auf dem Sofa saß, mit einem Kissen auf dem Schoß und mich vor und zurück wiegte. Jimin fehlte mir, ich wollte ihn hier neben mir haben, seine Wärme spüren oder seine Stimme hören. Immer wieder sah ich auf mein Handy, um zu checken, ob er meine Nachricht gelesen hatte und jedes Mal hinterließ ich ihm eine neue. Aber er las sie weiterhin nicht, egal wie viel Zeit verging oder wie spät es wurde.

Ich war dann tatsächlich kurz davor in meine Schuhe zu schlüpfen und zu Hoseok zu fahren, als mein Handy klingelte. Den Ton hatte ich angelassen, um direkt mitzubekommen, wenn Jimin sich meldete, aber weil es so plötzlich kam, erschrak ich und ließ es auf den Boden fallen. Leise fluchend beugte ich mich zu dem Handy hinunter und hob es wieder hoch, mein Herz klopfte stark, weil ich hoffte, dass Jimin anrief, aber dieser Gedanke wurde direkt, als ich die Nummer sah, zunichte gemacht. Sie war unbekannt und tatsächlich überlegte ich kurz, den Anruf zu ignorieren, bis ich schulterzuckend dann doch ranging.

»Kim?«, meldete ich mich dann und lauschte in den Hörer, hatte auch nicht meinen genervten Unterton versteckt. Schließlich war alles, was mich davon abhielt, zu Jimin zu kommen, zu viel und das sollte der Störenfried auch zu spüren bekommen.

Aber je länger ich der fremden Stimme am anderen Ende lauschte, desto weiter weiteten sich meine Augen und meine Atmung beschleunigte sich. »W-Wie geht es ihm? Kann ich zu ihm?«, fragte ich den Arzt am anderen Ende, der mir gerade verraten hatte, dass Jimin in ein Krankenhaus eingeliefert wurde. Allerdings durfte er mir keine Informationen über seinen Zustand am Telefon mitteilen, weshalb ich sofort versprach, direkt vorbeizukommen.

Das Handy eilig wieder wegsteckend, zog ich mir dann noch meine Jacke über und schnappte mir die Autoschlüssel, bevor ich die Wohnung dann verließ. Jimin und ich teilten uns das Auto und obwohl wir beide einen Führerschein besaßen, fuhr überwiegend ich damit. Jimin mochte es, auf dem Beifahrersitz zu sitzen und meine Hand während des Fahrens zu halten, mir dabei immer mal wieder ein Lächeln zuwerfend.

Sofort verschwamm wieder meine Sicht und ich musste mich massiv konzentrieren, nicht auch noch einen Unfall zu bauen. Aber glücklicherweise kam ich nach einigen Minuten dann unversehrt bei dem Krankenhaus an, parkte schnell ein und lief regelrecht durch den Haupteingang.

»Kim Taehyung«, meldete ich mich bei der Dame an der Rezeption, völlig außer Atem und mit Tränen in den Augen. »Ich bin hier wegen Park Jimin.«

Sie nickte einmal und tippte einige Sachen in ihren Computer ein, ehe sie mir das richtige Stockwerk und Zimmer verriet. Noch ein kurzen Dank an sich richtend steuerte ich dann die Fahrstühle an und fuhr ungeduldig in den zweiten Stock, sodass ich beinahe in den Gang stolperte. Den erstbesten Arzt, den ich zu fassen bekam, hielt ich an seinem Arm fest und verwirrt sah er mich an, sodass ich sagte: »P-Park Jimin...wissen Sie etwas über seinen Zustand?«

Sofort schlich sich etwas beunruhigendes in seinen Ausdruck, das Mitleid gleichkam, weshalb sich nur noch mehr Tränen in meinen Augen sammelten. »Sind Sie sein Lebenspartner, Kim Taehyung?«, fragte er mich und wartete geduldig mein hektisches Nicken ab, bevor er mir dann behutsam eine Hand auf die Schulter legte.

»Es tut mir leid, Ihnen das mitteilen zu müssen, aber Mr. Park liegt aktuell im künstlichen Koma.«

𝐖𝐫𝐨𝐧𝐠 𝐌𝐞𝐬𝐬𝐚𝐠𝐞│ᴠᴍɪɴ ✓Where stories live. Discover now