Kapitel 61

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„Woran denkst du?", fragte Dylan mich.
„Ich denke gerade an Mom. Was wollte sie bei einem Kollegen zu Hause?" Ich drehte mich zu Dylan.

„Vielleicht hat er sie zum Essen eingeladen. Oder es gab etwas Wichtiges zu besprechen."

„Er würde dann auch Dad einladen. Und besprechen, tut man auf der Arbeit." Ich seufzte und fuhr mir mit der Hand durch die Haare.

„Es frisst mich auf."

„Wir glauben doch das gleiche?", fragte Dylan dann laut.

„... Dass sie einen Seitensprung macht?"

Dylan schaute mich dann an. „Soll ich dich ablenken?"

Ich lächelte ihn an. „Das ist eine tolle Idee."

„Ich kann von dem Tag erzählen, als ich dich das erste mal gesehen habe."

„Jetzt bin ich gespannt.", sagte ich ehrlich.

„Du warst alleine in deinem Lieblingscafé und wolltest dir einen Latte Macciato mit extra Vanille und Schaum bestellen. Du sahst sehr aufgewühlt aus. Doch du hast trotzdem höflich gelächelt und dich bedankt, als ich dir die Tür aufgehalten hab."

„Ich bin dir schon begegnet?"

„Tatsächlich, ja. Du hast mich nicht angeschaut. Wie gesagt du warst absolut aufgewühlt und sahst auch so aus, als hättest du geweint. Und der Kellner hat trotzdem mit dir geflirtet, als würde er nicht sehen, dass es dir schlecht geht."

„.. Dylan, ich kann mich da gar nicht dran erinnern."

„Ich schon. Das war das erste Mal, dass ich Moncks Corner besucht habe. Und dann bin ich auf dich gestoßen. An dem Tag habe ich dich wohl die ganze Zeit angestarrt, aber du hast es nicht gemerkt. Während du in der Ecke saßt und mit deinem Handy beschäftigt warst, saß ich auf der gegenüberliegenden Seite und habe dich beobachtet." Er hielt inne. „Seither hatte ich... eine Obsession entwickelt. Ich habe dich rund um die Uhr beobachtet."

„Und niemand hat das gemerkt.", sagte ich. Dann küsste ich ihn.

„Jetzt bist du dran.", sagte er dann. „Wie war das erste Aufeinandertreffen mit mir?"

„Das war Moms Idee.", sagte ich dann ehrlich. „Sie hat mich dazu gezwungen dem neuen Nachbarn einen Teller mit Kuchen zu bringen. Ich muss zugeben, dass ich schon Schiss hatte, als geklopft habe und als du rausgekommen bist."

„Du wirktest überhaupt nicht so. Du warst selbstbewusst, und sogar wütend. In deinen Augen habe ich schon fast Feuer brodeln gesehen."

„Naja so habe ich mich überhaupt nicht gefühlt."

„Was hältst du davon, wenn wir zum Café gehen sollen?", schlug Dylan dann vor.

„Gute Idee!"

Nach dem wir uns fertig gemacht haben, verließen wir das Haus. Ich hakte mich bei Dylan ein, während wir die Straße entlang gingen. Wir begegneten vielen Leuten der Nachbarschaft, die es mieden uns anzuschauen und einet wechselte sogar die Straßenseite. Doch das war mir egal. Ich liebte Dylan und stand dazu ihn zu lieben.

Im Café rückte Dylan mir den Stuhl zurecht, bevor er sich hinsetzte.

„Kennst du alle Leute hier?", fragte ich Dylan dann. Ich flüsterte und war nah zu ihm vorgebeugt.

„Ja. Alle bei Namen und ihre Geheimnisse."

„Wie kannst du dir das merken?"

„Das sind wertvolle Informationen. Die bleiben im Kopf."

Mein Nachbar- der PsychoWhere stories live. Discover now