Fourteen

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Pov. Taehyung

Ich kam gerade von der Schule, heute schrieben wir eine Mathearbeit und wie immer konnte ich mich nicht wirklich konzentrieren. Mit sechzehn war es nicht ungewöhnlich sich zu verlieben, so auch ich. Die Person die ich so sehr mochte war perfekt. Die Person die ich so sehr mochte, war immer nett zu mir. Die Person half mir immer, gab mir Nachhilfe und machte mich einfach froh. Jedoch war es anders als bei einem  gewöhnlichen Schwarm. Die Person in die ich verliebt war, war ein Typ.

Er war etwas kleiner als ich, um genau zu sein 1,77. Also zwei Zentimeter kleiner. Er war auch ein Jahr jünger, jedoch nannte ich ihn dennoch "Oppa", um ihn zu ärgern. Das ich dies Ernst meinte, wäre ihm vermutlich nicht Mal im Traum klargeworden. Sein Name war ebenfalls wunderbar. Choi Youngjae. Diesen Namen könnte ich immer wieder in meinem Kopf in Dauerschleife abspielen und würde nicht müde oder gelangweilt davon werden. Sein Name, Charakter und sein Aussehen erst, waren einfach perfekt.

Sunshine, war mein Spitzname für ihn. Ich nannte ihn nie persönlich so, nur wenn ich Mal wieder über ihn nachdachte oder träumte. Wenn ich ihn tatsächlich mal ansprechen sollte, nannte ich ihn ganz Simpel: Jae. Wie jeden Mittwoch gab Sunshine mir Zuhause Nachhilfe. Er würde erst um 15 Uhr vorbeikommen, also hatte ich noch etwas Zeit bevor er an der Haustür klingelte. „Hast du heute wieder Nachhilfe?“, fragte meine Mutter mich, als wir zu Mittag aßen.

„Ja. Youngjae kommt bald vorbei und hilft mir dann bei den Hausaufgaben.“ Meine Eltern waren nicht ganz damit einverstanden, dass meine Nachhilfe ein Typ war. Denn eigentlich wollten sie, dass ich mehr Zeit mit Mädchen verbrachte und endlich eine Freundin mit Nachhause brachte. Sie wussten nichts von meiner Homosexualität, denn ich wusste nicht wie ich mit Outen sollte und wie sie reagieren würden. Ich hatte Angst davor.

„Hast du schon eine Freundin?“ Jeden Tag fragte mein Vater mich dies. Es war zum Alltag geworden und ich hasste diese Frage mittlerweile. Als ich mit meinem Kopf schüttelte, verdrehte er genervt die Augen und wir aßen stumm weiter. Es klingelte endlich und ich freute mich wie ein kleines Kind, weil ich wusste das Sunshine dahinter steckte. Ich richtete meine Haare vor dem Spiegel im Flur und öffnete danach die Haustür. „Heey~“, begrüßte er mich mit einem Umarmen und tritt darauf ein.

Ich erwiderte die Umarmung und wollte ihn eigentlich gar nicht mehr loslassen, musste jedoch, da es sonst komisch rüberkommen würde. Er kannte den Weg zu meinem Zimmer bereits und ging vor. „Guten Tag Herr und Frau Kim!“, begrüßte er auch meine Eltern, welche im Wohnzimmer Fernseher schauten und lief danach die Treppe hinauf. Im Zimmer angekommen schaute Sunshine sich geschmeichelt um. „Du hast sie alle aufgehängt!“, freute der schwarzhaarige sich.

Er zeichnete immer wenn er mir etwas beibrachte und ich hing die Bilder in meinem Zimmer auf. Seine Zeichnungen waren wirklich sehr gut und ich schaute ihm total gerne dabei zu, wenn er wieder einmal anfing zu kritzeln. Ich kratzte mich am Hinterkopf und antwortete mit einem schüchternen "Ja". „Du bist süß.“, lächelte Sunshine mich an und dieser Satz traf mich wie ein Liebespfeil direkt ins Herz. Als hätte Armour mich in diesem Moment abgeschossen.

Als wir fertig mit der heutigen Lernstunde waren, wollte ich ihn noch zur Tür begleiten. „Danke für heute. Ich sage das echt zu selten.“, lachte ich noch, bevor er aus der Zimmertür ging. „Kein Ding. Aber Mal eine etwas persönlichere Frage. Hast du jemanden in den du.. naja.. verliebt bist? Ein Mädchen oder so was du gern hast?“ Ich war etwas überfordert. Entweder ich sage ihm die Wahrheit.. oder ich lügte ihn an. Ich entschied mich für das erste und antwortete fast lautlos.

„M-Mich?“ Sunshine wurde rot und lächelte. „Freut mich..“ Kurzer Hand küsste dieser mich kurz auf die Wange. Die Schmetterlinge in meinem Bauch, sprudelten jeden Moment heraus, glaubte ich zu wissen. Er fühlte dasselbe? Ich war so froh! Ich konnte es nicht in Worte fassen. Ohne lange darüber zu grübeln, entschied ich mich ihn zu küssen. Lange. Als er dies erwiderte, freute ich mich so sehr, das ich fast wie eine Rakete hochgehen könnte.

Unsere Lippen trafen sich eine Weile lang bis jemand meine Zimmertür aufriss. „Raus hier! Ich will dich hier nie wieder hier sehen!“ Mein Vater stampfte in mein Zimmer und zog mein Sunshine von mir weg. Jetzt war es zu spät. Ich hätte ihnen vorher davon erzählen sollen. Panisch verließ Youngjae das Haus und somit auch mich. „Du bist Krank! Psychisch Krank! Nach meiner eigenen Therapie suchen wir dir anschließend einen richtigen Psychologen! Jemanden der dich heilt!“

Mein Vater schrie mich an und zog dabei seinen Gürtel aus. Meine Augen weiteten sich. „Umdrehen! Und zieh dein Shirt aus! Sofort!“ Ich hatte Angst. Angst vor meinem eigenen Vater. Er würde mich nun warscheinlich fast hinrichten. Kurz bevor mein Vater gerade auf mich einschlagen wollte, betrat meine Mutter mein Zimmer. „Was ist hier los?“, noch unwissend starrte sie uns an. „Unser Sohn ist ein schwules Weichei! Er ist Krank und ich werde ihn hiermit heilen!“

Statt das meine Mutter mich verteidigte, stimmte sich hochgradig zu. „Ich habe keinen Sohn der auf dasselbe Geschlecht steht! Ich kenne dich nicht!“, schrie sie mich an. Dies raubte meine letzte Lebensfreude. Sie war auf der Seite meines Vaters, der nun ohne Rücksicht mit dem Gürtel auf mich einschlug. Ich lag bereits zu Boden als er endlich aufhörte mich gnadenlos zu verprügeln. Mein Rücken schmerzte, meine Augen waren verheult und mein Gesicht nur so von Tränen geziert.

Nun verstand ich. Ich hatte eine unheilbare Krankheit. Ich schämte mich und krümmte meinen Körper zusammen, um den Schmerz besser ertragen zu können.

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Ich erzählte Kookie meine Erfahrung zu meinem nicht so positiven Outing. Es ist zwar zwei Jahre her, jedoch sind die Narben noch deutlich zu sehen und Jungkook hatte sie ebenfalls schon entdeckt. Eine Weile lang sagte er nichts, sondern schaute einfach nur geschockt ins Leere. „Ich weiß nicht was ich sagen soll..“, unterbrach er dann doch die unangenehm Stille und fuhr dann fort.

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Heyoo

Taehyung traurige Hintergrundgeschichte ist veröffentlicht und es tut mir leid das ich ihn sowas durchmachen habe lassen. Aber ich hoffe ihr verzeiht mir 🙇

Da ja heute Muttertag ist, habe ich beschlossen zwei Kapitel für euch zu veröffentlichen. Das Nächste Kapitel, dass warscheinlich morgen rauskommen wird, wird euch bestimmt (hoffentlich) gefallen :3

Wir sehen uns dann 💕

Mysophobia - YoonminWhere stories live. Discover now