Buch Teil 2 ~ Weiße Wände

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Yoongi POV

"Wie konnte das passieren?", fragte Hobie verzweifelt und raufte sich das Haar. Kurz warf ich ihm einen Seitenblick zu, konzentrierte mich dann aber wieder auf das Navi, welches mir die Weganweisungen gab, denen ich folgen musste, um endlich bei der Psychiatrie anzukommen "5 Minuten noch!" zischte ich und bog verbissen in eine Seitenstraße ab "Ich verstehe es einfach nicht. Ae Ri ist gesund! Außerdem würde sie niemals jemanden angreifen!" ich nickte zustimmend. Niemanden, außer vielleicht ihrer Schwester und das vollkommen zurecht!

"Wir wissen es in wenigen Minuten Hobie!" er sah aus dem Fenster "Glaubst du, es waren die Fans? Ich meine diese Sasaengs. Vielleicht haben sie Ae Ri bedrängt oder sogar hereingelegt, damit du dich von ihr trennst!" er sah mich eindringlich an "Das wirst du doch nicht, oder? Du wirst sie nicht verlassen, richtig? Ae Ri ist nicht verrückt!" Sasaengs? Nein, ich war mir sicher, das Ae Rah was damit zu tun hatte "Ich würde sie niemals verlassen Hobie!" Wut brannte in meiner Stimme, nicht weil ich sauer war, das Hobie dachte, ich würde sie verlassen. Nein, ich war wütend, weil ich wusste, dass jemand ihr das anhängen wollte "Wir werden sie da jetzt sofort raus holen Hobie. Ich wäre nicht hier, wenn ich mich trennen wollen würde. Außerdem hast du mir nicht zugehört?!" er zuckte kurz mit den Schultern "Vielleicht änderst du deine Meinung ja noch....", sagte er etwas beleidigt, "Ich liebe sie!" sprach ich erneut die Worte aus, die mir früher so schwer über die Lippen gekommen waren "Ich liebe sie, seit ich ihre Stimme das erste Mal im Telefon gehört habe!" Hobie sah auf seine Hände "Ich weiß, Hyung" er richtete sein Blick auf die Straße "Ich habe gewusst, das du sie magst, darum bin ich beim Telefonieren immer weggegangen. Es tut mir leid" ich schüttelte den Kopf "Schon gut, es ist Vergangenheit."

Ich bog auf den Parkplatz eines großem weißen Gebäudes ein und stellte den Wagen auf einen der freien Parkfläche ab. Hoseok holte tief Luft und blickte zu dem Gebäude. Seelen ruhig lag dieses verfluchte Gebäude, in idyllischer Natur. Fast so, als könnte es jeden vergessen lassen, was es eigentlich war. Das hier war kein Ort, an dem man mit seiner Familie einen Spätzeitgang am See machte. Das hier war der Ort, wo man Menschen wegsperrte. "Gehen wir!", flüsterte Hobie, seine Finger schlossen sich zitternd um sein Handy, mit dem er seit wir losgefahren waren versuchten, einen aus seiner Familie zu erreichen. Explizit Ae Ris Eltern. Sie waren nicht dran gegangen!

Ich öffnete die Wagentür und stieg aus. Dieser Ort gefiel mir nicht. Die scheiß Sonne lachte, als wäre alles gut und die dummen Vögel sangen ihre morgendlichen Lieder. Sie ließen diesen Ort friedlich und schön wirken. Doch das alles war nur eine Täuschung. Hörte man genauer hin, hörte man die Schreie und das elend, der Menschen, die man hier wegsperrte, weil sie nicht in das Gesamtbild passten.

Wir waren nun 3 Stunden hierher gefahren. Bang PD hatte uns überzeugen können, das wir erst am nächsten Morgen fahren sollten, da es gestern schon zu spät gewesen war. Niemand hätte uns hineingelassen. Da Bang PD recht damit hatte, waren wir erst am frühen Morgen losgefahren. Natürlich, hatte ich die Nacht über kein Auge zu bekommen, meine Gedanken hatten nur um Ae Ri gekreist. Sie musste schreckliche Angst haben. Einmal hatte sie geträumt und gebettelt keine Medikamente mehr nehmen zu müssen. Sie hatte geweint und ich konnte sie nicht wecken. Ich hatte sie dann einfach in den Arm genommen und versucht zu beruhigen. Ich wollte mir nicht ausmalen, wie schlecht es ihr gerade gehen musste. Sie hatten sie schon mal weggesperrt und was genau dort mit ihr passiert war, wusste selbst ich nicht. Sie sprach nicht darüber. Doch ihre Träume, ließen einige Einblicke in das Grauen durch, welches sie dort erlebt haben musste.

Die Türen des Wagens fielen laut krachen ins Schloss und Hobie lief auf das Gebäude zu. Ich schluckte und schloss für eine Sekunde die Augen. Ob sie uns reinlassen würde? Ich hoffte es wirklich. Ich musste zu ihr. Mit dem Augenaufschlag und einem dumpfen Gefühl in mir drin, folgte ich Hobie. Ich hatte Angst dort rein zu gehen. Hatte Angst etwas vorzufinden, was ich nicht ertragen könnte und doch bewegten sich meine Beine auf das Gebäude zu. Ich musste sie sehen und ihr sagen, dass ich für sie da bin, das ich sie dort raus holen würde. Egal was es kostet!

No more Secrets  // BTS Suga FFWhere stories live. Discover now