💫 18. Kapitel

10.3K 485 12
                                    

»Denkst du, dass sie bald wieder wach wird?«, hörte ich jemanden fragen. Es hörte sich nach Hunter an, wobei ich mir aber nicht sicher war, da seine Stimme so weit weg klang. Als wäre er drei Räume entfernt. »Ich denke schon, ja. Das ist immer so bei Menschen. Sie müssen den Biss erst etwas verarbeiten«, erklang eine raue und tiefe Stimme, die aber gleichzeitig auch noch so melodisch klang. Ein Schauer durchlief mich und als ich seine Nähe wahrnahm, kribbelte es in meinem Nacken. Nur noch schlimmer, als jemals zuvor. Es fing sogar etwas an zu jucken. Verwirrt blinzelte ich und merkte, wie ich langsam aber sicher wach wurde. Langsam richtete ich mich auf und öffnete meine Augen. Ich sah mich um und blinzelte gegen das helle Licht an. Das Kribbeln in meinem Nacken verschwand nicht und als Kane in mein Blickfeld geriet, schossen Erinnerungen in meinen Kopf. Mir wurde heiß und meine Wangen wurden rot.

»Bist du dir sicher, July? Du musst das nicht tun, wenn du dich dazu gezwungen fühlst«, sagte Kane, doch ich sah, wie seine Augen zu glühen begannen und dunkler wurden. Ein Schauer durchlief mich, während ich fest nickte. »Ich bin sicher.« Kane nickte und stand auf. Sein Blick glich jetzt fast der einer Raubkatze, doch ich war nicht ängstlich. Mit großen Schritten lief er auf mich zu. In diesem Moment strahlte er so viel Macht aus, dass ich fast vom Stuhl zu kippen drohte. Ich holte tief Luft, als er vor mir stand und mich sanft vom Stuhl hochzog. Verwundert runzelte ich die Stirn, als er mich zum Sofa zog. »Wieso gehen wir zum Sofa?«, fragte ich, ließ mich aber von ihm ziehen. Ein Schmunzeln zuckte um seine Lippen, während er mich ansah. »Glaub mir, du wirst mir noch dankbar sein«, sagte er und ließ meine Hand los, damit ich mich setzten konnte. Ich folgte seiner stummen Aufforderung und sah ihn an. »Leg dich hin«, befahl er mir. Er klang streng und doch sah ich auch die Wärme in seinen Augen. Ich tat, was er mir sagte.
Meine Atmung ging flach, als ich sah, dass er sich langsam über mich legte. Seine Hände lagen neben meinem Kopf, mit denen er sich abstütze um mich nicht mit seinem Gewicht zu belasten. Tief atmete ich durch. Seine Augen schnellten zu meinen Lippen und dann zurück zu meinen Augen. »Es wird etwas wehtun. Du kannst dich in meine Arme krallen oder sonst was tun. Das ist vollkommen okay. Ich bin nicht aus Glas«, hauchte er. Bevor ich allerdings antworten konnte, legte er seine Lippen auf meine und küsste mich. Überrascht keuchte ich auf, erwiderte den Kuss aber. Für einen Moment vergaß ich von dem Plan, den wir hatten. Ich vergaß alles um mich herum. Die Welt um uns existierte nicht mehr. Nur noch wir beide. Sein Kuss wurde immer leidenschaftlicher, was ein Kribbeln in meinem Bauch auslöste, was langsam aber sich weiter nach unten wanderte. Doch bevor der Kuss noch weiter ausarten konnte, küsste Kane meinen Kiefer. Genüsslich leckte ich mir über die Lippen und war erstaunt, wie sehr ich es doch genoss. Dann küsste er meine Wange. Und dann küsste er meinen Hals. Schauer jagten durch meinen Körper. Mein Blut rauschte mir in den Ohren und mir wurde ganz heiß. Immer wieder entwich mir ein leises Keuchen, was seine Küsse begieriger werden ließ, bis er anfing, an meinem Hals zu saugen. Ich biss mir auf die Lippen und spürte, wie es zwischen meinen Schenkel anfing leicht zu kribbeln. Meine Wangen färbten sich rot.

Dann, urplötzlich, bohrten sich seine Zähne in meine Haut und ich krallte meine Hände in seinen muskulösen Rücken. Er keuchte gegen meinen Hals, machte aber weiter. Für einen Moment tat es schrecklich weh, doch dann fühlte es sich... irgendwie gut an. Ich runzelte die Stirn und war verwirrt durch die Gefühle, die durch meinen Körper strömten. Er machte weiter und ich spürte, wie ich müder wurde. Schwarze Punkte tanzten vor meinen Augen, während ich mich haltsuchend in seinen Rücken krallte. Dann ließ meine Kraft nach und die Dunkelheit riss mich mit sich.

Röte schoss mir in die Wangen und ich senkte den Blick, was Kane leise lachen ließ. »Wie ich sehe hast du dich gerade daran erinnert, nicht wahr?« Böse funkelte ich ihn an und schleuderte ein Kissen nach ihm, was er zu meinem Leid locker auffing und es zurück aufs Bett warf. »Du bist so... arrogant«, murmelte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. Ein schiefes Grinsen schmückte seine Lippen. Lippen, die zuvor meine Haut und meine Lippen berührt hatten. »Dein Keuchen hat mir bewiesen, dass es dir gefallen hat«, antwortete er mit einem frechen Grinsen. Empört sah ich ihn an und deutete auf Hunter. Dieser grinste nur. »So viel wollte ich gar nicht wissen. Bis dann«, sagte er und hob abwehrend die Hände, während er rückwärst aus dem Zimmer lief und dann die Tür hinter sich schloss. »Du!«
Wütend warf ich das nächste Kissen nach ihm, was er wieder auffing und mir diesmal entgegen schleuderte. Keuchend wich ich aus und sah ihn an. »Wir wissen beide, dass es dir gefallen hat, July. Hör auf, dich zu zieren. Es ist okay. Ehrlich. Du musst dich nicht schämen. Denkst du nicht, dass es mir besser ginge?«, sagte er und sah mich ernst an. Ich blinzelte für einen Moment. Dann senkte ich den Blick. »Keine Ahnung. Männer sind doch nicht so. Ich meine, welcher Mann keucht schon, wenn ein Mädchen seinen Hals küsst? Findet ihr das nicht unmännlich?«, stotterte ich und spielte mit meinen Fingern. Ich hörte, wie Schritte auf das Bett zukamen und dann gab die Matratze unter Kanes Gewicht nach. »Sieh mich an«, befahl Kane leise. Ich sah auf und sah in seine Augen. »Ich würde definitiv keuchen, July«, wisperte er und brachte mich dazu, wieder einmal rot zu werden. Wenn nicht noch roter. »Ähm okay«, murmelte ich und versuchte seinem Blick auszuweichen und die Stelle an meinem Nacken zu ignorieren, die juckte. Ein Grinsen zuckte um seine Lippen. »Juckt es, Engel«, flüsterte er, obwohl es sich eher so anhörte, als wüsste er das bereits. Ich seufzte und nickte. Er grinste. »Darf ich dir helfen?«, fragte er. Ich runzelte die Stirn, nickte aber. Etwas in mir sagte mir, dass ich ihm trauen konnte.

Her destiny ✔Where stories live. Discover now