💫 Epilog

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Es kam mir vor wie ein Déjà-vu. Schon einmal stand ich in einem Zimmer. In einem Hochzeitskleid. Doch diesmal war so einiges anders. Diesmal fühlte es sich an, als wäre ich willkommen. Ich hatte eine neue Familie gefunden. Vor einem Jahr genau hatte Kane mich von meiner Hochzeit mitgeschleppt. Wir hielten dieses Datum für angemessen, weil es so viel aussagte. Und heute? Heute hatte ich kein schlechtes Gefühl in meinem Bauch. Im Gegenteil. Ich spürte Aufregung. Das Kleid, welches ich nun trug, hatte Karen bei ihrer Hochzeit getragen. Kanes Vater war im Laufe des letzten Jahres von seinen Aufgaben zurückgekehrt und auch mit ihm hatte ich keine Probleme gehabt. Er war Kanes ältere Version. Nur nicht so humorvoll. Mein Blick fiel auf das weiße Kleid, welches mir ausgesprochen gut passte. So, als wäre es wie für mich gemacht worden. Solche Moment wie diese ließen mich an das Schicksal glauben. Tränen traten in meinen Augen. Ich sah wunderschön aus. Und ich würde jeden Moment zu Kane treten und ihn heiraten. Das Kleid war elegant. Es lag locker an meinem Oberkörper und fiel ab meiner Hüfte weiter aus. Dazu bestand es aus feinster Spitze. Wenn ich ehrlich war, war das schon immer mein Traumkleid gewesen. Es war wunderschön. In dem Moment traten Tante May und Karen herein. »Nicht weinen, July. Kane würde das nicht mögen«, tadelte Karen. Schnell blinzelte ich die Tränen zurück und sah sie lächelnd an.

»Mein Mann kommt gleich. Du siehst wirklich wunderschön aus, July«, sagte Karen und lächelte mich warm an. Ein breites Lächeln legte sich auf meine Lippen. »Danke.« Dann schwang mein Blick zu Tante May, die Tränen in den Augen hatte, als sie mich betrachtete. »Du siehst aus wie eine Prinzessin, Jules«, flüsterte sie mit belegter Stimme. »Nicht weinen«, sagte ich zu ihr. Sie schniefte und lächelte mich an. »Doch, weil du so viel glücklicher und gesünder aussiehst, als vor einem Jahr, July«, sagte sie zu mir und lächelte. Ihre Worte trafen mich und ich sah mich noch einmal im Spiegel an. Sie hatte recht. Meine Augen funkelten mir entgegen und das Lächeln auf meinen Lippen war echt. Bevor ich allerdings weiter darüber nachdenken konnte, trat Kanes Vater herein und ich spürte, wie mein Herz aussetzte. Gleich würde ich den Gang entlang schreiten. Schon wieder. Doch diesmal würde ich den Mann meiner Träume heiraten. Diesmal wäre es für immer. Tief holte ich Luft und trat zu Rick, der mir seinen Arm hinhielt. In dem Moment erklang die Musik. Rick sah mich an und lächelte. Dann liefen wir los und ich spürte, wie meine Knie zu Wackelpudding wurden. Als die Stelle an meinem Nacken zu kribbeln begann, hob ich den Blick und sah Kane an. Seine Augen leuchteten mir entgegen und das Lächeln auf seinen Lippen war warm. Er hatte Tränen in den Augen, die mich auch fast zum Weinen brachten. Doch als ich das nächste Mal in seinen Augen blickte, wusste ich, dass das hier für immer war und ich ihn immer lieben würde. Nie hatte ich gedacht, dass Kane bei meinem Anblick weinen würde. Doch das tat er. Und ich wusste, dass ich bereit war, mit ihm in unsere Zukunft zu gehen. Denn mit ihm an meiner Seite musste ich vor Nichts Angst haben.

Kane wird mich für immer lieben und ich ihn. Daran gab es keine Zweifel, denn ich sah die Liebe in seinen Augen. Und die Augen waren der Schlüssel zur Seele.

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