Kapitel 7: 1 Tage vorher

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Mittlerweile hatte ich Marie gezeigt, dass ich ein Werwolf war. Als ich von der Schule mit James nach Hause ging, hatte ich ständig das Gefühl, dass mich jemand beobachtet. Natürlich sagte ich das auch meinem Mate, der jedoch meinte, ich sei einfach nur froh, dass wir jetzt erstmal eine Woche Ferien hatten. Auf dem Heimweg fing es sogar an zu schneien, was selten vorkam, da es erst November war. Angekommen ging ich alle Fächer durch in denen ich schlecht war. Ich wollte nicht hinterher hängen. Nachdem ich 1-2 Stunden gelernt hatte, ging ich nach draußen um ein bisschen frische Luft zu schnappen. Der Schnee hatte eine kleine Decke hinterlassen und so konnte ich ein bisschen herumtollen. Ich rannte einfach ein bisschen umher, bis mir einfiel, dass ich ja zu dem Platz gehen könnte, den Luna mir vor kurzem gezeigt hatte. Also lief ich los, stoppte jedoch etwas früher, da ich Stimmen vernahm. Leise, aber definitiv da. Also pirschte ich mich in die Richtung woher die Stimmen kamen. Nach einer geringen Zeit kam ich zu einem kleinem Lager. Mittlerweile konnte ich die Stimmen relativ gut verstehen. Ich versuchte zu verstehen, worüber sie redeten, bis mir auffiel, dass ich die Stimmen schonmal gehört hatte. Es waren dieselben, die auch auf der Lichtung gewesen waren! Ich horchte jetzt noch genauer. ,,Ich kann nicht glauben, dass sie uns rausgeschmissen haben! Wir waren doch so gut dabei und haben immer mitgeholfen.'' ich meinte, dass es die Stimme des größeren gewesen war. ,,Das stimmt! Einfach nur unverschämt. Dabei soll doch heute die große Aktion stattfinden!'',,Ich weiß. Wie wäre es, wenn wir dort einfach auftauchen und dann mehrere fangen und damit beweisen, dass wir es wert sind?'',,Gute Idee, Boss! Genauso machen wir es. Sie werden nicht mal wissen, mit wem sie es zu tun haben.'' Der große lachte und ich ging Schritt für Schritt zurück. Ich hatte genug gehört. Irgendwann morgen sollte eine große Aktion stattfinden. Ich war mir ziemlich sicher, dass sie unser Lager überfallen wollten. Ich rannte so schnell und so gedankenverloren, dass ich die Männer zuerst nicht bemerkte. Sie schienen miteinander zu reden. Mir machte es jedoch Sorgen, was sie so nah am Lager zu tun hatten. Ich belauschte auch die beiden. ,,Bist du dir sicher, dass es hier ist?'',,Ja, Leo hat doch dieses Mädchen und den Jungen verfolgt. Auf den Rat von irgendeiner Lehrerin.'',,Die aber gemeint hat, sie sei sich nicht ganz sicher, ob es wirklich Werwölfe seien.'',,Ja, aber Leo hat auch gesagt, dass er gesehen hat, wie die beiden sich zu Wölfen verwandelt haben.'' ich war nur entsetzt. Also hatte ich Recht! Wir wurden verfolgt. Aber welche Lehrerin hatte sie verraten? Dann fiel es mir ein: Unsere Klassenlehrerin! Aber wer war Leo? Ich hörte weiter zu, vielleicht verrieten sie ja noch etwas. ,,Kennst du diese Lehrerin eigentlich? Ich hab gehört, sie soll verschlossen sein.'',,Ja, ich kenne sie sogar. Anscheinend war sie dabei, als die Werwölfe die Menschen zum ersten mal angegriffen haben.'',,Wirklich? Aber das ist doch locker an die 40 Jahre her!'',,Ja. Etwas unglaubwürdig, ich weiß. Aber anscheinend stimmt es.'' Ein Gemisch aus Entsetzten und Wut mischte sich in meiner Brust. Das war nur ein Gerücht! Waren die Menschen schon so weit, dass sie einfach so irgendwelchen Gerüchten  glaubten? Ich hörte weiter zu, obwohl ich Lust hatte, den typen mal zu zeigen, was ein Werwolf war. ,,Und Leo, wer ist der eigentlich?'',,Angeblich ein altes Mitglied. Es ist so gut wie fast nichts über ihn bekannt. Er scheint aber sehr gute Kontakte zu haben, da er damals die Jäger mit viel Geld versorgt hat. Auch heute ist er anscheinend noch steinreich.'',,Sind Leo und diese Lehrerin eigentlich irgendwie zusammen oder so?'',,Ich glaub die Lehrerin lässt sich immer Nera oder so nennen.  Ihren richtigen Namen kennt fast keiner.'',,Echt? Nera klingt irgendwie bescheuert.'',,das sagen auch alle anderen. Aber anscheinend hat das irgendwie mit ihrer früheren Liebe zu tun gehabt. Jetzt hegt sie wirklich ein paar Gefühle für Leo, bin mir aber nicht sicher.'',,Naja, egal. Wir sollten weiter suchen. Wenn die Aktion morgen wirklich stattfinden soll, wäre es gut, wenn wir das Lager mal finden.'',, Hast recht. Lass uns weiter gehen.'' Damit liefen sie in die andere Richtung des Lagers. Ich hingegen rannte schnell zum Alpha und berichtete alles was ich gehört hatte. ,,Danke Leyla. ich werde alle informieren.'' Nachdem er allen erzählt hatte was ich herausgefunden hatte, verdoppelte er die Wachen und stellte eine Nachtschicht auf. Immer noch beunruhigt ging ich in mein Zelt und legte mich schlafen.

Unbekannte Sicht:

Es war fast Nacht. Die letzten dünnen Strahlen Sonnenlicht verschwanden hinter dem Horizont. Ich ging zum Hauptgebäude. Die beiden Späher hatten das Lager ausfindig machen können. In ein paar Stunden wäre auch das letzte große Lager verschwunden. Unser Anführer schien gerade mit seiner Rede begonnen zu haben. Er sprach nur über die künftige Schlacht und dass wir uns jetzt schlafen legen sollten, damit wir für morgen früh ausgeschlafen seien. Also ging ich in meine Hütte und legte mich die restlichen Stunden noch schlafen. Morgendämmerung würden wir angreifen. Dann ist es vorbei. 

Die letzten WerwölfeWhere stories live. Discover now