Objection?!

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Kapitel 22

Meine beiden großen Brüder saßen grinsend neben mir in unserem mit Panzerglas ausgestatteten Fahrzeug, freuten sich schon sichtlich darauf in ein paar Minuten auszusteigen und dann fröhlich in die Kameras zu winken.

Mir ging es da ganz anders.

Ehrlich gesagt hatte ich absolut keinen Bock auf diese ganze Farce, aber es war meine Pflicht. Also setzte ich ein gekünsteltes Lächeln auf und als die Türen geöffnet wurden, winkte ich höflich in die Menge hinter der Absperrung.

„Jedes Mal das Gleiche…”, meckerte ich leise bezüglich der Meute um uns, als mir mein Bruder Thomas aus dem Auto half. In einem Kleid wie diesem, war das wirklich eine Qual. Da hatten er und der Älteste von uns, es wirklich angenehmer mit ihren schicken Anzügen.

Thomas schüttelte grinsend seinen Kopf, ergriff meine Hand und schon wurde auch ich fotografiert.

Phillip zu meiner linken und Thomas zu meiner rechten, betraten wir die imposante Kirche, suchten uns unsere Plätze.

Der heutige Tag war ein Albtraum für mich, denn heute heiratete die Liebe meines bescheidenen Lebens.

Aber nicht mich. Ich war nur eine der vielen Gästen, meine Brüder waren meine Begleitung.

Sie wussten, wie es in mir aussah. Wussten, wie schlecht es mir ging und dass ich jeden Moment in Tränen ausbrechen könnte. Weil dieser Schmerz einfach so groß war. So unendlich groß.

Und dann legte Thomas seine Hand sanft auf meine, als das vor Freude strahlende Brautpaar den Weg zum Altar beschritt, ohne mich dabei wirklich zu beachten.

Als Philippa nun am Altar ankam, reichte sie ihren Brautstrauß an mich weiter, grinste mich nervös an.

Meine Aufgabe als Brautjungfer erfüllend, nickte ich ihr ermutigend zu, setzte mich dann wieder auf meinen Platz neben George.

Vor fünf Jahren hatte ich Pia kennengelernt.

Fünf Jahre war das jetzt her.

Ich hatte gar nicht gemerkt wie schnell die Zeit verronnen war.

Die Trauung zog an mir vorüber bis zu dem Moment, als der Pastor sich erkundigte, ob irgendjemand Einwände gegen die Ehe hätte.

Kritisch blickten meine Geschwister in meine Richtung, ganz so, als ob sie befürchteten, ich würde jetzt etwas sagen.

Ich dachte bereits das Thema hätte sich erledigt und der Pastor wollte gerade weitersprechen, da erhob sich Philipp.

Überraschte Laute der etwa 50 anderen Gäste halten von den Wänden wider, das Brautpaar drehte sich schockiert um.

„Pia, es tut mir wirklich leid, aber ich kann nicht zulassen, dass du Emily heiratest.
Nicht, weil ich euch euer Glück nicht gönne, sondern weil ich weiß wie sehr meine Schwester leidet. Sie ist noch immer in dich verliebt!”.

Als wäre das nicht bereits schlimm genug, stand nun auch noch mein anderer Bruder auf.

„Jap, das stimmt...Charlie liebt dich und hat dich auch immer geliebt. Und auch wenn sie versucht sich nichts anmerken zu lassen, finde ich, ist doch deutlich zu erkennen wie sehr sie leidet.
Sorry, Charlie…”.

Philippa drehte ihren Kopf zu mir und starrte mich an, die Frage stand deutlich in ihren Augen.

Zögerlich nickte ich, hatte Angst vor ihrer Reaktion.

Doch es kam keine.

Wir sahen uns einfach weiterhin an, waren wir erstarrt und konnten nicht einmal blinzeln.

Was hatten sich meine Brüder dabei nur gedacht?!

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