Kapitel 7

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Die Nacht neigte sich langsam dem Ende zu und ich bewegte mich tanzend auf dem Floor, die Bässe schlugen heftig gegen meine Brust. Ich konnte die Musik richtig fühlen. Warum konnte unser ganzes Leben nicht mit Musik hinterlegt sein?
Trotzdessen, dass ich schon ordentlich betrunken war, war es ein gutes Gefühl zu tanzen, ich fühlte mich frei und vielleicht war ich auch ein bisschen glücklich. Glücklich, dass dieser Abend ein Erfolg war. Glücklich, dass so viele Menschen gekommen waren. Glücklich, endlich mal wieder loszulassen und Freiheit zu fühlen. Glücklich wegen dem berauschenden Gefühl von  Gemeinschaft, dass in mir hochschwappte, als ich realisierte, wie viele Menschen hier zu einem Lied tanzte, es sie bewegte und alle das gleiche fühlten.
Im VIP-Bereich entdeckte ich dann Cami, deren Blick schwärmerisch an den Lippen eines jungen Mannes hingen und ich musste lächeln. Ich gönnte es ihr, voll und ganz.
Plötzlich spürte ich von hinten zwei Hände die sich auf meine Hüften legten und die Anwesenheit eines Körper, der sich nah an meinem dem Takt meines Tanzes anpasste. Da das in einem Club ja quasi ein Kompliment war, musste ich lächeln. Als ich meinen Kopf drehte, wusste ich wer es war, der sich hier gerade an mich ranmachte. Luke, der trotz meinen Schuhen noch ein ordentliches Stück größer war beugte sich zu mir vor. Ich spürte seine Atem an meinem Hals. „Hey, zufälligerweise kenne ich den Barkeeper und die Chefin.", säuselte er in mein Ohr und drehte ich mich zu ihm. Als ich fragend die Augenbrauen hob, holte er eine Flasche Wodka hervor. Wahrscheinlich sollte ich nicht weiter trinken. Dankend nahm ich die Flasche. Es war mir egal. Immer wieder reichten wir die Flasche hin und her, während wir wild tanzten. Luke deutete nun auf die Flasche, die bereits fast halb leer war und ich zog einen Schmollmund, was ihn auflachen ließ. Uns lief der Scheiß von der Stirn.
"Wollen wir vielleicht hochgehen und da weitertrinken?", wollte er nun von mir wissen und auf seinen Lippen lag ein undefinierbares Lächeln. Hoch? Also hoch in sein Zimmer oder meins? Ich wusste worauf es hinauslief. Und wahrscheinlich hätte ich es ablehnen soll, doch ich war auch nur eine Frau und das letzte Mal war echt verdammt lange her.
Bevor ich mich versah liefen wir auch schon die Treppen hoch und die Tür seines Zimmers fiel hinter uns ins Schloss. Ein wenig unbeholfen standen wir nun beide wankend in seinem Zimmer, unwissend was der andere als nächstes tun würde.
Eingerichtet sah ich Lukes Zimmer gerade zum ersten Mal und es gefiel mir ganz gut. Neugierig nutzte ich die Gelegenheit mich umzuschauen, während Luke in einer Schublade kramte. Alle Wände waren grau. Er hatte ein riesige Bett, in dem mindesten 3 Leute bequem schlafen konnten, es lagen viele Kissen darauf und es wirkte echt super bequem und weich.
Auf dem Schreibtisch vor dem Fenster stapelten sich Bücher und damit wurde er mir direkt noch ein wenig sympatischer. Ich hatte wenig Typen kennengelernt, die wirklich noch Bücher laßen, viele besaßen nicht mal welche.
Alle seine Möbel waren aus schwarzem Holz und das komplette Zimmer war tipptopp aufgeräumt, nichts lag rum, es wirkte absolut klinisch rein. Das war was für meinen inneren Ordnungszwang.
Eine Flasche wedelte vor mir rum. "Gin?", fragte er grinsend. Ich zuckte nur mit den Schultern, ich hatte den Pegel erreicht, wo es mir eigentlich egal war, was ich trank. Um den Halt nicht zu verlieren und nicht ganz so verloren auszusehen, lehnte ich mich an seine Zimmertür und nahm einen großen Schlug, um direkt das Gesicht zu verziehen.
Luke stand nun direkt vor mir, seine grünen Augen trafen meine blauen. Es war ein komisches Gefühl wieder so angesehen zu werden, sich jemanden auf diese Art hinzugeben. Ein Teil von mir dachte, dass ich wahrscheinlich abbrechen würde, da mir dann Noah in Sinne kommen würde und die Stimmung versaute.
Plötzlich spürte ich seine weichen vollen Lippen auf meinen und war etwas überrascht, doch erwiderte den Kuss schnell. Es wurde sehr leidenschaftlich und wild, als er mich hochhob und mich auf seinen Schreibtisch absetzte. Er stand zwischen meinen Beinen und seine Hände berührten meinen ganzen Körper. Und mein Körper sehnte sich so sehr danach. Endlich wieder so angefasst zu werden, von Luke angefasst zu werden. Es war alles so neu, so besonders, so anders. Mein Hände erkundeten auch fleißig seinen Körper und alles in mir schrie endlich diesem unbändigem Bedürfnis in meinem Inneren nachzukommen. Langsam wanderten meine Hände zu seiner Hose, um den ersten Knopf zu öffnen.

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