Kapitel 11

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„Jaaaaa?", sagte ich gedehnt, in der Hoffnung Zeit zu gewinnen, die wir eigentlich nicht hatten.

Sein Blick durchbohrte mich und mein ganzer Körper war bis aufs äußerste angespannt.

„Ich fand das Essen mit dir sehr schön und...", redete er ruhig weiter.

Meine Anspannung stieg jede Sekunde weiter bis ins unermessliche.

Und?

Und?

Und was?

Und ich will dich heiraten?

Und ich weiß, dass du was mit meinem Bruder hast?

Und ich bin ein Serienmörder?

„Und ich würde das gerne wiederholen."

Puh.
Luft entwich meiner erleichtert meine Lunge und ich lehnte mich zurück. Ich wollte mich ihm gegenüber fair verhalten.

Er hatte eine Chance verdient. Eine Chance wenigstens zu sehen, ob es nicht was werden würde.

Und ich wollte auch mir eine Chance geben. Ich wollte sehen, ob ich es nach Noah vielleicht wieder konnte.

Fühlen konnte.

Mich verlieben konnte.

„Sehr gerne.", antworte ich lächelnd.

Kurz machte sie ein Gefühl von Erleichterung in mir breit. Ein herzliches Lächeln spielte sich auf seinen Lippen wieder und ließ mein Herz leicht erweichen.

Dann wanderte mein Gedanke zu Noah. Was er wohl denken würde, wenn er mich hier sitzen sehen würde?

Was würde Luke denken?

Doch viel wichtiger war eigentlich die Frage, was ich mir bei der ganze Sache hier eigentlich dachte.

Wann war mein Leben so kompliziert geworden? Wir schaffte ich es mich ein Jahr von sämtlichen Männern fernzuhalten und mir nun über 3 den Kopf zu zerbrechen? Warum war das Leben nicht einfach mal einfach?

Wieder im Club angekommen, zogen wir direkt den Blick von Leon und Lina auf uns, die interessiert die Augenbrauen hoben und sich dann bedeutungsschwer ansahen. Na klasse. Doch sie ließen es unkommentiert.
Luke und Cami, die gerade flüsternd die Treppen runterliefen zogen die glücklicherweise die Aufmerksamkeit auf sich und lenkten erfolgreich von mir und Samy ab.

Nun bemerkte ich aber zwei weitere Augenpaare auf mir ruhen. Unten angekommen waren die beiden nämlich am Treppensims stehengeblieben und blickten nun an.

Hatte er es ihr erzählt?

Ich ignorierte beide geflissentlich. Nachfragen konnte ich schlecht. Obwohl ich konnte es schon, aber die Antwort wollte ich vielleicht nicht wissen. Was für eine unangenehme Gruppendynamik, die sich hier entwickelte.

Wir bereiteten die Comedy-Show vor, die am heutigen Montag stattfinden sollte. Nichts besonderes, nur ein paar unbekannte Künstler, die mit kostenlosen Shows versuchten, sich eine Fangemeinde aufzubauen und bekannter zu werden. Sollte das gut ankommen, würden wir das wohl öfter machen.

Gepolsterte Stühle und Sessel standen nun vor der Bühne und sollten genug Platz für die Gäste bieten. An der Bar würde man wieder alles mögliche an Getränken bekommen.

Leon hatte bestimmt, dass Samy die Bar übernimmt, ab 20 Uhr dann Cami. Er und seine Geliebte wollten sich um die Künstler und das Timing kümmern. Der Rest, also die meiste Zeit nur Luke und ich, hatten also Freizeit, doch eigentlich hatte ich vor, die ganze Zeit vor Ort zu sein, um mir die Show anzusehen.

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