Kapitel 34

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Wir fuhren zuerst zu mir um das Auto zu wechseln und dann wieder zu Ethan. Er fuhr gerade, weil er unbedingt den Ferrari ausprobieren wollte, während ich still neben ihm saß.

Seine Hand lag auf meinem Oberschenkel und er strich immer wieder mit seinem Daumen darüber, was mir ein kribbeln bereitete.

Ich sah aus dem Fenster und dachte nach, es ist viel passiert. Viel von dem er nicht weiß. Soll ich ihm erzählen was wirklich an dem Tag mit Mom war? Wahrscheinlich interessiert es ihm garnicht, aber ich kann es immer noch nicht glauben.

„Verdammt dieser Wagen ist der Wahnsinn!" hörte ich ihn freudig sagen und gab ein 'Hm' von mir, während ich weiter aus dem Fenster sah.

Aber irgendwie habe ich auch den Drang es ihm zu erzählen, ich will ihm einfach alles sagen was ich gerade denke und fühle und dann einfach in seinen Armen liegen und much ausheulen.

„Was hast du?" fragte er und sah mich so eindringlich an. Ich biss mir auf die Lippen und drehte mich dann zu ihm, als er gerade wieder auf die Straße sah.

„Nichts, nur du hast eine Menge verpasst." sagte ich und sah ihn bitter lächelnd an. Er sah mich nicht an, aber ich bemerkte wie er sich verspannte und traurig auf die Straße sah.

„Tut mir Leid." murmelte er und schluckte stark. Ich nehm's ihm nicht über, aber da wäre noch was. „Ach ist schon gut, war sowieso nicht so wichtig." sagte ich und versuchte abzulenken was mir gelang. „Also...ich hab gehört, dass Ramos im Gefängnis ist." begann ich das Thema, wovor ich mich die ganze Zeit schon drückte. Ethan nahm nun seine Hand von meinem Bein und legte es auf das Lenkrad.

„Ja ich weiß, wir müssen über ihn aussagen, immerhin sind wir miteinander Verwandt." sagte er und spannte sein Kiefer an.

Ich drehte mich nun überrascht zu ihm. „Was? A-aber Ethan, er wird doch alles erzählen." sagte ich aufgebracht und legte meine Hand auf sein Bein.

Wenn er Ethan verrät kommt er hinter Gitter und wird nicht mehr so schnell da raus kommen.

„Mach dir keinen Kopf." presste er aus seinem Mund. „Warum hast du mir das nicht vorher erzählt?" fragte ich ihn nun etwas vorwurfsvoll, woraufhin er kurz die Hände vom Steuer ließ.

„Wie hätte ich das machen sollen? Du hast mich ja einfach von dir gestoßen als wäre ich ein Fremder!" rief er dann aufgebracht, weshalb ich etwas zusammenzuckte.

Er schloss kurz die Augen und atmete tief durch. „Tut mir Leid." sagte er wieder und fuhr gerade in eine Gasse. „Schon gut du hast Recht, aber Ethan was willst du machen?" fragte ich ihn nun ruhig.

Er fuhr sich kurz durch die Haare und sprach dann „Ich weiß es nicht, aber er wird nichts sagen. Ramos ist vielleicht ein Arschloch, aber nicht dumm. Würde er erzählen, dass sein Neffe bei seinen Drogengeschäften und Erpressungen mit gemacht hat, würde es aussehen, als wäre ich gezwungen worden, weil er mein Onkel ist und so würde nicht nur ich sondern auch er noch mehr leiden." erklärte er mir und ich nickte.

Ja, das ergibt Sinn. Okay, beruhig dich wieder Harmony. Ethan hat das schon im Griff.

Wir kamen gerade vor dem Haus an und klopften an die Tür, als uns Tante Lucy öffnete. „Ah Harmony, Liebes dich habe ich ja lange nicht mehr gesehen." sagte sie froh und nahm mich fest in den Arm, woraufhin ich lachte.

„Ja ich hab dich schon vermisst und Mandy auch, also wie wäre es wenn ihr heute zu uns kommt?" fragte ich sie direkt und sie sah anfangs etwas überrascht aus. „Äh, also." fing sie an zu stammeln, doch Ethan unterbrach sie indem er eine Hand auf ihre Schulter legte.

„Komm schon Tante Lucy, dass wird bestimmt lustig." sagte er und sie gab dann nach und nickte „Nagut, aber lasst mich schnell einen Kuchen backen, ich kann ja nicht einfach mit leeren Händen auftauchen." sagte sie und lief sofort rein.

No Feelings.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt