Kapitel 42

83 4 0
                                    

Harmony
Ich fuhr auf die Autobahn, so schnell ich konnte, in der Hoffnung vor meinen Problemen weglaufen zu können, aber sind wir mal ehrlich, ich bin nicht schnell genug, keiner ist das.

Ich fing einfach an zu schreien und fuhr gegen den Wind. Gott verdammte scheisse!

Nach einer kurzen „Spritztour" fuhr ich wieder nachhause und knallte die Tür zu. „Harmony?" hörte ich Jaydon, der dann mit den Krücken zu mir kam. „W-wir essen gerade, willst du vielleicht mit uns essen?" fragte er vorsichtig und sah mich hoffnungsvoll an, doch ich ging einfach an ihn vorbei in mein Zimmer.

„Keinen Hunger." sagte ich im Vorbeigehen. Ich wünschte ich hätte gemerkt wie verletzt er war, aber ich bin gerade einfach blind vor Wut.

Ich schloss die Tür hinter mir und atmete durch. Okay ich muss mich beruhigen.

Irgendwie muss ich mich beruhigen da viel mir was ein. Ich lief auf mein Bett zu und suchte darunter nach einer kleinen Kiste.

Irgendwo muss es doch sein und da griff ich auch schon nach der Schachtel.

Ich öffnete sie und sah die durchsichtige Plastiktüte in der das grüne Zeug ist.

Eigentlich wollte ich das ja nicht mehr machen, aber ich brauche es gerade. Ich nahm dann noch das Papier raus und bastelte mir einen Joint den ich in meinem Balkon genüsslich rauchte.

Oh bitte kleiner Freund lass mich alles für eine kurze Zeit vergessen.

Nach einer halben Stunde merkte ich schon wie es mir besser ging. Es war mittlerweile schon dunkel und ich war mir sicher das die anderen schon schliefen.

Ich ging auf mein Bett zu und schmiss mich drauf. Ich sah rauf auf die Decke auf der viele bunte Muster darauf waren, sie waren so grell und tanzten komisch herum, weshalb ich lachen musste.

Wieso mache ich eigentlich so ein Drama daraus? Warum muss ich immer so ausrasten, es ist doch alles okay oder? Ich meine, ja er wird lange nicht da sein, er wird nicht für mich da sein, aber ich könnte ihn trotzdem sehen. Ich kann ihn ja besuchen, aber anfassen darf ich ihn trotzdem nicht.

Ich nahm mein Kissen und drückte es fest auf mein Gesicht. Immer wenn es mir scheisse ging war er da, nur wegen ihm bin ich soweit gekommen, er hat mich immer zum lachen gebracht und mir so ein gutes Gefühl gegeben. Ich werde das ohne ihn nicht schaffen.

Er sagt er macht das um für seine Verbrechen zu büßen, bin ich vielleicht egoistisch? Ach scheiß drauf wenn er das wirklich will, dann soll er doch machen.

Irgendwann nickte ich ein.

Ich war gerade auf einer wunderschönen Blumenwiese und sah schon Ethan von weitem auf mich warten. Ich fing an zu lachen und rannte auf ihn zu. Er streckte seinen Arm nach mir aus, doch bevor ich ihn berühren konnte legten sich Handschellen um seine Hand und plötzlich änderte sich das ganze Bild. Ich stand in einem dunklen Raum, vor mir eine Zelle auf die ich vorsichtig zu ging. Zwischen den Stahlstäben, sah ich ihn in der Ecke sitzen, er sah so müde und kaputt aus. „Ethan!" schrie ich und reichte ihm meine Hand durch die Stäbe doch er sah mich nicht mal an.

Ich schreckte schweiß gebadet aus meinem Bett und fuhr mir durch das Gesicht. Verdammt ich glaub ich bin noch high. Ich sah nach Rechts auf die Uhr: 5:10, okay wohl Zeit um aufzustehen.

Ich ging ins Badezimmer und wusch mir mein Gesicht. Als ich in den Spiegel sah, bemerkte ich wie lang meine Haare geworden sind, sie gehen mir schon unter die Brust.

Ich dachte nicht mal lange darüber nach sondern nahm einfach die Schere und schnitt sie mir Schulterlang. Wenigstens nerven sie mich jetzt nicht mehr.

No Feelings.Where stories live. Discover now