three

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Ich schaute neben mich und erkannte den Jungen, der heute Morgen im Café war. ,,Ja. Es ist wunderschön hier. Ich bin jeden Tag nach der Arbeit hier und genieße das Lied der Natur", lächelte ich. ,,Sowas hört man tatsächlich nicht oft. Aber wieso bist du jeden Tag hier? Hast du zuhause keine Familie, die auf dich wartet?", fragte der junge Mann neben mir. ,,Nein, die habe ich nicht. Ich lebe alleine und es wartet niemals jemand auf mich." Ich sah wieder in den Himmel zu den Wolken. ,,Das ist eine Lüge. Ich warte auf eine Nachricht oder einen Anruf von dir. Ich habe dir nicht umsonst meine Nummer untergeschoben", lachte er. ,,Das ist etwas anderes... wie war dein Name nochmal?", fragte ich. ,,Mark. Mit K am Ende." Er lächelte mich von der Seite an. ,,Ich bin Jinyoung. Es freut mich deine Bekanntschaft zu machen. Ich darf dich doch duzen?", fragte ich. ,,Ja, darfst du, Jinyoung. Es freut mich ebenfalls dich kennenzulernen." Mark lächelte mich breit an. ,,Mark ist aber ein sehr ungewöhnlicher Name in Korea. Woher kommst du?", fragte ich ihn. ,,Ich komme gebürtig aus Amerika und meine Eltern kommen aus China. Ich bin vor zwei Jahren nach Korea gekommen", erzählte Mark mir. ,,Klingt interesannt. Ich komme von hier. Ich war auch noch nie in Amerika. Aber es soll sehr schön da sein. Ich würde gerne mal dahin", träumte ich vor mich hin. ,,Es lohnt sich auf jeden Fall. Ich muss auch langsam wieder los. Schreib mir heute oder Ruf mich an. Wehe nicht. Und lass uns morgen wieder hier treffen. Ich mag es mich mit dir zu unterhalten, Jinyoung." Damit stand Mark auf und ging dann. Komischer Typ, aber interessant.

Ich sah ihm noch ein wenig hinterher, ehe ich mich ebenfalls auf dem Weg begab mein Heim aufzusuchen. Ich zog den Zettel mit Marks Handynummer aus meiner Tasche und legte sie, zusammen mit meinem Handy, auf den Tisch. Ich ließ mich aufs Sofa fallen und sah die beiden Dinge eine Zeit lang an.

Ich schüttelte erst meinen Kopf und stand dann auf. Meine Beine trugen mich in die Küche und dort machte ich mir eine Packung Ramen fertig, welche ich wenig später genüsslich aß. Ich spürte wie mein Magen sich füllte und dieses Hungergefühl dementsprechend auch verschwand. Ich schmiss den leeren Becher in den Müll und wusch mein Besteck schnell ab, ehe ich mich wieder auf das Sofa schmiss. Ich starrte wieder auf mein Handy und die Nummer von Mark. Ich überlegte noch ein wenig. Sollte ich ihm schreiben? Nein, er ist ein Fremder..

Ich griff nach der Fernbedienung und schaltete meinen Fernseher an. Es lief eigentlich nur Schrott in der Kiste, jedoch hatte ich nichts anderes zutun, weswegen ich ihn mir trotzdem reinzog. Es war irgendeine Dokumentation über irgendwas. Ich interessierte mich nicht dafür, dadurch bekam ich nicht wirklich was von der Doku mit. Meine Aufmerksamkeit galt meinen Gedanken und meinem inneren Konflikt Mark anzuschreiben oder nicht. Wieso sollte ich das denn tun? Er war doch nur ein Kunde. Ich habe noch nie irgendeinen Kunden angeschrieben. Wieso sollte ich an diesem Tag damit anfangen? Das würde doch heißen, dass ich mehrere anschreiben müsste.. oder? Ich hätte die Nummer gar nicht erst annehmen sollen. Das war ein Fehler.. Ich sollte sie wegschmeißen. Genau, Jinyoung. Nimm die Nummer und schmeiß sie in den Müll.

Ich stand auf und griff schon nach der Nummer, mit welcher ich zum Mülleimer ging und drauf und dran war diese dort hinein zu befördern. Meine Hand mit der Nummer über dem Mülleimer, jedoch wollte sie sich nicht öffnen. Sie sollte die Nummer gar nicht loslassen.

Ich seufzte. Ich sollte einfach schlafen gehen. Genau das tat ich dann auch, mehr oder weniger.. Eher weniger. Ich wälzte mich in meinem Bett und hatte mein Handy auf die Handynummer des Kunden gelegt.

,,Man, Jinyoung! Dieser Kunde wartet seit heute morgen auf eine Nachricht oder einen Anruf von dir. Du solltest nicht so gemein sein..", murmelte ich vor mich hin, ehe ich mein Handy packte und Marks Nummer eingespeichert.

Das schlechte Gewissen überkam mich. Es wäre unfair gewesen ihn warten zu lassen..

Jinyoung:
Hey, Mark. Ich bin's Jinyoung, der Barister von heute Morgen.

Dandelion {Markjin}Where stories live. Discover now