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10.36 Uhr morgens

Es war der nächste Tag. Liz und Rebekha aßen am Tisch während Klaus still ein Gemälde anfertigte.
,,Möchtest du vielleicht darüber reden?"
Rebekha war besorgt seit gestern. Liz stocherte in ihrem Essen rum und machte keinen Anschein Rebekha zu antworten. Sie war sehr bedrückt und hatte ebenfalls seit gestern nichts mehr gesagt.
,,Sie wird dir nicht antworten..." Klaus starrte belustigt auf sein Gemälde und wischte sich mit einem Tuch die in Farbe getränkten Hände ab. Rebekha schaute genervt und brachte ihren Teller in die Küche. Ihre Teekanne, in der sich wohl kaum normaler Tee befand, ließ sie stehen.
Der Kopf von Liz war immer noch auf dem Teller gerichtet, wobei sie nichts gegessen hatte. Sie stocherte lediglich weiter in ihrem Essen herum. Nach ein paar Minuten räumte Rebekha alles ab und begab sich in ihr Zimmer. Liz Blick war bis dahin auf ein dunkles Gemälde über dem Kamin gefallen, während Klaus weiter an seinem Werk arbeitete.
Nach einiger Zeit nahm sie allen Mut zusammen und stellte sich neben ihn. Sie betrachtete das Bild. Es war wunderschön und sie wusste, dass es eine besondere Botschaft rüberbringen sollte. Genauso wie das Bild über dem Kamin und das an der Kommode oder in der Küche. All diese Gemälde waren hauptsächlich mit der Farbe schwarz gemalt worden und mit weiteren dunklen Farben vermischt.
,,Das Bild ist schön." Liz Angst vor Klaus war endgültig weg, denn irgendwie konnte sie verstehen, wie verletzt er war. Genau wie sie.
,,Du kannst gut malen." Immer noch antwortete er nicht. Liz hatte nichts anderes erwartet.
,,Ich verstehe deine Gemälde. Ich weiß was du damit sagen willst." Es war schwer das zu sagen. Sie verschwand und ihr gesamter Körper fing an zu schmerzen. Sie verspürte wieder ein Stechen unter ihrer Rippe und ihr Kopf brannte wie Feuer. Im schnelle Schritt ging sie die Treppe rauf in ihr Zimmer. Liz legte sich auf ihr Bett und versuchte den Schmerz zu unterdrücken, doch sie konnte es nicht. Das Kissen unter ihr drückte sie auf ihr Gesicht um schreien zu können.
Nach wenigen jedoch langen Minuten verschwand der Schmerz wieder und sie versuchte ruhig zu atmen.
Plötzlich klopfte jemand an die Tür. Schnell richtete Liz sich auf und strich ihr Kleid glatt. Rebekha schaute durch einen Spalt hindurch.
,,Hey, kann ich rein kommen?" Liz nickte leicht.
,,Ich wollte fragen ob du Lust hast ein bisschen bummeln zugehen. Weißt du ich dachte wir kaufen dir ein paar neue Kleider...dann musst du nicht immer meine anziehen! Die sind dir ja eh zu groß."lächelte sie. Wieder nickte Liz und so verschwanden die beiden nach unten zum Wagen.
In der gesamten Fahrt, fiel es ihr, durch das Stechen unter der Rippe schwer, darüber nachzudenken wie nett Rebekha die ganze Zeit über zu ihr gewesen war. Immer hin aß sie sogar morgens, mittags und abends mit ihr obwohl, das Essen wahrscheinlich scheußlich für sie schmeckte.
,,Warum bist du so nett zu mir?" fragte sie zart.
,,Du kannst ja doch reden." lachte Rebekha auf. ,,Ich konnte es nicht ansehen wie du da so alleine auf dem Boden gehockt hast und dir niemand hoch geholfen hat."
Sie schluckte und ich merkte wie ihr langsam Tränen in die Augen quollen.
,,Glaub mir ich weiß in welcher Lage du dich befindest. Ich habe auch meine Familie verloren. Schon vor langer Zeit..."
Damit war ihr Gespräch beendet. Rebekha machte keinen Anschein darauf, dass sie sich weiter mit Liz darüber unterhalten wollte. Aber diese Informationen benötigte Liz nicht, denn die Ahnen hatten ihr fast die gesamte Lebensgeschichte der Mikaelsons klargemacht. Jede Nacht hatte sie davon geträumt und sie konnte gut verstehen was Rebekha so wütend machte.
,,Okey, wir sind da! Das da vorne ist mein Lieblingsladen." Sie zeigte auf einen kleinen Laden neben einer großen Hauptstraße.
Mary kaufte dort gerne ein.
,,Ja, den Laden kenne ich!" Das war das erste mal nach langer Zeit wo Liz Lächeln musste. Doch das Lächeln wurde durch ein erneutes Stechen unterbrochen.
,,Du solltest öfter Lächeln, Liz. Dein Lächeln ist schön." Mit dieser Anmerkung stieg sie aus dem Wagen und ging zum Laden.
Liz konnte nicht sagen warum, aber sie war froh das Rebekha sie fasst überfahren hatte. Denn sonst hätte sie nie so eine wunderbare Person getroffen.

Another StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt