[26] - EVERYTHING AND NOTHING

791 104 21
                                    

❁

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.

JM

WIE AUS DEM NICHTS
SPRANGEN ZWEI Gestalten aus dem Gebüsch neben uns und schafften es schon während des Satzes, mich zu Boden zu bringen.
Jungkook drehte sich ruckartig weg und zog ohne zu zögern eine seiner Pistolen.
Ich war viel zu überfordert um derartig zu reagieren und versuchte nur so weit weg wie möglich zu kriechen, um wenigstens für eine Sekunde lang meine Gedanken zu sammeln. Zusammen duckten wir uns hinter ein paar Felsen-große Steine.
„Scheiße Jimin steh auf!", brüllte mir Jungkook zu, der es sogar schaffte, während einem konstanten Wechsel zwischen verstecken und schießen, sein Headset anzuschalten.
Ich tat es ihm gleich, woraufhin er sofort Hoseok anpiebte.
„Die Beiden waren in dem Dickicht nicht zu sehen. Ihr seid noch etwa fünf Kilometer von den Strahlen entfernt, das sind niemals Elvian-Mitarbeiter. Jungkook, ich denke das sind Überlebende wie wir, und die sehen sehr ausgehungert aus." Jungkook riss sich sein Headset von Kopf und zertrat es auf dem Boden.
Ich verstand - natürlich. Sollten diese beiden Männer uns erschießen, würden sie darüber mit Hoseok Kontakt aufnehmen und durch das eingebaute GPS-System herausfinden können, wo sich der Rest unserer Gruppe befand.
Ich nahm mir die Stöpsel aus dem Ohr und zerschlug sie auf dem Stein vor mir.
Endlich schaffte ich es, mich aufzurichten und einen Schuss abzufeuern.
Erst jetzt realisierte ich, wieso nur Schussgeräusche auftraten, wenn Jungkook schoss.
Die beiden Männer hatten keine normalen Pistolen.
Es waren bunte, beinahe lustig aussehende Wasserpistolen, die garantiert nicht mit Saft gefüllt waren.

Jungkook hatte einen der Beiden verletzt, so, dass dieser fürs erste keine Gefahr mehr darstellte.
Der andere jedoch hielt sich tapfer und hätte mich schon dreimal beinahe getroffen.
Ich saß da wie paralysiert, nicht fähig auch nur einen Muskel zu rühren.
Jungkook hatte wohl verstanden, dass ich ihm nicht helfen würde und kämpfte weiter, ohne mich auch nur noch eines Blickes zu würdigen.
Der Angreifer trug noch zwei weitere Waffen in seinem Gürtel, was wohl bedeutete, dass Jungkook ihm immerhin Ausrüstungstechnisch überlegen war.
Das komplette Szenario spielte sich vor mir ab wie in Zeitlupe. Jungkook, wie er, mit verzogenem Gesicht, konzentriert auf den Angreifer schoss und ebenso das Wasser, welches bei jedem Ducken drohte, ihn zu erwischen.

Plötzlich spürte ich einen stechenden Schmerz in meiner Schulter, ein Streifschuss.
Keine zwei Sekunden später feuerte Jungkook wütend einen gezielten Schuss ab, der meinen Peiniger geradewegs ins Genick traf. Vollkommen überfordert starrte ich zuerst die Leiche und dann Jungkook an, der mich kurz nur undefinierbar ansah. In seinem Blick schwangen Entschlossenheit, Wut, Angst und Sorge mit.
Einige Momente herrschte Stille, der übriggebliebene Wilderer musste wohl seinen Verlust realisieren, worin Jungkook seine Chance witterte.

Wie in einem Film richtete er sich auf, ohne Schutz und eindeutig mit dem Ziel, den Gegner ohne Weiteres auszuschalten. Er benötigte weniger als eine Sekunde um seinen Schuss perfekt zu koordinieren und seine Hand zu beruhigen.
Er schoss, doch beinahe im selben Moment traf ihn etwas ins Gesicht.

Wasser.

Sein eigener Schuss hatte zwar getroffen, doch der des anderen ebenso, weshalb Jungkook jaulend zu Boden sank.
Schritte entfernten sich, der Mann musste davon ausgehen, dass ich bereits einer großen Verletzung erlegen war.
Panisch hievte ich mich auf und kroch zu Jungkook, der sein Gesicht versteckend am Boden lag.
Er schrie vor schmerzen und wollte seine Hände nicht von seinem Gesicht nehmen.
Ich packte sein Handgelenk mit aller Kraft und piebte Hoseok über Jungkooks Uhr an, der mir sofort bestätigte, dass Yoongi und Taehyung bereits auf dem Weg zu uns waren. Er hatte sie losgeschickt, sobald er unsere Verbindung verloren hatte.
Völlig überfordert beteuerte ich, dass Jungkook zwar unter Todesqualen litt, sich das Virus aber von seinem Kopf abwärts nicht mehr auszubreiten schien. Hoseok war ebenfalls vollkommen verwirrt, doch versuchte dann mir so gut wie er konnte, zu helfen.
Er befahl mir, dass ich jegliche Flüssigkeit in Jungkooks Gesicht nach Möglichkeit trocknen sollte, woraufhin ich sofort einen Ärmel meines Shirts ab riss und damit Jungkooks Haare trocknete, sowie sein Kinn und seine Wange. Mittlerweile schien er seine Arme kaum noch bewege zu können.
Dass dabei ein paar meiner eigenen Blutstropfen auf seiner Haut landeten, ignorierte ich gekonnt.
Jungkooks Adern färbten sich immer dunkler, bis sie beinahe schwarz waren und seine Lippen hielt er aufeinander gepresst, wohl, um nicht in Tränen auszubrechen.

Es dauerte nur etwa eine halbe Stunde, bis Yoongi und Taehyung mit zwei Geländewägen bei uns ankamen.
Sie Verbänden meine Schulter und luden uns beide wortlos auf die Rücksitze ihrer Autos.
Wie seltsam es war, dass Jungkook noch am Leben war, erwähnte niemand von uns.

DO YOU REALIZE — URSINE VULPINE

𝙋𝙐𝙍𝙋𝙇𝙀 𝙍𝘼𝙄𝙉 ʲⁱᵏᵒᵒᵏWhere stories live. Discover now