Kapitel 101

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Angie

Meine Zeit im Krankenhaus war begrenzt. Ich bekam einfach eine Armschlinge für meinen Schlüsselbeinbruch die ich dann für etwa 4 Wochen tragen musste. Blöder war es da schon bei der Wunde an meinem Hinterkopf. Sie hatten mir dort hinten die Haare rasieren müssen um mich zu nähen. Naja es war ja nicht so schlimm aber es sah halt ziemlich beschissen aus das da einfach ein Teil meines Kopfes rasiert war. Ich hatte eh erst mal einen Verband rauf bekommen mit dem ich aussah wie ein Marshmallow. Der weiße Verband bedeckte meinen ganzen Kopf und nur mein Gesicht guckte raus. Ich sah brutal zugerichtet aus obwohl es wirklich halb so schlimm war.

Ich wollte sofort zu Axl. Ich musste mich entschuldigen. Ich war einfach total verrückt geworden letzte Nacht. Und er musste nun dafür büßen.

Mein Kleid war immer noch in seinem Hotel. Zumindest hatte mir Steven meine Handtasche vorbei gebracht aber dafür musste ich nun in den Krankenhausklamotten das Krankenhaus verlassen.

Ich sah aus wie aus einer Irrenanstalt mit meiner Armschlinge, dem Kopfverband und der gestreiften Hose und dem Oberteil. Dafür hatte ich eine nette Chanel Tasche dabei.

Ich trat aus dem Krankenhaus heraus und wollte mir ein Taxi schnappen als ich sie plötzlich sah. Eine Horde von Paparazzos. Mit Kameras und Mikrofonen liefen sie auf mich zu. Ich hatte zwar schon mal mit sowas zu tun aber nur wenn ich mit jemand berühmten zusammen war. Wegen mir war nie so ein Tumult. Ich wusste nicht was tun. Sie umringten mich und begannen Fragen zu stellen.

„Was hat Axl ihnen angetan?" „Werden sie ihn deswegen verklagen?" „Warum haben sie ihn vor der Polizei in Schutz genommen?" „Weswegen waren sie überhaupt letzte Nacht bei ihm? Sind sie beide ein Paar?" „Was hat Axl dazu gebracht so zu reagieren?"

Ich war maßlos überfordert. Was sollte ich nur tun? Ich konnte mir ja nicht einmal den Weg freischlagen.

„Ok hören sie zu. Ehm... Das gestern war alles ein Missverständnis.", stotterte ich los, nicht wissend in welches Mikrofon ich sprechen sollte, „Axl ist ein alter Freund und wir hatten uns nach langer Zeit wieder getroffen und das haben wir gefeiert in seinem Hotel. Ich war tollpatschig und bin gestürzt. Nichts weiter"

Ich versuchte mich durch zu drängen. Doch ich hatte große Schmerzen am Schlüsselbein. Ein paar der Paparazzi ließen mich endlich durch. Doch einer war ganz hartnäckig. Ich antwortete nicht auf seinen Vorwurf das das alles gelogen war und Axl mir das angetan hatte. Er ließ sich anscheinend nicht so leichte abschütteln. Ich entfernte mich von ihm doch er kam mir hinterher und packte mich an meiner Schulter. Leider erwischte er genau die Schulter mit dem Schlüsselbeinbruch. Ich schrie auf. Es tat höllisch weh. So sehr das ich zu Boden ging. Ich krümmte mich zusammen und musste weinen. Seit ich ein Kind war hatte ich nicht mehr geweint weil ich mir wehgetan hatte. Ichbemerkte wie über mir ein Blitzlichtgewitter losbrach. Hatten diese Menschen denn kein Mitgefühl. Ich sahs hier am Boden und weinte vor Schmerzen und sie machten Fotos davon.

Ein Trupp von Pflegern verscheuchte die Paparazzi und brachte mich zurück ins Krankenhaus. Meinem Schlüsselbein war Gott sei Dank nicht mehr passiert aber noch mal allein raus gehen wollte ich nicht. Ich rief meinen Manager an und der ließ einen Wagen kommen zusammen mit einem Personenschützer.

Der Personenschützer Mike war echt nett und half mir aus dem Krankenhaus raus und ins Hotel der Guns rein zu kommen. Ich sagte Mike er sollte in der Lobby warten während ich mit dem Aufzug zu den Jungs rauf fuhr.

Ich klopfte an die Tür und kurz darauf wurde sie geöffnet.

„Angie!" sagte ein überraschter Duff.

Ich fragte ihn ob ich rein kommen dürfte und er sagte ja. In der Wohnung war einiges los. Viele Leute in rannten herum.

„Es ist alles ein bisschen hektisch" sagte Duff und kratzte sich unbehaglich am Hinterkopf „naja wegen der Sache gestern haben sie Axl verhaftet. Er ist zwar wieder draußen aber irgendwie glaubt keiner das er unschuldig ist. Unser Management hat die größten Probleme das wieder auszubügeln. Alle paar Minuten ruft jemand an und will ein Konzert absagen. Keiner will einen Frauenschläger als Hauptact haben"

„Wie geht es Axl damit?", fragte ich. Duff antwortete mit einem sarkastischen Lachen: „Großartig. Er hat vor Freude das Hotelzimmer zertrümmert und sitzt jetzt in seinem Zimmer und will das alle ihn in Ruhe lassen."

Ich seufzte: „Naja mit mir wird er reden müssen. Und noch dazu ist meine Unterwäsche noch in seinem Zimmer und die hätte ich gern wieder".

Duff musste etwas lachen. Ich ließ ihn alleine stehen und ging zu Axls Zimmer. Die ganzen Leute die mich anstarrten waren mir egal. Ich musste zu ihm. Ich wollte mich entschuldigen.

Ich kam an die Tür und klopfte sanft.

„Fuck off", war das einzige das mir von der anderen Seite entgegen kam. Trotz der Aufforderung betrat ich das Zimmer.

Axl saß am Boden neben dem Bett. Es war die Stelle an der ich gelegen hatte. Mein Blut war immer noch auf dem weißen Teppichboden zu sehen.

„Ich habe gesagt ich sollt mich in Ruhe lassen!", schrie er und drehte sich zu mir. Als er mich sah wurde sein Zorn erfülltes Gesicht weich.

Er starrte mich an. Ich fühlte mich so hässlich. Ich sah aus wie ein Ei mit dem komischen Verband auf meinem Kopf. Ich überlegte mir wie ich ihm am besten sagte dass ihn keine Schuld traf. Ich suchte nach den besten Worten um ihm die Schuldgefühle zu nehmen. Ich wollte ihm sagen dass ich ihn liebte und das es mir egal war das er noch nicht so fühlte. Ich würde auf ihn warten. Das alles wollte ich ihm sagen doch so weit kam ich nicht.

„Du hast vielleicht Nerven hier aufzutauchen!" sagte er in einem Abfälligen Ton. Verwirrt starrte ich ihn an. „Nachdem du meine Kariere zerstört hast kommst du auch noch hier herzu mir. Was läuft falsch mit die Angie? Ich hatte dich nicht gebeten zu mir zu kommen es war dein Vorschlag. Ich hatte dir keinerlei Hoffnung gemacht das etwas Ernstes zwischen und sein könnte. Und dann fängst du an hier so eine Psychoshow abzuziehen. Ich bin also der einzige für dich was? Ha das ich nicht lache. Du hast doch schon jeden ran gelassen. Joe Perry hast du gleich bei eurer ersten Begegnung gevögelt. Meinen besten Freund hast du auch gevögelt kaum das du einmal die schwierige Seite an mir gesehen hast. Du bist billig Angie. Du tust immer so unschuldig und heilig doch du bist wahrlich eine Schlampe. Ich habe dich durchschaut Angelica Elisabeth Summers, ich weiß dein Daddy ist abgehauen und hat eine Loch in deinem Herzen hinterlassen aber komm darüber hinweg anstatt es mit jedem Schwanz zu füllen der dir über den Weg läuft. Und jetzt tritt mir aus den Augen ich kann dich nicht mehr sehen."

Axls Worte saßen. Sie kamen auf mich zu wie eine Abrissbirne. Das war es also was er von mir dachte. Da war sie hin meine letzte Hoffnung auf ein kleines bisschen Glück.

Zuerst war ich wie erstarrt. Doch irgendwie machten sich meine Füße selbstständig. Ich ging ins Bad und hob meine Unterwäsche auf. Dann ging ich zurück ins Zimmer und schnappte mir mein Kleid.

Ich verzog keine Miene und blickte nicht einmal zurück als ich das Zimmer verließ.

Ich verzog keine Miene als ich aus der Suite ging obwohl alle um mich herum begannen Fragen zu stellen.

Ich verzog keine Miene als ich mit Mike in mein eigenes Hotel zurück fuhr.

Ich verzog keine Miene als am nächsten Tag ein Foto von mir auf der Titelseite der Zeitung war mit einem Artikel über das was passiert war.

Erst als ich Stunden später allein in meinem Hotelzimmer lag und mir eine Schuss gab konnte ich wieder Lächeln.

Vielleicht war das was Axl sagte ja wahr. Dann konnte ich nun endlich aufhören so zu tun als wäre ich nicht so.

Time For ChangeDonde viven las historias. Descúbrelo ahora