Kapitel 106

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Angie

Für Weihnachten hatte ich eine Einladung bekommen nach Tokyo zu fliegen und dort mit ein paar anderen Models die Feiertage zu verbringen. Die Einladung kam von der Agentur bei der ich nun arbeitete.

Ich nahm die Einladung gerne an da ich sonst keine Pläne hatte. Meine Mutter hatte zwar gesagt ich sollte nach Hause kommen doch ich lehnte ab. Meine Beziehung zu ihr war nicht mehr so eng wie früher. Wir telefonierten vlt. Einmal alle paar Monate und wirklich etwas über mich erzählte ich ihr nicht. Nachdem sie die das von mir und Axl in der Zeitung sah rief sie aber fast jede Woche an. Nur ich schlecht wie ich bin ignorierte sie fast immer. Ich wollte nicht dass sie sah was für ein Wrack ich war.

Die anderen Models waren ganz nett aber wirklich unterhalten hatte ich mich mit keiner. Führer hatte ich immer probiert mit allen zurecht zu kommen und Freundschaft zu schließen doch mittlerweile war es mir egal was andere von mir dachten solang sie mich in Ruhe ließen.

Im Flugzeug knockte ich mich selbst mit ein paar Medikamenten aus. Ich wollte nur so schnell wie möglich ankommen.

Tokyo war anders als alle anderen Städte die ich je besuchte. Die Vibes waren anders. Aber es gefiel mir sehr. Wir nahmen an einer traditionellen Tee Zeremonie teil und durften in einem Kimono Museum Kimonos anprobieren.

Einige der anderen Mädels hatten ihre festen Freunde dabei. Eine gute Idee war das wohl nicht. Die meisten hatten ihre Freundin schon in der ersten Nacht betrogen. Es war auch nicht schwer. Ein Haufen junger Mädchen die Party machen wollten und da die Japaner nicht wirklich English konnten schnappten sich alle jemanden der ihre Sprache verstand und da war auch egal das es der Freund der besten Freundin war. Es kam zu vielen Streitigkeiten aus denen ich mich so gut wie möglich raus hielt. Mir war nur wichtig Tee zu trinken Japanisch zu Essen und endlich jemanden finden der Heroin hatte.

Ich konnte meine Drogen nicht mitnehmen da ich zu sehr Angst hatte das sie mir am Flughafen abgenommen werden könnten. Das war bei einem Privatjet schon viel angenehmer als mit einer normalen Fluglinie.

Zu meinem Glück fand ich in unsere Gruppe einen Typen der etwas besorgen konnte. Sein Name war Jack und er war mit Christine zusammen. Er war der einzige der seine Freundin noch nicht beschissen hatte doch er war mir nicht ganz geheuer. Seine Augen zogen mich jedes Mal regelrecht aus. Ich wusste er wollte mich doch ich wollte nur ein bisschen Heroin von ihm.

Heroin konnte er mir nicht besorgen dafür hatte er die Adresse einer Opiumhöhle bekommen.

Unsere ganze Gruppe ging am Abend zum Karaoke. Wir schmuggelten Alkohol in den Karaokeraum und nach nicht allzu langer Zeit waren alle ziemlich Betrunken mit Ausnahme von mir. Die anderen Mädels vertrugen nicht wirklich viel.

Jack überredete mir die Gruppe zu verlassen und die Opiumhöhle aufzusuchen die er gefunden hatte.

Es war schwer dort hin zu kommen. Es war ein versteckter Club und nur für eingeweihte zugänglich. Kein Wunder da er verdammt illegal war.

Die Höhle war Stilvoll. Wir bekamen einen eigenen Raum mit einer Opiumpfeife. Jack bezahlte im Voraus.

Wir begannen zu Rauchen und nicht lange später setzte die Euphorie ein.

Auch die Aphrodisierende Wirkung setzte bald ein und kurz darauf waren Jack und ich in extatischem Sex vertieft. Ich war so sehr darin vertieft das ich nicht einmal bemerkte das Jack das alles mi seiner Videokamera aufnahm. Zumindest redete ich mir das im Nachhinein ein. In Wahrheit wusste ich genau was er da tat es war mir nur einfach egal. Was sollte es mich auch stören. Ich war schon eine Schlampe warum dann nicht auch noch ein Amateur Porno Star.

Erst am nächsten Tag wurde mir klar was für Auswirkungen mein Handeln hatte. Es könnte mich meinen Job kosten. Und so geschah es das ich vor versammelter Manschaft einen Tobsuchtsanfall bekam und Jacks Kamera zerschlug. Danach ging ich auch auf Jack los und wollte mit ihm das gleiche wie mit der Kamera machen. Doch Christine hielt mich davon ab. Zumindest solang bis sie realisierte das ihr liebster mich gevögelt hatte. Doch anstatt auf Jack los zugehen ging sie auf mich los.

Am Ende des Kampfes hatte ich ein blaues Auge und eine blutende Lippe, Christine hatte dafür ein gebrochenes Herz was meinen Schmerz ein bisschen linderte.

Ich war von mir selbst geschockt wie berechnend ich geworden war. Sofort beschloss ich abzureisen und nie wieder mit einem Haufen Models in den Urlaub zu fahren.

Alles was ich nun wollte war ein ruhiges Weihnachten. Einmal mit Leuten zusammen zu sein die mich nicht komplett hassten.

Am Flughafen entschied ich mich auf London zu scheißen und zu meiner Mutter zu fliegen.

Ich war seit Jahren nicht mehr in Lafayette gewesen aber es hatte sich nichts verändert.

Meine Mutter war komplett aus dem Häuschen als ich plötzlich zuhause auftauchte. Mein Bruder war auch gekommen und zum ersten Mal seit Jahren verbrachten wir Weihnachten gemeinsam.

Am zweiten Weihnachtstag gesellte sich noch jemand zu uns dazu. Es war der neue Freund meiner Mam. Ein ziemlich anständiger Typ namens Chuck. Ich fand ihn sympatisch und er tat meiner Mutter gut. Ich begann mich wieder wie die alte Angie zu fühlen obwohl ich dachte das das gar nicht mehr möglich war.

Doch das größte Weihnachtwunder war wohl der Anruf den ich von meinem Manager bekam. Ich wurde für meine Rolle in dem Film nominiert und zwar für den Oscar als beste Nebendarstellerin. Der Schock darüber verflog schnell und Stolz breitete sich in mir aus. Ich dachte nicht das ich für diese Rolle überhaupt Wertschätzung bekommen würde und dann auch noch nominiert zu werden für den größten Filmpreis überhaupt überstieg meine Vorstellungskraft.

Meine Mutter half mir sogar dabei ein Kleid für die Verleihung zu machen. Ich hätte zwar jedes Kleid tragen könne das es gibt aber meine Mutter hatte die Idee ein eigenes Kleid zu machen. Und bei Gott es war eine geniale Idee. Ich wurde schon als provokative Stilikone gefeiert aber zu den Oscar gehen in einem Selbstgemachten Kleid von mir und meiner Mam würde alle Erwartungen Übersteigen.

Ich war auf der Suche nach meinen alten Nähsachen die ich in meinem Schrank verstaut hatte als ich über eine Kiste stolperte. Er war meine Erinnerungsbox. Dort hatte ich Krimskrams verstaut das mich an Dinge erinnerte die ich erlebt hatte. Ich durchstöberte die Kiste und fand viele Dinge die mich an Joan erinnerten und auch sehr viele die mich an Izzy erinnerten. Aber eine Sache brachte eine ganz besondere Erinnerung wieder hoch. Es war ein Hemd. Es war das Hemd das Axl mir damals gab. Bei unserem ersten Kuss auf dem Balkon. Damals war er noch Bill und ich war noch mein altes schüchternes ich.

Ich wusste nicht warum aber ich nahm das Hemd und zog es an. Es fühlte sich an als würde ich mir die ganze Erinnerung wieder überstreifen. Ganz egal was Axl auch zu mir gesagt hatte ich würde immer an ihm festhalten. Und mit diesem Wissen nahm ich das Hemd und packte es in meinen Koffer für London. Wenn ich Axl schon nicht im wahren Leben haben konnte so konnte ich zumindest an dieser Fantasie festhalten.

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