alles hat Mal ein Ende

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„Kann nicht schlafen, kann nicht essen.
Kann deine Augen nicht vergessen.
Die Zeit steht still. Du bist so fern.
Du fehlst mir so mein kleiner Stern!"

Ich sah meine Brüder das Haus verlassen und in ihre Autos steigen. Mit quietschenden Reifen fuhren sie vom Hof und hinterließen eine Staubwolke. Ich hörte schritte und fühlte das kribbeln, das mich immer überkam, wenn Zack in meiner Nähe war. „Prinzessin, du solltest was essen." Er umarmte mich von hinten. „Gibt es noch Lasagne?" Ich drehte mich in seinen Armen und sah ihm in seine liebevollen Augen. „Natürlich. Ich mach dir etwas warm." Ich nickte, er küsste mich und ging. Ein letzter Blick aus dem Zimmerfenster und ich erkannte in der ferne eine schwache Staubwolke. Lächelnd ging ich in die Küche. Der Tisch war für fünf Leute gedeckt. „Leute, ESSEN!" rief Zack mit dem Rücken zu mir. Ich umarmte ihn von hinten. „Ich bin schon da, Schatz" Er schmunzelt und küsste meinen Scheitel. „Setzt dich doch schonmal, Prinzessin."

In dem Moment, als ich mich setzte, kamen schon die anderen. Zack auf meiner rechten Seite, Cody auf meiner Linken, begannen wir zu essen. Kelly und Zayn saßen mir gegenüber. Sie alle redeten wild durcheinander, als Kelly mich auf einmal ansprach. „Soll ich dir nach dem Essen die Haare schneiden?" Ich sah sie erst misstrauisch an, als Zack meine Hand drückte nickte ich zurückhaltend. „Gerne. Kannst du auch färben?" Sie strahlte und nickte. „Ja! Wir machen deine dunkelbraun und einen Farbverlauf, oder noch besser Rot!" Sie plante schon alles, als ich sie lächelnd unterbrach sie „Dunkelbraun wäre schön. Ich hätte gerne einen Ombré mit rot." Die Jungs sahen ratlos aus, aber wen interessiert schon, ob sie das verstehen"

Nach dem Essen liefen wir in Zacks Zimmer. Im Bad bleichte sie das schwarze Haar und färbte dann ein dunkles Schokoladenbraun. Es folgte ein sehr dunkles warmes rot in den Spitzen. Sie bekam es super hin. Ich zuckte zwar bei jeder Berührung zusammen, aber ich gewöhnte mich nach ein paar Stunden daran. Ein paar mal klopfte Zack um sich zu erkundigen, ob es mir gut geht. Kelly und ich hingegen hatten unseren Spaß. Sie erzählte mir von Zack und ihrer beider Kindheit und auch von Cody. Sie erzählte von der Schule, ihrem ersten Freund und dem ersten Mal Sex. Ich lauschte aufmerksam. „Du hattest ein tolles Leben, oder?" fragte ich leise. Sie stockte beim schneiden meiner Haare und ihre Schere fiel aus ihrer Hand. „Oh Gott, tut mir leid. Ich war so unsensibel." Sie entschuldigte sich gefühlt tausend mal. Ich nahm vorsichtig ihre Hand. „Alles ist gut, Kelly. Es gibt so viele Menschen, die ein besseres Leben haben als ich und ich weiß auch, dass Zack mich irgendwann weg schickt. Das ist eben so. Ich bin es gewohnt und freue mich, dass es dir gut geht. Ich freue mich, dass du all das erlebt bzw nicht erlebt hast. Du hast es verdient." Sie umarmte mich. „Zack schickt dich niemals weg. Er liebt dich. Er hat noch nie jemanden so geliebt oder überhaupt mal geliebt." Ich lächelte und sie hob die Schere auf um meine Haare weiter zu schneiden. Sie gingen mir jetzt nur noch bis eine handbreite unter dem Schlüsselbein. Sie waren durch gestuft und ich hatte einen Scheitel der schräg nach rechts ging.

„Danke Kelly, es sieht toll aus." Ich strahlte meine neue Freundin an und sie umarmte mich. „Gerne, soll ich noch die Augenbrauen zupfen?" „Wenn du willst." Nun hörte ich mich schon nicht mehr so ganz sicher an. Sie nahm eine Pinzette und zupfte sie in Form. Danach verließ sie das Bad, ich machte alle meine Haare weg und als ich gerade fertig war, kam sie wieder herein. „Hier, ich habe einen Nassrasierer, Binden und Tampons, Shampoo und Conditioner und natürlich auch Duschgel und Creme. Neue Kleidung ist in den Tüten in eurem Zimmer. Soll ich gehen, damit du duschen kannst?" Ich nickte und sie ging. Ich genoss die Stille. Ich nahm den Rasierer und enthaarte meine Beine, Achseln und so. Dann shampoonierte ich meine Haare, es kam immer noch Farbe heraus. Dann spülte ich alles aus, bis das Wasser klar war und spülte alles noch mit der Spülung. Ich verließ die Dusche um mich einzucremen, als Zack ins Badezimmer kam. Er hatte Kleidung und Handtücher im Arm. „Sorry, ich dachte du wärst fertig.Er drehte sich um und wollte gehen. „Alles ist gut Zayn. Kannst du mir den Rücken eincremen?" Er lächelte, nahm etwas creme und massierte sie in meinen Rücken ein. „Du bist wunderschön" flüsterte er und küsste meine Schulter. „Das stimmt nicht." wiedersprach ich ihm. Er drehte mich vorsichtig zu ihm um und sah mich an. Völlig nackt, wie Gott mich schuf, stand ich vor ihm und er wiederholte „Du bist die schönste Frau auf dem Planeten, Aria!" Ich lächelte und umarmte ihn. „Danke." Er erwiederte meine Umarmung vorsichtig und fragte dann „Willst du dich nicht erst anziehen?" „Alles ist gut. Ich vertraue dir." Er küsste mich, wickelte mich dann aber in ein Handtuch und nahm mich Brautstyle auf den Arm um mich ins Bett zu tragen. Er lief kurz ins Bad und holte Unterwäsche und zog sie mir an. „Ich kann das auch selber!" ich lachte und ließ zu, dass er mich anzog. Dann kuschelten wir im Bett und er küsste mich.

In den kommenden vier Monaten wurde das abendliche Kuscheln zur Routine, einer Routine, die ich liebe. Wir frühstückten zu fünft und ich gewöhnte mich daran, dass Menschen nicht immer nur böses wollen. Es war ein Samstag Abend an dem sich alles änderte. Ich lag im Bett und wartete auf Zayn, er war unterwegs wegen der Arbeit und ich war alleine zu Hause. Kelly machte gerade Urlaub und ich sollte hier warten, damit Zack und ich in das Hauptquartier fahren können. Ich war wieder fit, alle äußerlichen Wunden sind verheilt und meine Ängste haben abgenommen, seit jeden Tag eine SMS von meinen Brüdern kommt, in der sie neue Vergewaltiger aufgestöbert haben.

Doch eine Angst blieb. Ich war nicht sicher, ob mein Vater vielleicht doch noch lebt. Mich vielleicht sucht. Ich lag gerade im Bett und las ein Buch, als unten Schüsse ertönten. Man hörte die Schüsse der Männer, die das Haus bewachten und die der Gegner. Ich sprang auf, schrieb Zack und Kelly eine Nachricht. Dann versteckte ich, wie von Zack befohlen alle Hinweise auf mich und schloss mich im Schrank ein. Zack hatte mir oft genug gesagt, dass ich im Falle eines Angriffes so handeln soll. Ich versteckte mich hinter all den Anzügen, Decken und Rucksäcken. Doch es half nichts. Ein Eindringling kam in das Zimmer. Ich hörte wie er das Bett durchwühlte und dann zum Kleiderschrank kam. Er stand nun direkt vor dem Schrank. Ich hielt die Luft an, zitterte und drückte mich noch tiefer in den Schrank. Die Tür des Schrankes geht auf und der Mann, wühlte bis er meine Haare fühlte. An den Haaren zog er mich heraus. Das maskierte Gesicht grinste schadenfroh. „Du bist also Zacks Hure?!" Er umrundete mich und trat plötzlich zu. Ich schrie auf und wand mich unter den folgenden Tritten. „Ich kann es ja verstehen, du siehst nicht schlechter aus, aber mein Auftraggeber will, dass du stirbst und das wirst du nun auch." Er schlug in mein Gesicht ich schrieb und weinte. Dann zog er eine Waffe. Er ziehlte auf mein Herz und ich sah ihm weinend in die Augen. So oft hatte ich um den Tod gebettelt, doch nun wo ich endlich den Sinn im Leben gefunden habe, dann sollte ich sterben?" Das ist nicht fair. Ich atmete zitternd ein und aus und gerade als die Kugel sich löste ging die Türe krachend auf und Zack kam herein. Ich spürte die Kugel und sah meinen Angreifer sterben. Zackkam zu mir, drückte auf die Wunde, schluchzte und flehte mich an, nicht zu sterben. Ich nahm seine freie Hand und drückte schwach einen Kuss auf sie. „Ich liebe dich." Alles wurde schwarz und meine Hand fiel auf meine Brust. Das letzte was ich hörte war Zack, der schrie. Dann nichts mehr. Stille und Schwärze.

Liebe ist das Einzige, was wirklich zählt!Donde viven las historias. Descúbrelo ahora