Verboten

56K 798 569
                                    

„Pass bloß auf dich auf!", rief mein Dad mir nach, als ich in das Auto meiner besten Freundin Ayanna stieg.

„Sie ist 16 und alt genug auf sich aufzupassen Jace!", ermahnte meine Mutter ihn und stellte sich neben ihn in die Tür. Die taten ja so als würde ich ausziehen, dabei wollte ich nur auf eine Party.

„Aber keine Drogen.", schrie meine Mum. Sie konnte es einfach nicht lassen.

„Ja, ja keine Drogen!", äffte mein kleiner Bruder Xander sie nach und quetschte sich durch die Tür um mir zu winken. Er war gerade erst 14 geworden.

„Fahr bloß los!", fuhr ich Ayanna an und wir lachten beide, als sie ihren Wagen aus der Einfahrt lenkte.

„Ich kann es einfach nicht fassen, dass wir beide auf eine Zwölftklässler-Party gehen. Wir sind die Glücklichen unter einer geringen Anzahl von Zehntklässlern, die das dürfen.", schwärmte Ayanna. „Und ich habe endlich die Chance mir Cody Thompson zu klären!"

Wie jede typische High School Schülerin hatte ich eine beste Freundin, die eine Schwäche für den heißen Badboy aus der Oberstufe hatte.

„Wie wärs, wenn du dir auch jemanden holst, schließlich müssen wir beide endlich unseren ersten Kuss bekommen? Wir haben echt zu lange gewartet.", fuhr sie fort.

„Du wolltest dir den Kuss doch nur für Cody aufheben und hast mir verboten vor dir jemanden zu küssen, schließlich war Ed ziemlich willig.", warf ich ihr wie schon öfters vor.

„Ach Ed ist doch jetzt eh weggezogen. Du trauerst ihm doch nicht nach oder Mona?", fragte sie vorwurfsvoll und ich schüttelte den Kopf.

„Aber diese blauen Augen...", schwärmte ich. Ed hatte wirklich unglaubliche Augen gehabt. Wie Stücke des Himmels.

„Hör bloß auf! Wir suchen dir heute jemanden mit schönen Augen versprochen!", versicherte sie mir und ich nickte zustimmend.

Ich wollte auch endlich mal die Erfahrung machen. Wie besonders es wohl war, wenn alle immer darüber sprachen.

Bei Sex war ich mir noch nicht ganz sicher. Zwar war ich 16, aber irgendwie wollte ich alles nach der Reihe haben und es nicht nur mal so hinter mich bringen.

„Oh mein Gott, wir sind da!", kreischte Ayanna und stieg aus dem Wagen aus. Sie warf ihre dunklen welligen Haare zurück und lächelte mich an. Gegen ihre dunkle, leicht honigfarbene Haut wirkte ich immer wie ein Käse.

Ich stieg ebenfalls aus ihrem schwarzen BMW aus und strich mein Kleid glatt.

Eigentlich hatte ich mich in dem schulterfreien schwarzen Kleid mit dem luftigen Rock, der hinten etwas länger war, ziemlich overdressed gefühlt, aber ich sah jetzt all die Mädchen in ihren hautengen Schlauchkleidern und fühlte mich gleich wohler.

Ayanna hatte gemeint, dass das Ganze mit einer Clutch und Ballerinas gut aussah. Die silberne edelsteinbesetzte enge Halskette meiner Mutter verlieh meinem Outfit etwas Edles.

Neben Ayanna mit ihrem rosa Kleid sah ich zwar irgendwie langweilig aus, aber war ja auch egal.

Die Musik empfing uns am Eingang und wir machten uns sofort auf den Weg in die Küche, um uns etwas zu trinken zu holen.

Ayanna drückte mir lächelnd einen roten Becher mit Bier in die Hand, den ich ziemlich eilig runterkippte.

„Warum so hastig Süße? Genieß das Bier!"

Ich verschluckte mich vor Schreck an dem noch nicht ganz geschluckten Bier und hustete.

Ayanna sog neben mir scharf dir Luft ein und ich wusste natürlich sofort, wer mich angesprochen hatte.

Truth or KissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt