Feuerwerk

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Dass mich Kaylen immer zur Schule abholte und wieder nach Hause brachte, wurde langsam zur Routine, obwohl es mich schon anfangs total kalt gelassen hatte.

Keine Ahnung, wie ich es beschreiben sollte, wenn wir uns küssten.

Aber bisher war es sowieso nur eher so ein Begrüßungs- und Abschiedsküsschen. Wegen dem ganzen noch nicht vergessenen Drama war es, als wären wir beide noch nicht bereit schon rumzumachen.

Vor allem aber, als Ayanna mir eines Mittags im Gary's von ihrem ersten Mal berichtete, fühlte ich mich nicht so, als hätte ich eine Beziehung.

„Keinen Schimmer, wie ich es jetzt am besten zusammenfassen soll.", überlegte sie laut.

„Also am Anfang haben wir uns ganz normal geküsst und haben es dann mit Zunge gesteigert.

Zum Glück habe ich mir einen Tag ausgesucht, an dem meine Eltern nicht da waren. Nicht auszudenken, wie unangenehm es gewesen wäre, wenn sie uns erwischt hätten.

Denn es war wirklich intensiv. Mein ganzer Körper hat sich angefühlt, als stünde er unter Strom.

Jedenfalls sind schließlich unsere Kleidungsstücke nach und nach verschwunden, bis wir beide komplett nackt waren."

„Stopp mal kurz. Ist dir bewusst, dass das einer neuer Lebensabschnitt ist? Du fängst an Sex zu haben. Du bist verdammt noch mal erwachsen.", warf ich ein.

Sie griff nach meinen Händen und drückte sie kreischend. „Ja, ich weiß. Omg."

Wir grinsten beide übertrieben.

„Weiß du, wie froh ich bin, dass dein erstes Mal nicht mit Cody ist?"

„Ich auch. Aber jetzt lass mich weitererzählen!", forderte sie ungeduldig.

„Na auf jeden Fall sieht er nackt wirklich unglaublich aus.", schwärmte sie weiter. „Seine Haut ist so glatt und sein-"

„Können wir das überspringen?", bat ich und verzog das Gesicht. „Bruce ist einfach eine Bruderfigur und mir das vorzustellen... würg."

„Na gut, in Ordnung. Er war unfassbar vorsichtig und nachsichtig mit mir. Wir haben es langsam angehen lassen und es hat nur minimal wehgetan.

Aber alles in allem war es fürs erste Mal echt toll. Ich meine, einfach dass ich der Person, die ich liebe so unfassbar nah war... es ist einfach ein so schönes, kribbliges Gefühl.

Wir harmonieren wirklich perfekt, als gehören unsere Körper aneinander wie zwei Puzzleteile."

„Das hört sich echt unglaublich an."

„Hast du eigentlich schon einen Zeitpunkt für dich und Kaylen? Also du weißt schon...?" Sie runzelte abwartend die Stirn.

„Nein, bei uns ist eher tote Hose im Moment.", antwortete ich ehrlich.

„Weißt du, was euch echt gut tun würde?"

„Nein, aber ich wette, du sagst es mir gleich.", erwiderte ich.

Sie grinste. „Ein richtig romantisches Dinner oder so. Bei Bruce und mir waren auch unendlich viele Kerzen. Es war halbdunkel und wir haben den Weinkeller meiner Eltern geplündert."

„Gut, aber soll ich es dann organisieren?"

„Nein, auf keinen Fall. Das macht der Typ. Du kümmerst dich um die Pille. Geh mit deiner Mum zum Frauenarzt. Ich sorge dafür, dass Bruce auf Kaylen einredet. Keine Sorge, ich kläre das für dich, versprochen.", versicherte sie mir, worauf ich dankbar lächelte.

Truth or KissWhere stories live. Discover now