Kapitel 11

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tadaa Kapitel 11 - sorry, dass ich doch länger gebraucht habe... 

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Kapitel 11 - Tricks und Pizza

„Das ist totaler Unsinn!“, sagte ich schockiert und begann aufgebracht im Vorzimmer auf und ab zu laufen, „Ich bin ein Mensch. Ein ganz normaler Mensch! Ich verwandle mich nicht in irgendein Tier oder so!“ Jamie sah mir kurz beim auf- und ablaufen zu. „Das weiß ich doch, Claire“, sagte er dann, „Komm, gehen wir ins Wohnzimmer“. Ich folgte ihm und setzte mich auf die Couch. „Das ist doch Irrsinn!“, meinte ich und sah zu ihm auf. „Vielleicht auch nicht“. „Was meinst du?“ „Dein Vater war ein normaler Mensch, ja, aber deine Mutter...?“ Ich zuckte mit den Schultern. „Ich kenne meine Mutter nicht“. „Siehst du? Weißt du irgendwas von ihr? Hat dir dein Vater was erzählt?“ Ich zuckte mit den Schultern. „Naja, sie hat uns kurz nach meiner Geburt verlassen. Sie konnte nie so lange an einem Ort bleiben, wollte immer weiterziehen“. „Naja, das ist ziemlich charakteristisch für uns“, meinte Jamie und ließ sich neben mir auf dem Sofa nieder, „Es würde auf jeden Fall einiges erklären“. „Willst du damit sagen, dass meine Mutter eine Gestaltwandlerin war?“ „Es wäre denkbar“. „Heißt das... bin ich dann Halb-Gestaltwandlerin? Kann ich mich auch in ein Tier verwandeln?“ Jamie seufzte und zuckte mit den Schultern. „Muss nicht sein. Die Tatsache, dass du das in deinen Genen hast, muss nicht unbedingt heißen, dass du dich auch verwandeln kannst. Den einzigen Vorteil, den du davon hast, ist, dass du länger lebst und dein Immunsystem ganz gut ist.“ „Wie schade“ Jamie lachte. „Was ist daran so witzig?“, fragte ich ihn und musste gegen meinen Willen lächeln. „Willst du dich wirklich verwandeln können?“, wollte er wissen. „Hm, wär sicher witzig“. „Witzig?“, er hob eine Augenbraue, „Gerade eben fandest du es noch unglaublich und wahnsinnig.“ „Das kann auch positiv gemeint sein. Hey, nimm’s mir nicht übel, es ist eben viel auf einmal“. „Das kann ich verstehen“, sagte Jamie jetzt wieder ernst, „Es tut mir leid, dass du es auf diese Art erfahren musstest“. Ich lächelte ihn an. „Das muss dir doch nicht leid tun“, sagte ich dann und fuhr mir durch die Haare, „Du kannst doch nichts dafür.“ Ich sah mich in dem Wohnzimmer um. „Hey Jamie, kann ich hier irgendwo kurz duschen gehen?“, ich sah ihn wieder an. „Klar“, er stand auf, „Ich zeig dir wo das Bad ist“.

Jamie führte mich in das große Bad, das praktischerweise direkt neben meinem geliehenen Schlafzimmer lag, und gab mir ein Handtuch ehe er das Bad verließ und mich allein ließ. Nach einer ausgiebigen Dusche fühlte ich mich wieder halbwegs gut und entspannt, sofern ich das nach einer Nacht im Auto konnte. Ich entschied mich, meine Haare einfach offen trocknen zu lassen und kramte in meiner Tasche nach frischen Sachen. Als ich das Bad verließ, kam mir schon der Geruch von Essen entgegen. Ich hatte gar nicht gemerkt, wie hungrig ich war. Ich folgte dem unwiderstehlichen Duft in die große Küche, die nur durch eine Bar vom Wohnzimmer getrennt war. Jamie hatte mich offensichtlich schon kommen hören. „Na, hungrig?“, fragte er lächelnd und fing einen Toast im Flug, der gerade aus dem Toaster sprang. „Und wie“, sagte ich ebenso lächelnd und ließ mich auf einen der Barhocker nieder. Jamie legte mir zwei Toasts auf den Teller. „Dachte ich mir“, sagte er, „Leider habe ich außer Nutella nichts mehr hier. Wie gesagt, ich war lange nicht da. Aber bedien dich“. „Nutella ist alles was ich brauche“, sagte ich und bestrich den ersten Toast, „Danke“. „Nichts zu danken. Kaffee?“ „Bitte“. Ich biss in meinen Toast und seufzte zufrieden. Ich liebte Nutella. Jamie stellte mir eine Tasse Kaffee hin und ließ sich dann gegenüber von mir nieder. Eine Weile aßen wir schweigend, dann begann er zu reden. „Soll ich dir dann das Reservat zeigen?“, fragte er mich dann. „Ja, klar“, sagte ich dann, „Würde mich interessieren. Es gibt bestimmt noch andere außer James und Cole“. Jamie lachte kurz. „Ja, die beiden sind ziemliche Frühaufsteher, kann ich selbst nicht nachvollziehen“ Ich aß meinen letzten Toast auf und streckte mich etwas. Auch Jamie war fertig mit dem Essen. „Gib mir zehn Minuten zum duschen, dann können wir los“, er stand auf, „Fühl dich wie zuhause“ Damit ließ er mich allein. Ich trank entspannt meinen Kaffee aus und ging dann ins Wohnzimmer, wo ich mich dann umsah. Allerdings gab es da nicht viel zu sehen. Jamies Haus war ziemlich aufgeräumt, allerdings hatte er kaum Bilder hängen oder anderes persönliches Zeug. Eine Auszeichnung von der Uni hatte er eingerahmt hängen, sonst nichts. Konnte auch dran liegen, dass er hier nicht mehr wirklich wohnte. Ich ließ mich auf das gemütliche Sofa fallen und wartete.

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