Kapitel 14

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Muhaha... ich weiß, ich bin mies xD Naja, hier ist das nächste Update ;)

Frage: Soll ich eins der nächsten Kapitel mal aus Jamies Sicht schreiben? Meinungen?
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Kapitel 14 - Unbekanntes Verlangen

Sein Kuss elektrisierte mich. Ich spürte wie ich angehoben wurde und er mich aud die Anrichte setzte, ohne sich von mir zu lösen, und sich zwischen meine Beine stellte. Meine Vernunft musste wohl wirklich ihre Sachen gepackt haben und in den Urlaub gefahren sein, sein Duft nebelte mich ein und ich konnte nicht anders als Jamie zu küssen als gäbe es kein Morgen mehr. Wie war das passiert? Und er schien noch dazu ebenso verloren wie ich, soweit ich das beurteilen konnte. Ich fuhr mit den Händen durch sein Haar (es war wirklich so seidig wie es aussah) und versuchte ihn dadurch noch etwas näher zu bringen, spürte wie er an meinen Seiten auf und ab strich, langsam mit einer Hand über meinen Oberschenkel wanderte... Es fühlte sich gut an ... aber nach einer Weile war es nicht mehr genug.... Plötzlich klingelte es an der Tür und mein Verstand meldete sich blitzartig wieder zurück. CLAIRE, was machst du da? Vor Schreck fuhr ich zusammen und Jamie machte einen kleinen Satz nach hinten. Er warf mir einen unergründlichen Blick zu ehe er Richtung Tür sah. „Wa-was...?“, weiter brachte ich es einfach nicht. Es klingelte nochmal. „Ich geh schon“, meinte Jamie, seine Stimme klang etwas rau, aber wenigstens brachte er es auf die Reihe in vollen Sätzen zu sprechen – im Gegensatz zu mir. Er verließ den Raum, ich hüpfte von der Anrichte und flüchtete ins Badezimmer, ehe ich den Besucher sah. Oder sollte ich sagen, Besucherin. „Hey Jamie“, begrüßte sie ihn fröhlich, „Ich dachte, ich schau mal wieder bei dir – euch – vorbei. Störe ich?“ Haley. Schon wieder. Perfektes Timing. „Ähm, nein gar nicht. Komm rein“, hörte ich Jamie sagen. Ich warf einen Blick in den Spiegel. Meine Haare waren etwas durcheinander (ließ sich leicht beheben) und meine Lippen waren etwas gerötet. Warum wohl... „Wo ist denn Claire?“, fragte Haley gut gelaunt. Klar war sie das, wenn ich nicht da zu sein schien. Immerhin mochte sie mich nicht... und jetzt hatte ich ihr auch einen Grund geliefert... Ich richtete mein Haar, riss mich zusammen und verließ das Bad. „Hier bin ich“, sagte ich und lächelte Haley höflich zu. Ich wagte es, Jamie einen kurzen Blick zu zuwerfen, doch der sah gelassen aus, vollkommen die Ruhe selbst, nicht als hätten wir eben eine überraschende Rum-mach-Session in der Küche gehabt. „Na, wie geht’s dir?“, fragte sie lächelnd, „Hab die Neuigkeiten von Feli gehört, wirklich krass. Du bist eine von uns, nicht?“. „Feli und Haley sind befreundet“, erklärte mir Jamie, „Feli würde das nicht herausposaunen“ „Hm“, sagte ich und sah zu Haley, „Ja, zumindest zur Hälfte bin ich eine von euch“. „Wie schön“, sagte Haley mit vorgetäuschtem Enthusiasmus. „Wollt ihr Kaffee, Mädels?“, bot Jamie an. Musste er auch immer so freundlich zu ihr sein? Ähm, Claire, was denkst du schon wieder? Du hörst dich an wie ein verliebter Volltrottel. Moment mal, was? Ich in Jamie McGrey? Nur über meine Leiche...

„Claire, bist du fertig?“, ein Klopfen an „meiner“ Zimmertür, „Meine Mutter erwartet uns in einer Viertelstunde zum Abendessen“. Ich hatte – seitdem Haley weg war, also gut zwei Stunden – in diesem Zimmer verbracht und hatte nachgedacht. Sollte ich die Sache mit dem Kuss auf sich beruhen lassen – als Unfall rechnen, weil uns beiden langweilig geworden war und es halt immer leicht passierte, wenn Mann und Frau allein unter einem Dach lebten – oder mit ihm darüber reden? Letzteres konnte zwei Auswirkungen haben. Einerseits könnte die Situation zwischen uns komisch werden (wenn er nicht darüber reden wollte und es als „Unfall“ zählte) oder andererseits, wir würden da anfangen wo wir aufgehört hatten (also eine Freundschaft Plus). Steigerte ich mich zu viel rein? Eigentlich sollte ich antworten. „Ja, bin gleich fertig“, sagte ich und zog mir einen Pulli an, ehe ich die Tür öffnete. Jamie stand noch immer davor. „Hey“, sagte er und lächelte leicht, „Claire, wir müssen reden. Über vorhin“. Oh, er sprach das Thema sogar von selber an. Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich mir einiges Kopfzerbrechen ersparen können. „Das wollte ich auch gerade sagen“, sagte ich (es war zumindest eine Halbwahrheit). „Gut“, er fuhr sich mit einer Hand durch das goldbraune, definitiv seidige Haar, „Was das angeht... ich weiß nicht, was in mich gefahren ist...“. Okay, anscheinend wählte er die Möglichkeit „Unfall“. „Auf jeden Fall...“, fuhr er fort, „Es tut mir leid, dass ich dich einfach so geküsst habe“. Es tat ihm leid? War ich wirklich so schlecht? Ich schob die Gedanken beiseite und machte eine wegwerfende Handbewegung. „Halb so wild“, sagte ich und setzte ein Lächeln auf, „Wirklich, ich war ja auch nicht ganz unschuldig. In den letzten Tagen ist einfach viel passiert... Es war ja nur ein Kuss“, ich zuckte mit den Schultern, „Bedeutet ja nichts, oder?“ Jamie seufzte erleichtert. „Bin ich froh, dass du das auch so siehst“. „Ja, würde ja schon ziemlich seltsam werden, da du ja darauf bestehst mich hier zu haben“. „Genau“, er wandte sich zum Gehen, „Dann wollen wir mal, oder?“. „Klar“, ich folgte ihm aus der Blockhütte, aber das komische Gefühl in meiner Magengegend, das sich da eingenistet hatte, als er sich entschuldigt hatte, wollte einfach nicht verschwinden.

Silver EyesWhere stories live. Discover now