Kapitel 16

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Tadaaaa noch ein etwas kürzeres Kapitel.... ;)

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Kapitel 16 - Der Hinterhalt

- Jamies Sicht - 

Als ich meine Blockhütte verließ, war ich noch euphorisch. Ich liebte es, Claire etwas zu verwirren. Nicht, dass ich mit ihr spielen wollte. Ja, was wollte ich eigentlich? Das konnte ich im Moment nicht sagen und ehrlich gesagt, hatte ich auch andere Sorgen, die sich in den Vordergrund schoben, als ich James’ Blockhütte vor mir auftauchen sah. Er hatte mich sicher nicht aus dem Grund zu sich gerufen, weil er einen Kaffee mit mir trinken und einen auf Perfekte-Bruder-Beziehung machen wollte. James hatte sich noch dazu ziemlich ernst angehört, also irgendwas musste doch im Busch sein. Ich blinzelte etwas wegen den doofen Kontaktlinsen. Da musste ich wieder an Claire denken, die nicht verstehen konnte, warum ich es meinem Bruder – Zwillingsbruder, wenn man es genau nahm – nicht einfach sagte. Ja, warum, Jamie? Keine Ahnung. Angst? Es war schwer für mich das zu zugeben. Aber ja. Meinetwegen. Ich hob die Hand um die Klingel an James’ Tür zu betätigen, aber wie so oft war er schneller als ich. Wahrscheinlich hatte er mich kommen gehört. Doofe hypersensible Alpha-Sinne. Aber ja, ich durfte mich ja nicht beschweren. James riss die Tür auf und lächelte mich halbherzig an. „Hey Jamie, komm rein“. Ich betrat sein Haus und schloss die Tür hinter mir. „Was ist los Bruder?“, fragte ich lächelnd, „Wie kommt es, dass du mich um die späte Stunde wieder herbeorderst. Und ich nehme mal stark an, unser kleiner Bruder Cole hat nicht wieder was angestellt...?“ James schüttelte den Kopf. „Wenn’s nur das wäre.“, meinte er, „Aber ernsthaft, Jamie, wir haben ein ernsthaftes Problem. Ich habe das Gefühl, dass ich ein Detail übersehe, es ergibt einfach keinen Sinn“. Er rieb sich die Stirn und ließ sich auf einen der Stühle im Wohnzimmer fallen. „Wovon redest du, James?“, wollte ich wissen und setzte mich ihm gegenüber. „Wir haben ein Leck im Sicherheitssystem. Diego hat gerade angerufen. Auf der Südseite des Reservats sind die Sicherheitskameras und Bewegungsmelder ausgefallen“. Ich hob eine Augenbraue. „Technisches Versagen – kommt bei den Besten vor“. „Das war kein Zufall“, knurrte James, „Ein Virus hat das komplette System gecrasht. Weißt du was das bedeutet? Diego versucht alles wiederherzustellen, aber das dauert noch mindestens ne halbe Stunde“. „Meinst du, der Virus stammt von einem von Leons Servern?“ „Wäre denkbar. Aber es kommt noch schlimmer“, er seufzte und lehnte sich zurück, „Cole war im Moment der virtuellen Attacke auf Patrouille und hat Eindringlinge aufgeschnappt. Reiner Zufall das er da war, und wenn alle Systeme funktioniert hätten, hätten sie nicht schon eine der Gästehütten zerlegt.“ „Was?“ „Ja“, James lehnte sich zurück, „Es waren zu wenige, also war dies weder als Offensiv-Schlag gedacht noch als ein Versuch an Claire ranzukommen. Ich habe das Gefühl, ich übersehe was!“. „Verstehe“, murmelte ich und fuhr mir durch die Haare, „Ich weiß auch nicht, was ich davon halten soll“. Doch dann kam mir ein Gedanke. „War dies vielleicht als Ablenkung gedacht?“ James schien wieder etwas wacher zu werden. „Naja, aber für was?“ Ich zuckte mit den Schultern. „Hast du noch Leute rausgeschickt um das Gelände abzusuchen?“ „Ja. Ich war selbst dabei, aber Cole hat dann angeboten zu übernehmen, dass ich dich warnen kann, Claire nicht allein zu lassen“. Ich spürte, wie ich blass wurde. „Jamie?“, James hob eine Augenbraue, „Sie ist doch jetzt nicht allein... oder?“ Ich stand ruckartig auf. „Ich muss los“. „Warte, ich komme mit“. Plötzlich ging James Handy los. „Was?“, rief er ins Telefon, „Ein schwarzer Mercedes? Wo? Wer? Auf der Südseite?!“, er warf mir einen Blick zu, „Alles klar. Ja, wir sehen gleich nach“. Ich sah ihn ungeduldig an. „Was ist?“ „Diego hat das Sicherheitssystem wieder zum Laufen gebracht und einen schwarzen Mercedes gerade wegfahren sehen“. „Und er hat Claire da drin gesehen?!“ „Nein“, James schüttelte den Kopf, „Aber er hat das Kennzeichen identifizieren können. Der Schlitten hat Leon gehört“.

Silver EyesWhere stories live. Discover now