Abstand

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Ich habe es doch noch geschafft einen neuen Teil zu schreiben :D Ich hoffe er gefällt euch :)

„Ich wüsste nicht, was dich das angeht.", gebe ich ihm knapp als Antwort und bin dabei, ins Auto zu steigen. John ist jedoch schneller und hält mich am Handgelenk fest. Sein Blick ist ernst. „Seit wann bist du so?", fragt er und mustert mich besorgt. „Seit ich weiß, dass ihr alles Arschlöcher seid und jetzt lass mich bitte los.", entgegne ich ihm genervt und will mich aus seinem Griff entreißen. John hält jedoch weiterhin mein Handgelenk fest in seiner Hand. „Klara, ich verstehe dass du sauer bist aber sei doch nicht so stur." Er mustert mich noch immer besorgt, weshalb ich mich für einen Moment zusammenreiße. „Was willst du denn?", frage ich schließlich und schaue John in die Augen. Noch immer hält er mein Handgelenk fest, als hätte er Angst dass ich jeden Moment einfach ins Auto steige und los fahre. „Jonas hat mir erzählt, was heute morgen passiert ist... es war scheiße von ihm aber... keine Ahnung, irgendwo kann ich ihn auch verstehen.", erklärt John mir, weshalb ich ihn fassungslos mustere. „Ich weiß dass ihr beste Freunde seid aber dass du ihn nach dieser Aktion immer noch verteidigst ist das allerletzte!" Ich werde wieder wütend und versuche nochmals mich aus Johns Griff zu befreien. Diesmal klappt es zum Glück und ich steige in mein Auto. Was denkt der Typ sich denn?! Dass er machen kann, was er will?! „Klara, bitte! Du musst uns doch auch mal verstehen! Vor der ganzen Scheiße konntest du es doch auch!" Auch John wird lauter. Ich hasse es mit ihm zu streiten, aber so kann es einfach nicht weiter gehen. „Weil ich bis dahin auch in nichts involviert war! Und jetzt bin ich selbst das Opfer! Das geht so nicht John, so leid es mir auch tut. Ich hab dich echt gern gehabt, John, aber irgendwann ist auch bei mir eine Grenze erreicht." Zum Ende hin wieder meine Tonlage wieder ruhiger, verkrampfe mich mit meinen Händen jedoch am Lenkrad. Irgendwo muss ich meine Wut ja rauslassen. „Du willst also unsere Freundschaft wegen einem Fehler einfach so wegschmeißen? Ein Fehler den ich nichtmal selbst begangen hab?!" John mustert mich ernst und ich will einfach nur noch nach Dresden. „Ich erinnere dich an deinen Text, John. Du bist nicht nachtragend aber konsequent! Also mach mir jetzt kein schlechtes Gewissen!", antworte ich ihm wütend, woraufhin es einen Moment still ist. John weiß wohl nicht, was er noch sagen soll. Dann aber findet er plötzlich seine Stimme wieder. „Noch eine letzte Bitte, Klara. Geh bitte nicht zur Polizei wegen Jonas. Er hat so schon viel scheiße am Hals." Er mustert mich hoffnungsvoll, woraufhin ich nur den Kopf schüttle. „Zu spät, John. Ich war heute morgen schon da. Und ich wiederhole mich ungern, aber das ist ab jetzt nicht mehr mein Problem, John. Guckt selbst, wie ihr damit klar kommt." Ich würdige John keines Blickes mehr und starte den Motor.

Noch immer genervt komme ich ein paar Stunden später in Dresden an. Vor dem Haus von Granit stelle ich schließlich mein Auto ab und steige aus. Ich öffne den Kofferraum und hebe den Koffer stöhnend heraus. Wahrscheinlich brauche ich für die ganze Woche nur die Hälfte von dem, was ich eingepackt habe. Gerade als ich den Koffer wieder hochheben will, kommt Granit aus seinem Haus. Er scheint mich schon erwartet zu haben. „Klara, warte! Ich mach das!", ruft er mir schon entgegen, weshalb ich erleichtert von meinem Koffer ablasse. Endlich steht Granit vor mir und zieht mich grinsend in seine Arme. „Schön dich zu sehen, Klara." Ich lächle bei seinen Worten. „Ich freu mich auch, Granit.", erwidere ich schließlich und löse mich aus der Umarmung. Granit wendet sich schließlich meinem Koffer zu und hebt ihm mit solch einer Leichtigkeit hoch, dass ich fast neidisch werde.

„Ich habe leider kein Gästezimmer aber das ist kein Problem. Für ein paar Tage werde ich wohl auch auf der Couch pennen können.", erklärt Granit mir, nachdem er mir sein Haus gezeigt hat und wir im Wohnzimmer ankommen. Sein Haus ist wirklich wunderschön. Alle Räume sind in einem hellen Farbton gestrichen, was das ganze viel freundlicher aussehen lässt. „Ach Quatsch. Granit, ich bin der Gast also schlafe ich auch auf der Couch.", erkläre ich meinem Gastgeber und setze mich zu ihm auf die Couch. Granit schüttelt jedoch energisch mit dem Kopf. „Das kommt nicht infrage, also Thema beendet. Und jetzt erzähl mal warum du hier bist! Ich hätte nie gedacht, dass du mich mal besuchen kommen würdest.", sagt Granit schließlich und mustert mich erwartungsvoll. Ich stoße einen Seufzer aus und schaue Granit an. Schließlich fange ich an, ihm alles zu erzählen. Obwohl es gegen meine Schweigepflicht verstößt, erwähne ich gegenüber Granit alle Namen. In diesem Moment ist es mir jedoch egal. Soll er doch wissen, was für Idioten er als Rapkollegen hat. Granit mustert mich die ganze Zeit über aufmerksam. Als ich ihm alles erzählt habe, macht sich Erleichterung in mir breit. Es wurde Zeit, dass ich mir das alles von der Seele rede. Ohne was zu sagen, zieht Granit mich in seine Arme und hält mich einen Moment fest an sich gedrückt. „Du hast alles richtig gemacht.", sagt er schließlich und streicht mir sanft über den Rücken. „Danke, dass du mich verstehst." Ich spüre dass Granit nickt und genieße einfach die Umarmung.

„Willst du was essen?", fragt Granit als wir zur Tür hereinkommen und gähnt anschließend. Wir sind etwas durch Dresden gefahren und haben schließlich an einem Park halt gemacht. „Kannst du kochen?", stelle ich ihm als Gegenfrage und grinse. Es tut gut, endlich andere Menschen zu sehen und etwas Ablenkung von dem ganzen Stress zu Hause zu haben. Ich will gar nicht wissen, wie Jonas reagiert wenn er von meiner Anzeige erfährt. Ein unangenehmer Schauer läuft mir über den Rücken. „Klara? Alles gut?", fragt Granit besorgt und kommt schnellen Schrittes auf mich zu. Ich würde am liebsten mit 'Ja' antworten, doch ich kann es nicht und schüttle schließlich den Kopf. Sanft nimmt Granit meine Hand in seine und setzt sich mit mir auf die Couch. „Ist es wegen Jonas?", fragt er vorsichtig, woraufhin ich nicke. Noch immer hält Granit meine Hand fest. „Was wird Jonas machen, wenn er von meiner Anzeige erfährt?", spreche ich schließlich die Frage aus, auf welche ich keine Antwort weiß. „Ich weiß es leider nicht, Klara. Jonas ist schwer einzuschätzen, ich hab ihn auch erst ein paar mal kurz gesehen. Aber wenn es Probleme gibt, ruf mich an und ich bin da. Wenn du willst, kann ich auch für ein paar Tage mit zu dir nach Hamburg? Dann fühlst du dich vielleicht sicherer?", bietet Granit mir lächelnd an, woraufhin ich zustimmend nicke. „Danke, Granit.", sage ich lächelnd und drücke seine Hand leicht.

Criminal minds (Gzuz FF) *Abgeschlossen*Where stories live. Discover now