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Ich schreckte hoch und saß kerzengerade im Bett. Meine Kleidung war etwas schweißgetränkt. Wer war dieser Mann? War ich etwa schon vorher in dieser Welt? War ich etwa das Mädchen. Die Fragen schwirrten in meinem Kopf wie aufgescheuchte Hühner hin und her.
Mein Blick nach draußen verriet mir, dass es schon relativ früh ist. Ich brauchte jetzt einfach etwas frische Luft und beschloss, einen Spaziergang unter dem noch vorhandenen Sternenhimmel zu machen.
Mein Zettel, welcher von mir an Sasuke geschrieben wurde, legte ich auf mein Bett, nachdem ich mir passende Sachen zum Anziehen rausgesucht hatte.

Gedankenverloren trugen mich meine Beine durch die verlassenen Straßen Konohas. Gedimmt beleuchteten einige Straßenlaternen den Weg. Ich kam auf den Hokagenköpfen an, wo die Aussicht auf die Stadt wunderschön war. Wie der glitzernde Sternenhimmel.

Meine Beine baumelten am Gesicht des Hokagen der ersten Generation herunter, während ich auf dem Rücken lag und die Sterne beobachtete.

Im Grunde gibt es nichts, was ich über mich weiß, außer dass ich eine Uchiha bin. Meine Vergangenheit kannte ich nicht geschweige denn meine Eltern. Das ist alles irgendwie dumm. Wieso kann ich mich nicht erinnern?

Das weiß ich auch nicht. Kasumi fühlte sich angesprochen. Ich seufzte.

Ach Kasumi. Ich will etwas über mich herausfinden. Irgendwas. Hast du eine Idee?

Wieso versuchst du es nicht mal im Stammesbuch der Uchiha. Vielleicht findest du ja dich.

Das war eigentlich keine so schlechte Idee. Ich könnte ja die Bibliothek suchen und dabei über Dächer springen, wie ich es schon, seit dem ich den blonden Jungen gesehen hatte, versuchen wollte.
Erfreut von der Idee sprang ich auf. Meine Augen schlossen sich, damit ich mich besser auf mein Chakra konzentrieren konnte.
Schon spürte ich es, durch mich strömen. Welch angenehmes Gefühl! Und schon sprang ich los.

Es war fabelhaft. Der Wind wehte sanft durch mein schwarzes Haar, während ich von Dach zu Dach hüpfte. Meine Vermutung, ich könnte irgendwelche Dächer zerstören, lösten sich auf.
Während dieser gefühlten Freiheit vergaß ich mein Ziel und sprang weiter bis die Sonne anfing, aufzugehen.

Oh mist! Heute ging ich ja in die Akademie!

Ich hüpfte schnell nach Hause, wo schon Sasuke in der Küche saß und Cornflakes zum Frühstück verspeiste. Er hatte das Fenster aufgelassen. Grinsend sprang ich hindurch und stand mit einem Ruck neben ihn.
Vor Schreck fiel Sasuke rückwärts vom Stuhl. Der Anblick war zum Schießen.

„Hey! Warum so schreckhaft?", lachte ich.
If looks could kill ... . Mit einem Killerblick sah er mich an. „Ich dachte, du würdest noch schlafen. Wieso springst du durch das offene Fenster, statt die Tür zu nehmen?", sagte Sasuke und rappelte sich auf.

„Weil das Fenster viel lustiger ist. Ich konnte nicht mehr schlafen, da mich ein Albtraum hochschrecken ließ.", antwortet ich ihm kichernd. Mit einem „Hn" setzte er sich wieder hin und aß auf, während ich mir nur einen Apfel schnappte.

Danach zog er sich noch an, was gefühlt Stunden dauerte. Was macht der so lange? Benutzt er etwa Haargel?

Zweitausend Jahre später gingen wir auch endlich los. Aufgeregt hüpfte ich neben ihm her, wodurch mich die Dorfbewohner mich etwas verstört anblickten, was mir herzlich egal war.
Sasuke lief mit einem ausdruckslosen Gesicht durch die Straßen.

Dann erreichten wir den kleinen Vorhof der Akademie. Dort waren viele Schüler und unterhielten sich oder liefen um die Wette. Fasziniert blickte ich die Schule an. Ich freute mich riesig.
Doch etwas ließ mich erstarren und wie angewurzelt stehenbleiben. Die Mädchen, die auf uns aufmerksam geworden sind, warfen mir regelrechte Killerblicke zu und zum zweiten Mal an diesen Tag dachte ich mir: If looks could kill ... .

Takara ~ Naruto ffOù les histoires vivent. Découvrez maintenant