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Alec:

An sich beginnt der Tag heute wie jeder andere auch. Ich wache lange vor Dave auf, mache mich fertig, mache die Kinder fertig. Während ich mit ihnen zusammen esse, bewegt Dave auch mal seinen Arsch nach unten, setzt sich ganz verschlafen dazu und trinkt erstmal einen Kaffee, ehe wir uns verabschieden und ich die Kinder ihm überlasse.

Wie gewöhnlich gehe ich danach, aber heute komme ich nicht weit, da ich beinahe die Treppen vor dem Haus runterstolpere. Überrascht sehe ich Ken an, der an der Hauswand sitzt und schläft.

„Dave, kommst du mal?!"

Ken wacht von meinem Schrei nicht auf.

Eilig kommt mein Verlobter zur Tür und schaut mich besorgt an. Ich deute auf den Boden zu Ken.

„Ach du... Was macht der denn hier?"

„Keine Ahnung, aber lass ihn uns reinbringen" Ich nehme Kens Oberkörper und Dave übernimmt die Beine, wir tragen Ken ins Haus und legen ihn auf das Sofa.

Von der ganzen Bewegung ist er dann doch wach geworden und reibt sich verschlafen über das Gesicht.

Er öffnet die Augen, richtet sich auf und mustert Dave und mich.

„Du hast gerade vor unserer Haustür gepennt, Alter. Was sollte das?" Dave schnippt ihm an die Stirn, weshalb Ken das Gesicht verzieht und sich darüber reibt.

„Ich wollte eigentlich rein, aber es war schon so spät und ihr seid nicht ans Handy gegangen und klingeln wollte ich nicht, damit die Kinder nicht wach werden..."

„Und dann hast du beschlossen auf den Treppen zu pennen? Spinnst du? Bei dieser Kälte?" Dave kann Ken zwar meistens nicht leiden, aber jetzt gerade behandelt er ihn wirklich als sei er sein Kind. Er wirft ihm eine Decke ins Gesicht und geht ihm einen Tee machen, während ich die Decke ausbreite und um ihn lege und dann hinter ihm sitzen bleibe, sodass er sich an mich lehnen kann.

„Du kannst jederzeit klingeln, Ken, selbst, wenn die Kinder davon wach werden. Was ist denn passiert?"

Er zuckt bloß mit den Schultern, dreht sich, sodass er den Kopf auf meine Schulter legen kann.

Amy steht schon seit einer kurzen Weile vor dem Sofa herum und mustert Ken ebenso besorgt und auch neugierig. Ich deute ihr an, dass sie weiter essen gehen und sich keine Sorgen machen soll. Sie tut es erst, als Dave sie wegschickt und Ken den Tee überreicht.

„Du musst zur Uni", murmelt Ken an meine Schulter.

„Spinnst du?" ich drücke ihn enger an mich. „Ich lasse dich so sicherlich nicht hier, bis du mir erzählt hast, was passiert ist. Du siehst aus als wärst du verdroschen worden."

„Es ist nichts Schlimmes. Nur zu harter Sex"

Dave wirft mir einen genervten Blick zu, verdreht die Augen und geht nach den Kindern schauen, während ich hier sitzen bleibe.

„Wenn es irgendwas anderes ist..."

„Ist es nicht", unterbricht er mich, löst sich von mir und umklammert die Teetasse. „Jetzt geh zur Uni. Du kennst mich doch, wenn's mir schlecht geht, dann lasse ich die ganze Welt mitleiden. Es ist alles gut" Er lächelt, um seine Worte zu unterstreichen.

Ich ringe mit mir, entscheide mich aber schließlich dafür zu gehen. Es ist gerade Semesterende und da kann ich mir keine Fehlzeiten erlauben, da jeder Punkt zählt.

Ich lasse mir von Ken nochmal versichern, dass es okay ist, wenn ich jetzt gehe, nehme Dave das Versprechen ab, sich um ihn zu kümmern, falls etwas sein sollte, während ich weg bin, hole mir noch einen Kraftbooster von den Lippen meines Freundes und gehe. Jedoch bleiben meine Gedanken hier und bei dem Grübeln, was letzte Nacht wohl mit Ken passiert ist.

Das Herz Der Dunkelheit (Manxman)Where stories live. Discover now