Eingekesselt

122 13 9
                                    

*Guckt verstohlen um die Ecke*

Ähm ja, mich, bzw. die Story gibt's tatsächlich noch. Und ja, ich weiß, dass es ein wenig *hust* gedauert hat, bis ich mit dem Teil fertig geworden bin. Aber irgendwie hatte ich eine leichte Blockade und das Real Life hat mich auch ansonsten ziemlich auf Trapp gehalten und joa... ich hoffe mal, dass der nächste Teil nicht gar so lang auf sich warten lässt^^

Nachdem das schon so lang gedauert hat, höre ich mal auf, euch zuzulabern. Viel Spaß mit dem neuen Kapitel (:


Kaum fällt die Tür hinter mir zu, lässt mich etwas Kaltes, Metallisches an meiner Schläfe zu Stein erstarren. Ich muss mich nicht mal umdrehen, um zu wissen, dass es sich dabei um den Lauf einer Pistole handelt – dafür kenne ich dieses Gefühl noch viel zu gut. Damit sitze ich in der Falle. Es kostet mich jede Menge Willenskraft, keine Miene zu verziehen, als mich die Realisation wie ein Kübel Eiswasser trifft. Doch diese Genugtuung werde ich ihnen bestimmt nicht geben.

Regungslos wie eine Statue sitzt Beck hinter einem Schreibtisch, die Ellbogen gegen die Tischplatte gestemmt, die Hände auf Höhe seines Mundes verschränkt. Ich weiß nicht, wie lange wir in dieser Position verharren – ich mitten in dem Raum, der mit jeder Sekunde weiter zu schrumpfen scheint, neben mir der Unbekannte mit der Waffe und vor mir Beck, der seinen prüfenden Blick zunächst noch über meinen gesamten Körper gleiten lässt, als ob er sich jeden Zentimeter merken wollte, ehe sich unsere Blicke für einen geradezu schmerzlich langen Moment ineinander verschränken. Seine Augen schimmern wie zwei Smaragde – kühl, undurchdringlich, leblos.

Für den Bruchteil einer Sekunde zuckt einer seiner Mundwinkel nach oben und ich glaube, ein leises Schnauben zu vernehmen, ehe er die Arme senkt, sie vor seiner breiten Brust verschränkt und sich im Ledersessel zurücklehnt. Mit einer Art sachlicher Höflichkeit, als würde er einen Geschäftspartner empfangen, deutet er auf den einfachen Stuhl gegenüber von sich und setzt ein mildes Lächeln auf – welches jedoch nicht von diesem stechenden, mörderischen Blick ablenken kann. „Bitte, nimm Platz", fordert er mich absolut ruhig auf.

Beinahe mechanisch leiste ich seinem Befehl folge. Erst jetzt registriere ich die Pistole, die einsatzbereit auf dem Schreibtisch liegt, daneben ein Kissen. Vermutlich, um ganz sicher zu gehen, falls Beck meine Reaktion nicht zusagen sollte... Schwach dringen ein paar wenige Sonnenstrahlen durch die runtergezogenen Jalousien und erhellen eine Hälfte seines Gesichts. Über die andere huschen Schatten und lassen seine Züge wie aus Stein gemeißelt wirken.

„Eine reine Sicherheitsmaßnahme", bemerkt er und zeigt auf seinen Kumpanen, dessen Waffe keine Sekunde von ihrer Position an meinem Kopf gewichen ist. „Das verstehst du hoffentlich."

„Aber selbstverständlich doch", höhne ich, verziehe angewidert das Gesicht und drehe mich zu seinem Leibwächter. Allerdings muss ich enttäuscht feststellen, dass dieser eine Maske trägt. Nur ein Paar dunkler Augen starrt mir durch zwei Schlitze unverwandt entgegen.

Am liebsten würde ich meiner Wut Luft machen und Beck einen schnippischen Spruch an den Kopf werfen; ob er wohl Angst hätte, mit mir allein in einem abgeschlossenen Raum zu bleiben. Doch ich erinnere mich nur zu gut an das Massaker, das er in Krasnyy Yar ganz ohne Unterstützung zu verantworten hat. Wenn ich raten müsste, würde ich eher darauf tippen, dass ich ihm unterlegen bin als andersrum. Wenn er also jemanden mitgenommen hat, wird er andere Gründe dafür haben. Nur welche?

Nach ein paar weiteren Sekunden, in denen wir uns mit eisernem Schweigen begegnen, verziehen sich seine Mundwinkel völlig unvermittelt zu einem zufriedenen Grinsen. „Wie schön, dass du doch noch gelernt hast den Mund zu halten, Elisabeth. Wie mir berichtet wurde, gehörte dein vorlautes Mundwerk wohl schon immer zu deinen größten Schwächen", spottet er mit einer Herablassung, die ihresgleichen sucht. Unbändige Wut kocht in mir auf. Automatisch balle ich die Hände zu Fäusten; so fest, dass sich meine Nägel schmerzvoll in meine Handflächen bohren. Doch in diesem Moment bin ich dankbar für den Schmerz – er bringt mich wieder zur Vernunft. Lass dir nicht anmerken, dass es dich trifft, Lis.

Strelok - Die SchützinWhere stories live. Discover now