Ablenkung

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Irgendwann entledigte er mich meines Oberteils, sodass ich nur noch in meinem hellblauen Spitzen BH vor ihm saß.

Eine ganze Weile betrachtete er mich nur. Die Wölbung meiner Brüste, die glatte Haut meines Dekolletés und mein nackter Hals, während ich mit der Hand über seinen Bizeps strich.

Wie konnte man so dicke Arme haben?

Als er meinen Blick bemerkte, grinste er nur und setzte erneut seine Lippen auf meine.

Diesmal viel selbstbewusster und wilder.

Meine Gefühle überschlugen sich und ich spürte ein seltsames Ziehen zwischen den Beinen. Das Verlangen nach ihm, ihn einfach in mir zu spüren. Es war immer da gewesen und nun brach es unaufhaltsam aus.

Seine Lippen tasteten sich an meinem Hals entlang und dann war es um mich geschehen.

Ich gab mich ihm ohne Widerstand vollkommen hin, wie ich es noch nie bei jemandem getan hatte.

Da ich das Gefühl hatte, mich komplett auf ihn verlassen und ihm vertrauen zu können, war es auch nicht wirklich eine Überwindung.

Mein Herz hämmerte inzwischen wie eine Atombombe und diese betörende Nähe würde es bald zum Explodieren bringen.

Plötzlich nahm Ryder seine Lippen von meinen und brachte benommen ein wenig Abstand zwischen uns.

Automatisch fragte ich mich, was ich falsch gemacht hatte, aber er kam mir zuvor.

"Du hast ja echt keine Ahnung, wie lange ich diesen Moment schon herbeisehne.", fing er an und ein Grinsen stahl sich auf seine geschwollenen Lippen, von denen ich den Blick nicht abwenden konnte.

"Und ich erst.", gab ich nur gierig zurück. Es war echt schwierig nicht direkt wieder über ihn herzufallen.

"Aber" Oh nein! "Ich möchte, dass wir uns Zeit lassen und nichts überstürzen. Du bist frisch getrennt, meine Verlobung wurde vor Kurzem aufgelöst. Das geht zu schnell. Außerdem soll unser erstes Mal nicht so stattfinden."

Bei jedem seiner Worte musste ich mehr und mehr lächeln. Wie süß konnte man eigentlich sein?

"Na gut. Und was schlägst du vor?", flüsterte ich, weil mir die Kraft zum laut Reden fehlte.

"Das wir gemeinsam das nächste Wochenende verbringen.", sagte er. "Dieses muss ich meine Eltern besuchen, um sie auf den neusten Stand zu bringen."

"Du meinst, wir sehen uns eine Woche lang nicht?", fragte ich entsetzt.

"Wahrscheinlich nicht."

Im nächsten Moment beugte ich mich vor und drückte meinen Mund so fest auf seinen, dass es nicht mehr stärker möglich war.

Keuchend legte ich die Stirn gegen seine.

"Du weiß, was du damit provozierst oder?", hakte ich leise nach.

Sein Grummeln klang berauschend. "Ja, aber das ist auch der Sinn der Sache oder etwa nicht?"

Ich gab ihm noch einen letzten langen Zungenkuss, bevor ich mir mein Shirt schnappte.

"Muss ich jetzt gehen?", fragte ich schließlich und blickte in seine dunklen Augen hoch. Wie bezaubernd sie waren...

"Ich werde jetzt kochen. Möchtest du mitess-"

Bevor ich nicken konnte, klingelte bereits mein Handy. So ein Mist!

"Hey Mum."

"Hi Schatz. Kommst du nach Hause? Wir wollen mit der Familie Essen gehen." Ihr Stimme klang heiter. Nein zu sagen, war also kein Option.

Truth or LiesWhere stories live. Discover now