Kapitel 27

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Minho Pov:

Tag 12

Ein normaler unschuldiger Morgen. Damit fing alles an. Mit der Ruhe vor dem Sturm.

,,Noch eine Nacht länger so schlafen und mein Rücken wird vor mir sterben." Versuchte Hyunjin die bedrückte Stimmung zu erhellen, welche sich niemand wirklich erklären konnte. Schon seit wir aufgestanden waren, schien irgendwas in der Luft zu liegen. Nicht wortwörtlich, aber es war mehr wie ein merkwürdiges Gefühl, welches sich in scheinbar uns allen breit gemacht zu haben schien.

Jisung schenkte Hyunjins kläglichen Versuch ein leichtes Lächeln, ehe er sich etwas mehr an mich presste. Wir liefen schon eine ganze Weile und oft hatten wir zwischendurch einfach die Hand des jeweils anderen in unsere genommen. Irgendwie schien das mich, sowohl wie auch Jisung etwas zu beruhigen.

Seufzend kickte Jeongin einige Steine vor sich her, welche auf dem Waldboden lagen. Auch er hielt sich dicht an Hyunjin, welcher ihm durch die Haare wuschelte.

,,Es wird schon alles gut werden, kleiner." Versuchte der schwarzhaarige den jüngsten aufzuheitern, bekam aber nur zweifelnde Blicke von mir und Jeongin.

,,Ich mache mir nur Sorgen über Chan." Gab der kleine nach einem Moment der Stille von sich. Überrascht sahen wir ihn an. Kopfschüttelnd senkte er seinen Kopf.

,,Ich habe keine Ahnung wo er ist, wie es ihm geht, ob er jemanden gefunden hat, der ihm Gesellschaft leistet. Ich weiß nichts." Seufzte er erneut.

,,Versteht mich nicht falsch, ich weiß, ich sollte mich in solch einer Situation mehr auf mich konzentrieren, aber er ist wie mein Bruder. Ich bin mit ihm aufgewachsen und weiß vermutlich besser wie er tickt, als er selbst. Er ist ein Wächter, geboren um auf andere aufzupassen und für sie da zu sein, aber er selbst ist so unglaublich zerbrechlich. Ich habe Angst, dass niemand für ihn da ist. Oder das der falsche für ihn da ist, wenn er zerbrechen sollte." Stieß er aus.

Jisung legte einen Arm um unseren Jüngsten. ,,Weißt du, du hast recht." Überrascht sah Jeongin auf. ,,Chan ist ein Beschützer. Und ich denke, dass er deshalb auch gut auf sich selbst aufpassen kann. Nur weil er zart beseitet ist, heißt es noch lange nicht, dass er nicht stark ist. Du kannst auf ihn vertrauen."

Jeongin nickte leicht. ,,Das tue ich." Antwortete er leise. Mit einem bezaubernden Lächeln strich Jisung über Jeongins Haare und setzte mit uns den Weg fort.

Eine Weile liefen wir so nebeneinander stehen.

Dies sollte ganz plötzlich enden.

Verwirrt blieb Jisung stehen. ,,Was ist?" Fragten wir ihn und auch Hyunjin hatte schon den Knauf seines Schwertes umfasst.

Langsam schritt Jisung auf eine Pflanze zu, welche neben einem Baum gewachsen war. Er kniete sich davor und besah sie die Blätter und die spärlich daran hängenden Beeren etwas, ehe er mit großen Augen zu uns saß.

,,Jemand hat kürzlich davon gegessen." Mit großen Augen sah Jeongin uns an. ,,Na und, derjenige kann schon lange weg sein." Versuchte Hyunjin die Situation mit einem schrägen Lächeln zu entschärfen.

Doch Jisung schien dadurch nicht beruhigt. ,,Hyunjin, versteh doch, das ist eine Mortis Causa!" Ich besah mir fragend sein Gesicht und beugte mich zu ihm runter. ,,Was macht die?" Fragte ich ihn vorsichtig, da er wirklich verängstigt aussah.

Er schluckte kurz, ehe er antwortete: ,,Die Nebenwirkungen sind...Tollwut, Aggressionen, Schmerzlinderung und...Mordlust."

,,Oh." Hörte man leise von Hyunjin. ,,Du willst mir erzählen, dass hier jemand rumläuft, der Mordlust aufweist?" Fragte Jeongin uns ungläubig. ,,Ganz in unserer Nähe." Bestätigte Jisung uns kopfnickend.

Hunger Games~Stray KidsWhere stories live. Discover now