Kapitel 28

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Jeongin Pov:

Ich biss mir auf die Unterlippe, als ich Minho vorsichtig durch seine Haare strich, um ihn nicht aufzuwecken. Wir hatten ihn erst von Jisung wegziehen können, als es schon dunkler geworden war und Minho vor schwäche einfach eingeschlafen war.

Hyunjin trug den gebrochenen Jungen nun auf seinem Rücken und hatte sich seit dem nicht einmal über das Gewicht beklagt. Minho schlummerte leise vor sich hin und grundsätzlich konnte man sagen, dass wir gerade kompasslos durch den Wald wanderten.

,,Denkst du, er steht das durch?" Fragte ich Hyunjin leise. Ich hatte angst vor der Antwort, obwohl ich diese schon befürchtete zu wissen.

Hyunjin ließ seufzend seinen Kopf sinken. ,,Ich weiß es nicht, Jeongin." Es blieb still zwischen uns und nur der sanfte Wind, der zwischen den Baumwipfeln seine Wege zog, war zu hören. ,,Ich weiß es wirklich nicht..."

Ich nickte leicht. Ich schloss kurz meine Augen und zog die kühle Nachtluft durch meine Nase ein. ,,Er hatte ihn wirklich geliebt." Sagte Hyunjin leise und brachte mich dazu, meine Augen wieder zu öffnen.

,,Jisung hatte ihm nicht nur gezeigt, wie es ist, geliebt zu werden." Der schwarzhaarige warf einen Seitenblick auf mich. ,,Er hatte ihm auch gezeigt, wie es ist zu lieben."

Ich biss mir auf die Unterlippe. ,,Und ich habe angst, dass es genau das ist, dass ihn noch umbringen wird."

Ich schüttelte leicht meinen Kopf. ,,Er hat keine Familie. Minho, meine ich." Antwortete ich ihm. ,,Nur seine Eltern, die ihm aber weder liebe noch aufmerksamkeit entgegen gebracht haben."

,,Er hatte nur Jisung." Murmelte Hyunjin. Leise lachte er auf und konnte die leichte bitterkeit, die mitschwang, nicht verhindern. ,,Er hatte nur Jisung und das auch nur, wegen dummen Spielen, in welchen sie sich umbringen sollten, aber nicht einmal das auf die Reihe bekommen haben." Schüttelte er den Kopf.

Ich blieb still und ließ meine Gedanken wandern, während ich meinen Blick über Minhos blasse schlafende Gestalt wandern ließ. ,,Wir sollen uns auch umbringen, Hyunjin."

Ich konnte sehen, wie der Angesprochene durchaus gerade ging, auf meine Worte hin. ,,Wir alle sollten uns umbringen. Und wo sind wir jetzt? Ich trage einen Feind auf dem Rücken und hoffe, dass ich ihn nicht zerbrechen sehen muss, unterhalte mich gerade mit einem Feind und habe mich soeben von einem retten lassen." Fasste er zusammen.

Ich besah mir sein Seitenprofil besorgt.

,,Wir sind Menschen, keine Tiere." Flüsterte er leise und mit deutlichem Schmerz in der Stimme. ,,Dein System funktioniert nicht, Snow! Wir sind Menschen, keine Marionetten!" Sagte er nun lauter und brachte mich dazu, leicht zusammenzuzucken.

Ich schluckte leicht den Kloß hinunter, der sich in meinem Hals gebildet hatte. Ich kniff meine Augen zusammen und lehnte mich etwas an Hyunjin, da ich seine Hand gerade nicht in meine nehmen konnte. Aber er verstand meine Intention und lächelte leicht.

,,Ich könnte dich nicht umbringen..." Sagte er leise. Verwundert sah ich auf. ,,Ich bin kein Unmensch. Ich fühle auch." Schüttelte er leicht den Kopf. Ich strich mir ausatmend durch die Haare.

,,Wir haben uns im falschen Leben kennengelernt." seufzte er lautlos und schien seine Worte ernst zu nehmen, als hätte er sie irgendwo gelesen.

,,Vielleicht im nächsten." Lächelte ich leicht und knuffte ihn leicht in die Seite, was ihn dazu brachte, mich anzulächeln. ,,Ja, vielleicht im nächsten..."

Wir stoppten mit unserem tun, als wir Geräusche hörten, die sich uns langsam näherten. Hyunjin deutete mir schnell sich zu verstecken, weshalb wir uns hinter zwei Bäume stellten und versuchten unseren Atem flach zu halten.

Hunger Games~Stray KidsTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon