GRENZENLOS II FEUERHERZ

nervöser als beim Casting

Luisa's POV: 

2015 war nicht nur für Sarah und Pietro und die Band Feuerherz ein besonderes Jahr, sondern auch für Basti und mich sowohl privat als auch beruflich. Feuerherz brachte im Mai ihr erstes Album heraus, das war nach Basti's erstem eigenen Album ein weiterer großer Erfolg für ihn, worauf ich unheimlich stolz war. Sarah und ich veröffentlichten ein gemeinsames Album, jedoch schon einige Zeit vor dem der Jungs. Für unsere Jungs hatten wir uns aber eine Release-Party überlegt. Neben unseren Eltern kamen Freunde, Dieter und Carina, Elli, Sarah, Wincent und weitere aktuelle Künstler, besonders Schlager-Stars.

„Ist alles in Ordnung?", hakte ich sicherheitshalber bei Basti nach, der sich umblickte. Er kam mir sehr nervös vor.

„Alles perfekt. Ihr habt das echt toll gemacht, obwohl es gar nicht nötig war und ihr jemanden beauftragen hättet können, der sich darum kümmert. Hey, ich muss mal nach vorne zu den anderen. Wartest du hier kurz?", bat er mich, so dass ich nickte.

Als Basti auf die kleine Bühne stieg, die die Jungs für ihr zuvor performtes Lied aufgestellt hatten, dachte ich, ich wüsste wieso und freute mich schon auf eine weitere Performance. Aber er würde doch nicht alleine singen, oder?

„Ehm.. hey ihr", begann er mit zittriger Stimme, „Ich gebe zu, ich bin etwas aufgeregt. Das ist zwar unser erster gemeinsamer Auftritt vor überhaupt einem Publikum gewesen und trotzdem bin ich jetzt noch nervöser als bei meinem Casting damals. Gut, mein jetziger Grund ist weitaus wichtiger. Lu, kommst du bitte weiter nach vorne?"

Was hatte er vor? Wieso zitterte seine Stimme? Die Augen aller Anwesenden blickten zwischen uns hin und her. Ich lächelte nun selbst nervös, weil ich keine Ahnung hatte, was er plante. Außerdem war es mir unangenehm, dass die Aufmerksamkeit der Gäste auf mir lag, auch wenn das nur für einen Moment so war. Es war ihre Party, die von Feuerherz und da sollte sich auch wirklich jeder auf sie konzentrieren. Ich ging zwar nach vorne und stellte mich zu ihm, hatte aber noch nicht verstanden wieso. Wenn ich mich aber nur auf uns zwei konzentrierte, konnte ich Basti nur verliebt in die Augen blicken. Er war immer für mich da gewesen und kannte mich so gut wie sonst keiner. Bei ihm fühlte ich mich wohl, wie ich selbst, vollständig.

Basti lächelte sanft, „Du bist so süß, wenn du schüchtern wirst. Das erinnert mich an damals, als wir auf den Malediven waren und wir uns zum ersten Mal geküsst haben, nachdem ich dir gestanden habe, dass ich bei jedem Song an dich denke. War das verrückt, als wir zurückkamen und auf einmal auf den Titelseiten von Zeitschriften waren und jeder von uns sprach. Ich glaube mein Lieblingsmoment war, als du wusstest, dass der Makler uns die richtige Wohnung vorstellte. Mir fällt gerade auch auf wie gut wir uns kennen. Ich wusste sofort, dass du dir schon ausmalst, wie die Wohnung eingerichtet und dekoriert wird und wenn du ehrlich bist, hast du dir auch für einen kurzen Moment vorgestellt, wie wir als Familie darin leben. Ich komme wohl besser zum Punkt. Ich möchte dich hier fragen, ob du auch als meine Verlobte und hoffentlich bald als meine Frau mit mir zusammen leben möchtest?"

Er ging auf die Knie. Mein Freund ging gerade vor knapp hundert Anwesenden auf die Knie und stellte mir diese Frage. Zum Glück hatte er sich von meiner Skepsis über das Zusammenziehen nicht runterziehen lassen. Er musste unheimlich nervös sein, immerhin hatte ich bei dieser Überlegung schon Zeit gebraucht. Aber so gemein war ich nun auch wieder nicht. Diese Antwort konnte mit gutem Gewissen sofort beantworten.

„Wer würde da denn nein sagen? Natürlich!"