GRENZENLOS II FEUERHERZ

Wieso?

Luisa's POV:

Mitte Dezember kamen wir von unserem Skitrip zurück. Die Jungs hatten kurz vor Weihnachten noch einen Auftritt im Fernsehen, da würden Elli und ich backstage dabei sein. Mom und Sarah kamen aus Berlin angereist, damit wir Weihnachten zusammen verbringen konnten. Außerdem half Mom mir bei den Details der Hochzeitsvorbereitungen.

„Na", begrüßte mich Karsten, als ich Elli und ihn abholte. Ich wusste nur, dass Basti Matt abholte, weil sie schon vorher zur Halle fahren wollten.

„Wo ist Domi?", wandte ich mich an Elli, die sich auf die Rückbank meines Autos setzte, damit Karsten vorne sitzen konnte.

„Ah, hatte ich ganz vergessen zu sagen. Seine Schwester ist da und er ist noch mit ihr unterwegs. Wir sehen sie aber nachher."

„Versteht ihr euch mittlerweile?", hakte ich skeptisch nach, denn Domi's Schwester war nicht unser größter Fan.

Es gab keinen Streit zwischen uns aber eine gute Stimmung war auch nicht zwischen uns, wenn wir sahen. Ich hatte Domi mal darauf angesprochen, weil sich Elli echt Sorgen gemacht hatte, dass das zwischen ihnen stehen könnte, aber er versicherte mir, dass es nur eine Phase war.

„Keine Ahnung, ich habe sie nicht lange gesehen. Ich war nicht dabei, als Domi mit ihr unterwegs war und abends waren wir zu zweit, weil sie sich mit Freunden getroffen hat. Aber ich hoffe mal, dass es jetzt besser ist."

„Hey, ist Basti gar nicht bei dir?", begrüßte Elli Matt freudig mit einer Umarmung, als wir in der Halle auf ihn trafen und ich tat es ihr gleich. Zum Glück war sie so neugierig, solche Fragen zu stellen. Ich tat das meistens nicht.

„Basti? Wieso sollte er bei mir sein? Wir treffen uns doch erst in einer Stunde", erwiderte Matt verwirrt, so dass Elli und ich uns verdutzt anblickten.

„Er hatte mir nur gesagt, dass er dich mitnimmt. Vielleicht habe ich mich verhört", klärte ich ihn auf.

Matt ging weiter, um Kaffee für alle zu holen und Elli folgte ihm. Karsten und ich wollten schon einmal unsere Sachen im Backstage-Zimmer ablegen. Auf halben Weg konnte man aber schon die Jungs schreien hören als würden sie sich streiten. Aber sie hatten doch noch nie Probleme miteinander? Je näher wir kamen, umso mehr verstand ich auch.

„Ist das euer verdammter Ernst? Du hast mir versprochen, dass es ein einmaliger Fehler war. Nur deshalb habe ich dich bei Lu gedeckt!", hörte ich Domi aufgeregt brüllen.

Wieso ging es hierbei um mich? Karsten und ich wechselten verwunderte Blicke und liefen schneller. Noch bevor wir die Tür aufmachten, hörte ich Basti endlich wieder sprechen.

"Ich kann die Verlobung auch nicht einfach so auflösen", verteidigte er sich kühl.

"Und das ist dein Grund sie mit einem Fan und mit meiner Schwester zu betrügen?!"

In dem Moment hatte Karsten die Tür geöffnet und wir standen uns alle geschockt gegenüber. Mir rutschte meine Tasche aus der Hand und meine Kinnlade klappte nach unten, als ich Dahlia und Basti in Unterwäsche und mit zerzausten Haaren sah. Sie hielt sich an ihm fest, auf seinem Körper waren Abdrücke ihres Lippenstifts zu sehen. Aber... ich musste mich doch täuschen. Das konnte nicht wahr sein...

"Stimmt das?", hakte Karsten für mich nach, doch die Situation war eindeutig, „Und du hast es gewusst, Domi?!"

Ich tat das einzige, was mir sinnvoll erschien und drehte mich um, rannte so schnell wie möglich weg. Das konnte doch nicht wahr sein.

„Lu, was ist los?", rief Ellie besorgt, als ich in sie reinlief und damit die Kaffeetassen auf den Boden fielen. Das passte ja. Ich hatte sie durch die Tränen in meinen Augen nicht mehr wahrgenommen hatte.

"Basti", schluchzte ich, zeigte dabei in die Richtung aus der ich gekommen war, "Er und Dahlia."

"Was?! Aber-"

"Ich will hier weg, Ellie", weinte ich laut und verzweifelt.

"Geh du zu Domi und rede mit ihm, ich bringe sie nach Hause", legte mir Matt auf einmal seine Hand beruhigend auf meine Schulter, „Unsere Probe wurde verschoben. Die Jungs müssen erst einmal runterkommen, bevor wir weitermachen."

„Fahr mich bitte zu Elli, ich kann jetzt nicht in unsere Wohnung", sprach ich verzweifelt, als Matt und ich endlich zum Auto gingen. Ein Wunder, dass ich überhaupt einen Satz rausbrachte.

„Soll ich deiner Mom Bescheid geben? Du wolltest mit ihr", er stutze kurz, "Naja, du wolltest mit ihr die Hochzeit planen."

Und als er das erwähnte, brach ich wieder in Tränen aus.

"Sag mir bitte wieso er das getan hat, Matt!"

"Ich weiß es nicht, es tut mir so leid."