━━ kapitel fünf

2.1K 109 0
                                    

𝗘𝗦 𝗦𝗖𝗛𝗨̈𝗧𝗧𝗘𝗧𝗘

Oups ! Cette image n'est pas conforme à nos directives de contenu. Afin de continuer la publication, veuillez la retirer ou télécharger une autre image.

𝗘𝗦 𝗦𝗖𝗛𝗨̈𝗧𝗧𝗘𝗧𝗘. Zuerst regnete es nur leicht, es hatte genieselt. Doch zu dem Zeitpunkt, als die sieben Geschwister draußen versammelt standen, zusammen mit Pogo und ihrer Mom, ergoss sich eine Regenflut herab.
Es herrschte gedrückte Stimmung.
"Ist was passiert?", fragte Grace mit unsicherer Stimme und einem Lächeln auf den Lippen.
"Dad ist gestorben!", sagte Allison, als würde sie mit einer Gehörlosen reden. "Geht es Mom gut?", flüsterte sie Diego zu. Er nickte, warf danach aber noch einen besorgten Blick auf Grace.
Nun räusperte Pogo sich. Er sah zu Boden. "Ohne euren Vater würde ich heute nicht hier stehen", setzte er an. "Er war mir sowohl Kollege, als auch Freund. Er hat mich auf seine eigene Art und Weise inspiriert. Ich werde ihm für immer dankbar sein".
Kurz huschte wirklich ein leichtes Lächeln, eine Erinnerung über sein Gesicht. Dann wandte er sich den anderen zu. "Will noch jemand etwas sagen?".
Luther streute die Asche. Sie plumpste zu Boden, als würde Dad da so schnell wie möglich hinauskommen wollen, ohne jeglichen Sinn für Ästhetik, ohne schön vom Wind verweht wollen zu werden. Sofort wurde die Asche zu ekelhaftem Matsch.
"Er war ein Arschloch", sagte Diego. Alle Köpfe schnellten zu ihm. "Wir haben ihn gehasst. Ein Mistkerl war er und...".
"Hüte deine Zunge", donnerte Luther.
"Jungs...". Pogo versuchte es, mal wieder, und scheiterte, mal wieder. "Nicht heute".
Doch es war ihnen egal. Klaus zog Skylar mit sich weiter nach hinten. Sie standen zusammen unter einem Regenschirm, weil es nicht genug gegeben hatte.
"Schrecklich", murmelte Skylar. Klaus sah fast amüsiert aus und sie schlug ihm dafür auf den Arm.
Luther und Diego fingen an sich zu prügeln. Man konnte ihnen kaum mit den Augen folgen, sie bewegten sich geschmeidig und wichen einander gekonnt aus. Doch irgendwann fiel Luther und traf dabei Bens Statue. Es war, als passierte es in Zeitlupe; sie rutschte ab, fiel auf den Boden und zerschellte. Luther sah mit angehaltenem Atem zu Diego. Und dann passierte etwas, was keiner erwartet hatte: Diego warf sein Messer nach Luther. Es flog, und obwohl alle beim Flug zusahen, konnte es keiner aufhalten. Es streifte Luther.
Alles war so ruhig, man hätte eine Nadel fallen gehört.
"Ich habe für sowas keine Zeit", murmelte Five und ging weg. Allison und Vanya folgten ihm. Die Stimmung war furchtbar angespannt.
Skylar wollte Diego nicht beleidigen oder böse anschauen; sie ging zu den zerbrochenen Teilen von Bens Statue, ließ sich auf die Knie fallen und hockte am Boden, komplett durchnässt, während sich die Kälte durch ihre dünnen Klamotten Fraß. Sie hob einen Teil auf, der Bens Hand gewesen war. Zu den Regentropfen, die ihre Wange hinunterrannen, mischten sich ein, zwei verirrte Tränen.

"Skylar". Diego stand hinter ihr und hockte sich neben sie. "Es tut mir leid".
Sie schüttelte den Kopf und blinzelte die Tränen weg. Erst dann sah sie zu Diego. "Es ist Luther, bei dem du dich am ehesten entschuldigen solltest. Nicht bei mir".
"Ich wollte das mit der Statue nicht".
"Das weiß ich, Diego. Wir - wir können sie kleben, vielleicht", sagte Skylar und schenkte ihm ein warmes, verweintes Lächeln. Diego war hart im Nehmen und keine Memme, er war rebellisch und stand zu seiner Meinung - aber er fühlte sich trotzdem schuldig.
Diego lachte leicht auf. "Ja, vielleicht".
"Ben wäre nicht böse. Er hätte wahrscheinlich auf Dads Asche einen Siegestanz ausgeführt", grinste Skylar.
Diegos Mundwinkel zuckten nach oben. "Weißt du Skylar, du bist meine Lieblingsschwester. Manchmal zumindest". Er zog Skylar zu sich hinauf und sie lehnte sich an ihm an. "Ich vermisse Ben. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an ihn denke".
Diego legte seine Hand auf ihre Schulter. "Ich weiß".
"Wieso musste es genau ihn treffen?". Skylar verzog das Gesicht schmerzverzerrt.
"Das würdest du jetzt auch sagen, wenn es wen anderen getroffen hat. Es hätte nicht fair kommen können".
Skylar zuckte mit den Schultern. "Es hätte mich treffen können".
Diego wich von ihr ab und sie stolperte. Er schüttelte den Kopf. "Sag sowas nicht, Skylar".
Sie seufzte.
"Ich bin froh, dass du gekommen bist", sagte Diego und zog sie sanft mit sich hinein. "Aber wenn du mir jetzt noch irgendetwas derartiges entlockst, dann muss ich mich übergeben". Er lachte laut auf und schüttelte dann wieder den Kopf, aber diesmal weil er lachte.

Erstveröffentlichung: 04.06.2020
Reads und Votes: 506|30

 SKYLAR HARGREEVES | Nummer Acht der Umbrella AcademyOù les histoires vivent. Découvrez maintenant