━━ kapitel sechs

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𝗡𝗔𝗖𝗛 𝗗𝗘𝗥 Beerdigung war Vanya sofort in ihr Zimmer gegangen

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𝗡𝗔𝗖𝗛 𝗗𝗘𝗥 Beerdigung war Vanya sofort in ihr Zimmer gegangen. Mit ihrem kleinen Koffer kam sie hinunter und sagte nur ein leises "Tschüss". Skylar sah auffordernd zu den anderen, die alle irgendeine Ausrede murmelten. Sie seufzte, stand auf und umarmte Vanya. "Es war schön, dich zu sehen".

Vanya lächelte zurückhaltend und wurde dann von Pogo bis nach draußen begleitet. Allison räumte die Küche auf und Klaus saß im Morgenmantel auf dem Sessel.

Fünf stand Allison im Weg herum und durchstöberte alles.

"Was SUCHST du denn?", fragte Allison, als sie zum dritten Mal über ihn drüberstolperte.

"Kaffee".

Sie hielt inne. "Dad hasste Kaffee".

Fünf starrte sie böse an. "Ich nehm das Auto", fluchte er.

Klaus drehte sich auf seinem Sessel. "Uhhh jemand sollte ihn aufhalten". Fünf schnaubte und dann war er auch schon verschwunden.

"War doch eine schöne Beerdigung", sagte Klaus kichernd.

Allison sah ihn böse an. "Diego und Luther können nie...". Sie unterbrach sich selbst, als Diego die Treppen hinuntergestürmt kam und sich einen Apfel schnappte. "Also dann", rief er schon von Weitem, "Bis zu Pogos Begräbnis".

"Nicht, wenn du zuerst stirbst", sagte Allison.

Diego blieb stehen und drehte sich zu ihr. "Hoffentlich läuft deine Karriere besser als deine Ehe".

"Du bist ein Arschloch", erwiderte Skylar.

"Danke".

"Wowowoooow". Klaus sprang auf. "Wir fahren?".

Diego ging zur Tür hinaus. "ICH fahre. Alleine!".

Klaus grinste Skylar zu. "Ist Luther hier?".

"Der schmollt in seinem Zimmer", sagte Allison.

"Okay". Er zog die Kiste hervor, die er von Dad gestohlen hatte. "Auf geht's. Skylar, kommst du mit?".

Skylar schüttelte den Kopf. "Ich muss zuerst noch was klären".

"Das kannst du auch im Auto machen".

"Das weißt du doch gar nicht".

"Biiiitte Schwesterchen. Bevor du nach London fliegst und uns alle wieder alleine lässt". Er sah sie mit einem gespielten Hundeblick an.

"Also gut", seufzte sie. "Aber nur noch heute. Dann buche ich meinen Flug".

Sie nahm ihren Koffer nicht mit, weil sie vorhatte, noch einmal zurück in die Villa zu kehren. Diego war wenig begeistert über die Anwesenheit der beiden, doch er schmiss sie auch nicht hinaus.

"Ich lass euch nur bei einer Bushaltestelle hinaus", grummelte er. Skylar saß am Beifahrersitz und starrte die ganze Zeit auf ihr Handy. Da waren zahlreiche Anrufe von Harry, genauso wie Nachrichten von Niclas. Sie wippte auf und ab damit. "Diego?", fragte sie, "Können wir bitte irgendwo stehenbleiben?".

Zu ihrer Überraschung nickte er. "Ich muss sowieso an die frische Luft".

Zehn Minuten später hielten sie bei irgendeinem Fluss. Skylar stieg so schnell aus, als wäre sie sonst noch erstickt. Klaus wollte ihr hinterher, doch sie wies ihn mit einer Handbewegung ab. Mit zittrigen Fingern wählte sie Harrys Kontakt aus.

"Lary? Bist du's?", ertönte seine aufgeregte Stimme.

Sie schloss die Augen.

"Ha-hallo? Lary? Ist alles in Ordnung?".

"Ich bin umgezogen", sagte sie leise.

"Was? Wie bitte? Ich glaube, die Verbindung ist nicht so gut, ich habe...".

"Ich bin wieder zu Hause. In der USA. Hier gehöre ich hin. Es tut mir leid, Harry".

"Aber ich verstehe nicht - du wolltest doch immer weg von dort, und...". Er klang furchtbar verzweifelt und verwirrt.

"Ich habe Niclas geküsst". Sie konnte nicht anders. Wenn sie es ihm verschwiegen hätte, hätten beißende Schuldgefühle sie gequält.

"Was?".

"Es tut mir so leid, Harry. Du hast was besseres verdient". Sie hielt den Hörer weg vom Ohr, starrte ein paar Sekunden lang den ausgehenden Anruf an, die Sekunden die vergingen. Gedämpft hörte sie noch Harrys Stimme, wie er ihren Namen rief; dann legte sie auf. Als sie sich wieder ins Auto setzte, fühlte sie sich verändert. Als würde sie verloren herumschweben, ohne irgendwo verankert zu sein. Sie wollte nach London, ja; aber ohne, dass ihre Freunde dort davonwussten. Sie wollte weiß Gott was machen.

"Skylar?".

Sie hatte es nicht bemerkt, aber eine Träne hatte sich auf ihre Wange verirrt. Diego war gerade ins Auto gekommen und sah sie verwundert an.

"Ich habe Huuuuuunger!", klagte Klaus von der Rückbank. Skylar hielt das Handy in ihrer Schoß fest umklammert. "Warte einen Moment", sagte sie zu Diego. Er gehorchte. Sie schrieb schnell Niclas. "Ich ziehe um. Tschüss". Das klang schrecklich, aber sie wusste, keine Formulierung oder Umschreibung der Welt könnte es einfacher für ihn machen. Sie ließ das Fenster hinunter und warf ihr Handy in weitem Bogen hinaus. Sie drehte sich zu Diego und lächelte so breit sie konnte, bis ihre Wangen brannten. "Auf geht's".

Auf der Rückbank flüsterte Klaus. "Jetzt dreht sie endgültig durch, unser Schwesterchen".

"Richt' Ben schöne Grüße von mir aus", gab Skylar zurück.

"Er ist ganz meiner Meinung".

"Dann lieber doch nicht", lachte Skylar. Sie drehte das Radio auf und zufälligerweise spielte es wieder "I think we're alone now". Sie seufzte. Ja, jetzt war sie wirklich alleine. Ganz alleine.

Erstveröffentlichung: 04.07.20
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 SKYLAR HARGREEVES | Nummer Acht der Umbrella AcademyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt